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Die einsamen Toten

Titel: Die einsamen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Booth
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ran«, wiegelte Hitchens ab.
    »Wenn die mit dem Auto oben waren, dann hatten sie vielleicht auch eine Leiter dabei. So eine Klappleiter aus Aluminium hat leicht hinten in einem Kombi Platz. Kein Problem. Außerdem hätte man ein paar lose Steine aufeinander häufen können, und dann hätte einer den anderen per Räuberleiter über den Rand hieven können.«
    »Ich werde eine entsprechende Notiz machen«, sagte Hitchens. »Das überlassen wir dem Einsatzkommando. Die haben Leitern.«
    »Wurde irgendetwas Relevantes in Neil Grangers Haus gefunden?«
    »Nichts, das man als Antiquität hätte bezeichnen können. Es sei denn, Sie zählen die Gipsenten an der Wand in dem zweiten Schlafzimmer dazu.«
    »Hey, nicht so hastig. Die bringen momentan sogar’ne Menge ein«, meldete sich Murfin zu Wort. »Ich habe erst kürzlich welche auf einem Flohmarkt gesehen. Hätte nie gedacht, dass die so viel kosten. Aber der Typ am Stand hat gemeint, die galten mal als Kitsch, und die meisten Leute hätten sie weggeworfen, als sie nicht mehr in Mode waren. Aber jetzt haben sie Seltenheitswert, wenn sie echt sind.«
    »Aber würden Sie diese Enten mitgehen lassen, wenn Sie auf Antiquitätenklau aus wären, Murfin?«

    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Und würden Sie sie an die Wand in Ihrem Gästezimmer hängen? Auf eine so abscheuliche Tapete, wie man sie sich kaum vorstellen kann?«
    »Nein.«
    »Na also. Also keine Gegenstände, die nach gestohlenen Antiquitäten aussahen. Ein Team geht momentan alle Adressen und Telefonnummern durch, die im Haus gefunden wurden. Aber Granger war nicht sehr organisiert, fürchte ich. Und keiner der Namen stimmt mit der Liste möglicher Verdächtiger des Rural Crime Teams überein.«
    »Da müsste Granger aber schon etwas mehr als nur desorganisiert gewesen sein, wenn er eine Liste seiner kriminellen Bekannten hätte herumliegen lassen, damit wir sie finden«, meinte Cooper.
    »Es geschehen die seltsamsten Dinge. Ich kenne dümmere Verbrecher.«
    »Der hier war nicht dumm, Sir. Bisher hat er nicht viele Fehler gemacht.«
    »Bis auf den, der ihn umgebracht hat.«
    »Was ist jetzt eigentlich mit dieser schwarzen Schminke?«, wollte Murfin wissen.
    »Tja, das ist wirklich eine ungewöhnliche Art der Tarnung. Aber wahrscheinlich hatte er die Schminke gerade bei der Hand. Er probte doch irgend so ein Stück mit einer Theatergruppe.« Hitchens sah sich fragend um. »Gibt es sonst noch einen Punkt, den wir noch nicht angesprochen haben?«
    Diane Fry, die ziemlich weit vorne saß, begann nervös auf ihrem Stuhl herumzurutschen.
    »Ach ja.Wir ziehen natürlich weiterhin die Möglichkeit einer Verbindung zum Verschwinden von Emma Renshaw in Betracht. Das Mädchen ist bisher noch immer nicht gefunden worden«, warf Hitchens rasch ein.
    Für Coopers Ohren hörte sich das wenig überzeugend an,
und auch Fry wirkte nicht allzu glücklich. Das Thema schien Hitchens in letzter Minute eingefallen zu sein. Aber zu Coopers Überraschung interessierte Kessen sich dafür.
    »Sergeant Fry, wollten Sie nicht noch weiter in diese Richtung ermitteln?«
    »Äh, ja, vielen Dank, Sir.« Fry ließ sich einen Moment Zeit, ihre Gedanken zu ordnen. Sie schien überrascht, nach ihrer Meinung gefragt zu werden. »Ich denke, wir sollten nicht vergessen, dass Neil Granger die letzte Person war, die Emma Renshaw vor ihrem Verschwinden gesehen hat. Und hierzu haben wir nur seine Aussage.«
    Hitchens schlüpfte mühelos in die Rolle des Advocatus Diaboli.
    »Ja. Aber bedenken Sie, dass er zwischen dem Verlassen des Hauses und dem Eintreffen an der Arbeitsstelle nicht viel Zeit hatte«, sagte er. »Wenn er Emma nicht am Bahnhof abgesetzt hat, wo hat er sie dann hingefahren? Und wieso sollte er deswegen lügen?«
    »Wir haben nur Neil Grangers Aussage, wann er das Haus verließ.«
    »Aber auch hier bleibt nur ein Spielraum von höchstens ein paar Minuten. Alex Dearden ist keine zehn Minuten vor Granger gegangen, wie er sagt. Also bleiben gerade mal zwanzig Minuten.«
    »In der Zeit kann man viel machen«, beharrte Fry dickköpfig.
    »Emma töten und sich der Leiche entledigen? Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Wenn er sie im Haus getötet hat, hat ihre Leiche im Kofferraum seines Wagens gelegen, während er in der Arbeit war.«
    »Wurde sein Wagen damals kriminaltechnisch untersucht?«, fragte Kessen.
    »Nein, Sir.«
    »Schade. Die Gelegenheit hat man verpasst. Damit wäre
zumindest diese Möglichkeit ausgeschlossen gewesen. Fuhr Granger

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