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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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richtiges Wort, eher so ein Neologismus, wie er von
Otaku
– Computerfreaks – und
Bosozoku
– Motorradgangs – bevorzugt wurde, daher war ich nicht sicher, was es bedeutete.
    »Okay, Yuki. Vielen Dank.«
    »Keine Ursache.«
    »Wo ist Ihr Bruder?«
    »Hoffentlich unterwegs zur White Flint Mall in Maryland. Dort soll ich Sie hinbringen und wenn er noch nicht da ist, setze ich Sie einfach ab. Tut mir leid, aber ich bin sowieso schon spät dran.«
    Sie bog wieder rechts ab, diesmal auf die 15. Straße. Sie setzte lange vorher den Blinker. Entweder war sie eine sehr vorausschauende Fahrerin oder sie wollte keinem Cop auch nur den geringsten Grund liefern, den Van anzuhalten. Oder beides.
    »Sie haben … vorhin sehr kompetent gewirkt«, sagte ich. »Wenn ich das so sagen darf.«
    Sie warf mir einen Seitenblick zu, dann sah sie wieder auf die Straße. »Hören Sie, ich bin nicht blöd, ja? Wenn Tom im Außenministerium arbeitet, seid ihr vier das schwedische Eiskunstlaufteam. Er ist mein Bruder und ich schulde ihm eine Menge. Belassen wir es dabei.«
    Sie blinkte wieder und wir bogen rechts auf die K-Street ab.
    Das kleine Mädchen auf der Beifahrerseite fragte: »Wie heißen Sie, Mister?«
    Ich drehte mich um, aber sie meinte Dox.
    »Meine Freunde nennen mich Dox, meine Süße. Kurz für unorthodox.Du darfst mich auch so nennen, aber nur wenn wir Freunde werden.«
    »Das können wir«, kicherte sie.
    »Abgemacht«, sagte er. Er schüttelte ihr mit gespielter Förmlichkeit die Hand. »Und wie darf ich dich nennen?«, fragte er.
    »Ich bin Rina.«
    »Rina. Was für ein hübscher Name. Freut mich, dich kennenzulernen, Rina.«
    Das Mädchen auf der anderen Seite sagte: »Und ich bin Rika.«
    Dox drehte sich zu ihr um und reichte auch ihr die Hand. »Ich glaube nicht, dass ich schon einmal zwei so hübschen Mädchen begegnet bin. Seid ihr Zwillinge?«
    Rika sagte: »Ja!«
    Rina widersprach: »Sind wir nicht! Ich bin sechs und sie ist vier!«
    Rika fragte: »Warum können wir nicht Zwillinge sein?«
    Rina sagte: »Sag’s ihr, Dox. Es ist, weil Zwillinge gleichzeitig auf die Welt kommen müssen.«
    Und so ging es weiter.
    Sie waren unglaublich süß. Ich dachte an meinen Sohn, Koichiro. Er war jetzt in ihrem Alter. Die beiden hatten nie jemandem etwas getan. Unschuldigere Wesen konnte man sich kaum vorstellen. Und ich hatte sie in Gefahr gebracht.
    »Tom ist ein guter Mensch«, sagte ich zu Yuki, als wir rechts auf die Connecticut Avenue abbogen und nordwestlich auf die Grenze zu Maryland zuhielten.
    »Sie nickte. »Er ist ein guter Bruder.«
    »Aber ich glaube … ich glaube nicht, dass ihm klar war, in was Sie da hineingeraten könnten. Es gab ein … ein Problem im Hotel. Sie werden es wahrscheinlich heute Abend in den Nachrichten sehen.«
    »Ehrlich. Ich will nichts davon wissen.«
    »Was ich sagen will: Wenn es in der Garage Überwachungskamerasgab, die Ihre Nummernschilder aufgezeichnet haben, stecken Sie in Schwierigkeiten. Die Leute, die hinter uns her sind, werden wissen wollen, was Sie dort zu suchen hatten.«
    »Dann war es eine gute Idee, die Nummernschilder auszutauschen.«
    »Was haben Sie?«
    »Hören Sie, ich war nicht immer die eingefleischte Berufsmutti, die Sie jetzt vor sich sehen, ja? Ich sagte doch, ich bin nicht blöd. Ich habe mir einen Satz auf einer hübschen, begrünten Nebenstraße ohne Kameras ausgeborgt. Und mit ein bisschen Glück bringe ich sie zurück, bevor sie jemand vermisst. Wenn ich Sie abgesetzt habe, wird es also so sein, als wären wir uns nie begegnet.«
    Ich konnte mich eines Lächelns nicht erwehren. »Nun, ich freue mich dennoch, Sie kennengelernt zu haben.«
    Sie warf mir einen amüsierten Seitenblick zu. »Nicht flirten, ja? Vergessen Sie nicht, ich bin eine Berufsmutti aus der Vorstadt.«
    Ein Telefon klingelte. Ich senkte den Blick und sah ein Gerät im Dosenhalter blinken. Sie griff danach, warf einen Blick darauf und gab es an mich weiter. »Für Sie«, sagte sie. »Es ist Tom.«
    Ich klappte es auf. »Hey.«
    »Dann sind Sie jetzt bei meiner Schwester.«
    »Ja.«
    »Ich bin unterwegs zu dem Ort, wo sie Sie hinbringt. Der Verkehr ist mörderisch, aber ich sollte nicht länger als eine halbe Stunde brauchen. Dann können wir reden.«
    »Wir brauchen ein Fahrzeug. Und ein Civic tut es nicht.«
    »Schon arrangiert. Bis dann.«
    Er unterbrach die Verbindung. Ich stellte das Telefon wieder in den Dosenhalter. »Klingt, als wären wir im Zeitplan«, meinte ich.
    »Gut.«
    Die

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