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Die einsamen Toten

Titel: Die einsamen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Booth
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Singvögel abgesehen und stahlen Eier aus den Nestern anderer Vögel. Die Elstern beseitigten das, was andere Raubtiere übrig gelassen hatten.
    »Welche von euch beiden braucht heute Morgen kein Frühstück?«, fragte Cooper, als die beiden Katzen um seine Beine strichen.
    Aber er stellte trotzdem beide Schüsseln auf den Boden, und sie stürzten sich so gierig wie immer darauf.
     
    Cooper richtete sich auf und stellte fest, dass Angie Fry ihm von der Tür des Wintergartens aus zusah, das leicht süffisante Lächeln auf den Lippen. Eine Woge irrationalen Zorns stieg in ihm hoch. Er verbat es sich, in einem so privaten Augenblick von dieser Fremden beobachtet zu werden. Ausgerechnet heute, an dem Tag, an dem er den kleinen Garten zum ersten Mal als sein Reich betrachten konnte. Irgendwie schien das die Sache noch schlimmer zu machen. Er hatte noch nicht einmal die Zeit gehabt, den verwilderten Garten zu erforschen.
    »Sie müssen jetzt gehen«, sagte er.
    »Okay, okay. Sie sagten, acht Uhr, und ich bin schon unterwegs. Ich wollte mich nur bedanken, bevor ich gehe.«
    Cooper spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Es war erstaunlich, dass Angie Fry offensichtlich ebenso mühelos wie ihre Schwester seine Gefühle durcheinander wirbeln konnte. Sein Zorn hatte sich augenblicklich in schlechtes Gewissen verwandelt, so barsch reagiert zu haben.
    »Ist schon in Ordnung.«
    »Ich hoffe aber, Sie denken an das, was ich gestern Abend gesagt habe.«
    »Ich werde daran denken.«

    »Das ist gut, Ben.«
    Er begleitete sie bis zur Wohnungstür, aber an der Schwelle blieb sie stehen.
    »Vielleicht sehe ich Sie ja wieder«, sagte sie.
    »Das glaube ich nicht.«
    In dem Moment öffnete sich die Tür der Wohnung über ihm, und eine dunkelhaarige Frau kam die Treppe herunter. Abrupt blieb sie stehen, um nicht in ihn hineinzulaufen. Sie schwankte leicht. Die Frau – noch eine Fremde für Cooper – trug eine schwarze Jacke und Jeans und schien Ende dreißig zu sein.
    »Oh«, sagte sie.
    Cooper bemerkte, dass ein alarmierter Ausdruck auf ihr Gesicht trat. Er konnte es ihr nicht verübeln, wenn sie ihn für einen Einbrecher hielt.
    »Hallo, ich bin Ihr neuer Nachbar«, stellte er sich vor. »Ben Cooper.«
    »Ach ja, richtig.«
    Sie entspannte sich sichtlich und streckte die Hand aus. »Peggy Check. Sie sind also der junge Mann von unten. So hat Dorothy Shelley Sie jedenfalls beschrieben.«
    Cooper schüttelte ihre Hand. Suchend sah er sich nach Angie um, aber sie war bereits grußlos hinaus auf die Straße verschwunden. Peggy grinste ihn breit an, als gäbe es was zu lachen. Sie hatte ein Lächeln, das ihr Gesicht leuchten und ihre Augen humorvoll blitzen ließ. Plötzlich fühlte Cooper sich in ihrer Gegenwart ungeheuer wohl, und er erkannte, wie angespannt er die letzten Stunden gewesen war, seit Angie Fry vor seiner Tür gestanden hatte.
    »Ja, der bin ich«, erwiderte er. »Der junge Mann von unten.«
    »Sie sind Polizist, richtig?«
    »Ja.«
    »Dorothy sagt, in Ihrer Nähe werde ich absolut nichts zu befürchten haben. Aber Edendale ist doch kein so gefährliches Pflaster, oder?«

    Cooper spürte, wie er sich von Sekunde zu Sekunde mehr entspannte. Alle seine Empfindungen, die er im Gespräch mit Angie unterdrückt hatte, kamen wieder zum Vorschein. Er entdeckte an dieser Frau eine natürliche Wärme, die er an seiner Besucherin schmerzlich vermisst hatte.
    »Nein, es wird Ihnen hier bestimmt gefallen«, antwortete er. »Nur vor den Katzen müssen Sie sich in Acht nehmen. Das sind zwei gnadenlose Killer.«
    Peggy machte Anstalten, die Tür zu schließen und zu gehen, aber das war nicht möglich, solange Cooper ihr auf dem engen Flur den Weg versperrte. Er trat über die Schwelle zurück in seine eigene Wohnung.
    Wieder ein Lächeln. »Na, dann bis bald. Wir werden uns ja öfter sehen, Ben.«
    »Sie müssen mal auf einen Kaffee zu mir kommen.«
    »Gern. Geben Sie mir Bescheid. Bis dann.«
    Cooper sah ihren Kopf die Straße hinunter Richtung Marktplatz verschwinden. Ihr forscher Gang drückte Selbstvertrauen aus. Sie mochte fremd in Edendale sein, aber sie würde sich hier rasch zurechtfinden. Ganz bestimmt.
    Und noch einer Sache war er sich sicher. Falls sie eines Tages seine Einladung auf einen Kaffee annahm, würde Peggy Check nicht den ganzen Abend in seiner Wohnung sitzen und ihm Lügen auftischen.
     
    Als Ben Cooper in der Dienststelle in der West Street ein traf, stand Diane Fry vor seinem Schreibtisch. Sie hatte beide

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