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Die Eingeschworenen Raubzug

Die Eingeschworenen Raubzug

Titel: Die Eingeschworenen Raubzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Low Robert
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Hände.
    »Wie es scheint, bin ich bei Lambisson nicht mehr gern gesehen. Er wird bald zurück sein, denn er hat gemerkt, dass die Frau, die ich hierhergebracht habe, wertvoller ist als alles andere, wonach er sucht.«
    »Wertvoll?«, fragte Einar.
    »Sie kennt den Weg zu einem großen Schatz«, erklärte Martin und langte wieder nach meinem Helm: »Nun gib schon her, du kleiner Idiot!«
    Noch nie im Leben war ich so zornig gewesen, und ohne zu überlegen, holte ich mit dem Schwert aus. Es hätte auch danebengehen können, wie Skapti später zu Recht sagte. Ich schlug dem Mönch auf den Kopf, aber mit der flachen Klinge, nicht mit der Schneide. Er fiel um wie ein geopfertes Pferd.
    Einar beugte sich über ihn. Dann strich er über seinen Schnauzbart und sah mich bewundernd an. »Nicht
schlecht. Aber der Plan ist geändert. Hring, sorg dafür, dass die kleine Ratte wieder zu sich kommt. Wir sollten jetzt diese Frau suchen …«
    Wir gingen zur Tür, die wir so leise wie möglich öffneten, und Ketil ging durch, gefolgt von Gunnar und mir. Einar und Skapti blieben draußen.
    Der Raum war dunkel und nur von einer Hornlaterne beleuchtet, die schwach flackerte. Er war erfüllt von einem seltsamen, üblen Geruch. Ketil duckte sich, das Schwert tief in der linken Hand. Links hinter ihm Gunnar Raudi. Naiv wie ich war, ging ich weiter, vorbei an Ketil bis zur Mitte des Raumes, wo sich der einzige Einrichtungsgegenstand befand: ein niedriges Bett, auf dem ein Knäuel aus Lumpen lag. Erst als das Knäuel sich bewegte, merkte ich, dass sich darunter ein menschliches Wesen befinden musste. Ich hörte Stöhnen, dann ein Murmeln, gefolgt von einem herzzerreißenden Aufschluchzen. Ich wich zurück, bis ich mit den anderen zusammenstieß. Ich bekam eine Gänsehaut. Vielleicht war dies ja der Geist einer Frau, die schon gestorben war …
    Gunnar trat vor, stocherte mit dem stumpfen Ende des Schwerts in dem Haufen Lumpen herum und schob sie zur Seite, bis schließlich eine Kette zum Vorschein kam. Ein Kopf erschien, umrahmt von wirrem, fettigem Haar, ein Gesicht, blass wie der Mond, aus dem uns zwei verängstigte helle Augen anstarrten. Die Frau – wenn es eine solche war – murmelte etwas, das mir irgendwie bekannt vorkam. Ketil ging langsam auf sie zu, als von der Tür her Einars ungeduldige Stimme kam, wir sollten uns endlich dieses verfluchte Weib schnappen, damit wir hier rauskämen.
    »Sie ist angekettet«, sagte Ketil.

    »Und sie stinkt fürchterlich«, fügte Gunnar hinzu. »Sie ist am Fuß angekettet.«
    »Dann hau das verdammte Ding durch«, zischte Einar, hinter dem man das Klatschen von Ohrfeigen und leises Stöhnen vernahm, als Martin wieder zu Bewusstsein kam.
    »Was, den Fuß?«, fragte ich, fassungslos über diesen Vorschlag, denn ich wusste, dass sie dazu fähig wären. Gunnar warf mir einen verächtlichen Blick zu.
    »Die Kette natürlich, du Pferdearsch.« Er nickte Ketil zu, damit er sich darum kümmere, doch er erntete nur einen finsteren Blick.
    »Nimm deine eigene Klinge. Ich mag meine lieber scharf.«
    »Bei Lokis haarigem Arsch!«, damit kam Skapti hereingerannt und stieß uns alle zur Seite, wobei er sein mächtiges Schwert, den Schildbrecher, schwang. Der Lumpenberg, der einst eine Frau gewesen war, schrie auf und sank in sich zusammen. Die Klinge sauste herunter und die Kette war durchschlagen, genau an der Stelle, wo sie an dem eisernen Fußring befestigt war.
    Skapti drehte sich um. Seine kleinen Schweinchenaugen waren rot vor Zorn und Ketil und Gunnar wichen einen Schritt zurück.
    »Jetzt könnt ihr zwei Arschlöcher sie tragen«, knurrte er. Ketils Augen zogen sich gefährlich zusammen und ich sah ihn besorgt an, denn ich wusste, falls er Skapti angreifen sollte, würde er es von hinten tun. Doch kein vernünftiger Mensch würde Skapti auf so beengtem Raum angreifen.
    Stattdessen grinste er wie ein Wolf, der wusste, dass ihm die Beute sicher ist, und trat zu der Frau ans Bett.
Ich folgte Skapti nach draußen, wo Martin der Mönch saß und seinen Kopf schüttelte, über den Hring einen Krug Wasser geschüttet hatte. Hring versuchte grinsend, den leeren Zinnkrug unter seinem Kittel zu verstecken, wobei er ihn so zusammengedrückt hatte, dass er völlig nutzlos geworden war.
    Einar zog den Mönch hoch, der auf unsicheren Beinen dastand, und schlug ihm kumpelhaft auf die Schulter. »Kopfschmerzen, was? Tu einfach, was man dir sagt, sonst lasse ich den Bärentöter noch mal auf dich los.«
    Alle lachten,

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