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Die Eingeschworenen Raubzug

Die Eingeschworenen Raubzug

Titel: Die Eingeschworenen Raubzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Low Robert
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Waffen, ich mach sie zu Brei.«
    Unter lautem Beifall versuchten einige bereits, sich auf dem hölzernen Steg an Einar vorbeizudrängen, aber der hob die Hand und gebot Einhalt. »Wartet. Wir müssen erst noch mehr darüber in Erfahrung bringen. Steinthor, warum haben sie ausgerechnet Ulf-Agar mitgenommen? Und wo haben sie ihn hingeschleppt?«
    Steinthor befühlte vorsichtig sein geschwollenes Auge und blinzelte Einar an. »Das ist ja das Merkwürdige. Sie kamen auf uns zu und wir dachten, sie wollten sich nur ein bisschen prügeln. Ich hatte keine große Lust, denn ich hatte nicht so viel getrunken, aber Ulf ließ sich sofort
darauf ein. Dann sah ich, wie sie Waffen zogen – lange Klingen, viel zu lang, um sie unter einem Umhang in die Stadt zu schmuggeln. Irgendjemand muss da ein Auge zugedrückt haben.«
    »Na, das tust du jetzt auch«, rief jemand von hinten und wieder lachten alle. Steinthor spuckte aus und befühlte sein geschwollenes Auge.
    »Wenn mich die Klinge getroffen hätte, wäre ich jetzt wahrscheinlich tot. Aber er hat mich schon beim Ausholen getroffen. Hat mich umgehauen, vom Holzsteg runter und rein in Matsch und Scheiße. Als ich mich wieder aufgerappelt hatte, schleppten sie Ulf schon ab. Er rührte sich nicht, vielleicht war er schon tot.«
    Jetzt waren alle still.
    »Und was hast du gemacht?«, fragte Einar. »Rumgestanden und dein Auge befühlt?«
    »Von wegen«, brauste Steinthor auf. »Ich bin ihnen gefolgt, weil ich dachte, sie würden ihn zusammenschlagen und dann liegen lassen. Ich dachte, sie hätten ihn aus irgendeinem Grund aufs Korn genommen – er kann einem ja manchmal ziemlich dumm kommen, das wissen wir alle.«
    »Wohl wahr«, Einar nickte bestätigend zu einem Chor von rauem Gelächter. »Aber das haben sie offensichtlich nicht gemacht, sonst würden wir jetzt seine Wunden verbinden. «
    »Nein«, sagte Steinthor. »Sie zerrten ihn in ein Lagerhaus am Haupthafen. Dort unten standen ziemlich viele Männer herum, denn es hatten zwei Schiffe angelegt, größer als die Elk, mit hohem Bug, vergoldet. Gestern waren die noch nicht da.«
    Aufgeregtes Gemurmel. Illugi Godi sah Einar an. Skapti
ließ sein tiefes, nachdenkliches Brummen hören, dann sagte er: »Zwei Langschiffe? Welcher Jarl hat denn zwei Schiffe von dieser Größe?«
    »Keiner«, sagte Einar und strich über seinen Schnauzbart. »Und ein Jarl könnte die Händler von Birka auch nicht überreden, ihre Waffengesetze außer Kraft zu setzen. Das kann nur einer, der wirklich Macht hat.«
    »Wie zum Beispiel jemand, der jetzt Herrscher über zwei Länder ist?«, sagte Illugi Godi leise, dem der Wind das Haar ins Gesicht blies.
    »Blauzahn«, sagte Einar, und der Name ging von Mund zu Mund. Er wurde vom Wind weitergetragen und gab Anlass zu besorgten Kommentaren und düsteren Blicken. Einar sah mich an. »Also hattest du recht. Ein Fremder, der wichtiger ist als Brondolf Lambisson.«
    Blauzahn, der neue König der Dänen und Norweger. Irgendwie musste er von den Eingeschworenen und Einars Elk gehört haben, und dass sie auf der Suche nach einem Schatz waren. Anscheinend wusste er darüber mehr als wir selbst. Aber wenn er das glaubte, war es naheliegend, einen der Unseren zu entführen und auszuhorchen. Und deshalb, so dachte ich, musste man die Sache mit Attilas Schatz vielleicht doch ernst nehmen, denn wer würde sonst wegen eines bloßen Ammenmärchens einen solchen Aufstand machen? War er tatsächlich deswegen hinter uns hergekommen?
    Ich wagte meinen Gedanken laut auszusprechen. Doch die anderen lachten nur. Einar allerdings runzelte die Stirn.
    »Vielleicht«, brummte er. »Ich möchte nur wissen, wen der König der Norweger und Dänen da geschickt hat. Und was diese Unbekannten mit Ulf-Agar vorhaben.«

    »Auf jeden Fall müssen wir ihn zurückholen«, sagte Illugi, und alle stimmten zu.
    Einar nickte. »Wir haben uns gegenseitig einen Eid geschworen«, sagte er. »Es ist Ulf-Agars Pech, dass er nichts weiß, was Blauzahn in dieser Angelegenheit weiterhelfen würde, also müssen wir uns beeilen, ehe sie ihn umbringen. «
    »Na ja«, murmelte Illugi, »wer weiß schon, was Ulf-Agar weiß. Er ist ein verschlagener Hund.«
    Einar sah ihn nachdenklich an. Dann sagte er an mich gewandt: »Orm, du gehst mit Steinthor. Er soll dir das Lagerhaus zeigen. Du bleibst dort und beobachtest es. Danach geht Steinthor zum Gästehaus, um seine Wunden behandeln zu lassen.
    »Geir Großnase, du gehst zum Borg und wartest am Tor. Dort wird

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