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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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erreichen kann oder sie mit den Kindern unterwegs ist, rufe ich Sie an.«
    »Hinterlassen Sie eine Nachricht auf der sicheren Website. Mein Telefon wird nicht mehr in Betrieb sein.«
    »Gut, abgemacht.«
    »Wir treffen uns auf der untersten Etage der Parkgarage. So weit weg wie möglich von den Aufzügen.«
    »Verstanden. Bis dann.«
    Ich trennte die Verbindung, nahm den Akku aus dem Handy und steckte es ein. Larison, Treven und Dox waren aufgestanden und auseinandergetreten. Jeder ließ die Arme mit geöffneten Händen locker herabhängen. Sie sahen aus wie Revolverhelden in einem Western, eine halbe Sekunde vor dem großen Showdown.
    »Was zum Teufel geht hier vor?«, fragte Treven.
    Sein anklagender Tonfall gefiel mir nicht und mahnte mich, mit größter Besonnenheit zu antworten. Vier bewaffnete, gefährliche und plötzlich misstrauische Männer in einem engen Raum … wenn diese Sache aus dem Ruder lief, dann richtig.
    »Sie hatten recht«, sagte ich zu Larison. »Horton hat uns getäuscht. Shorrock wurde durch einen von Hortons Männern ersetzt und Horton selbst wird an Finchs Stelle treten. Die Regierung hat eine Art roten Terroralarm herausgegeben, dass wir vier die beiden mit Zyanid ermordet hätten. Wir wurden soeben auf die Todesliste des Präsidenten gesetzt. Und sie wissen, dass wir hier in Washington sind.«
    »Horton und sein verdammtes Zyanid«, meinte Dox. »Das sollte uns also belasten und gleichzeitig der Öffentlichkeit Angsteinjagen?«
    Ich nickte. »Ja. Und der Witz dabei ist, dass ich es gar nicht eingesetzt habe. Und niemand sonst …«
    Ich verstummte, weil mir klar wurde, dass ich etwas auf der Hand liegendes übersehen hatte. Gefährlich offensichtlich.
    Trevens Augen verengten sich. »Was denn?«
    Ich antwortete nicht. Mir wurde klar, dass es neben Horton genau zwei Menschen gab, die glaubten, ich hätte das Zyanid bei Shorrock verwendet: Larison und Treven. Jeder Einzelne von ihnen oder beide konnten Horton irrtümlich berichtet haben, dass ich das Zyanid eingesetzt hätte. So informiert hätte er zuversichtlich gefälschte Toxikologieberichte in Auftrag geben können. Weil er glaubte, dass sich der Zyanideinsatz nachweisen ließ, wenn sich jemand die Leichen gründlicher ansah.
    »Wie haben Sie dann Shorrock erledigt?«, fragte Larison. »Ebenso wie Finch?«
    Ich war beeindruckt, dass er trotz der Spannung im Raum so umsichtig und professionell neugierig bleiben konnte.
    »Spielt keine Rolle«, sagte ich. Aber wenn Larison und Treven für Horton arbeiteten, wären sie in der Terrorwarnung nicht erwähnt worden, oder? Es sei denn, es sollte so aussehen, als säßen wir alle im gleichen Boot, während tatsächlich …
    Treven spannte sich. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Dox es auch bemerkt hatte.
    Es gab einen tumultartigen Moment hektischer Bewegung und dann hielten wir alle unsere Waffen in der Hand. Treven und ich hatten uns gegenseitig aufs Korn genommen. Dox zielte auf Treven. Die Mündung von Larisons Waffe war auf den Boden gerichtet, aber seine Blicke glitten zwischen Treven, Dox und mir hin und her.
    »Sie glauben, ich hätte etwas damit zu tun?«, fragte Treven. »Ich bin genauso angeschissen wie Sie.«
    Ich sah, dass seine Hand so wenig zitterte wie meine. »SteckenSie die Waffe weg, wenn sie ent-angeschissen sein wollen«, sagte ich.
    Treven reagierte nicht.
    Larisons Kopf ruckte hin und her. Er sah aus wie eine Klapperschlange, die sich nicht entscheiden kann, in welcher Richtung sie zuschlagen soll.
    Ich schätzte, dass uns etwa zwei Sekunden blieben, bis die Spannung den Siedepunkt erreichte. Mir fiel nichts ein, wie man es verhindern konnte.
    Plötzlich richtete Dox die Mündung seiner Wilson Combat auf sein eigenes Kinn. »Weg damit«, knurrte er. »Ich schwör euch, ich verteil das Gehirn dieses Niggers über die Dächer von Rock Ridge.«
    Ich zwinkerte und fragte mich,
Hä?
    »Haltet ein«, sagte er. »Wenn sich einer von euch bewegt, wird der Nigger abgeknallt.«
    Er sah mit gespieltem Wahnsinn und weit aufgerissenen Augen von einem zum anderen.
    Larison musste erst grinsen, dann lachte er schallend. »Also schön«, sagte er. »Sie haben gewonnen. Sie haben gewonnen.« Er schob seine Pistole hinten unter den Hosenbund und hob die Hände.
    Treven sah Larison an, dann glitt sein Blick zurück zu Dox. Seine Pistole blieb auf mich gerichtet. »Was zum Teufel reden Sie da?«, fragte er.
    »Oh Gottchen, oh Gott«, rief Dox, jetzt in Falsettostimme. »Er ist zu allem

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