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Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition)

Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Khoury
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nach da geht, nur nicht zu Onkel Paolos Gesicht. Nicht zum ersten Mal ärgert es mich, dass ich eine so schlechte Lügnerin bin.
    Gerade als ich mich in mein Schicksal ergeben will, höre ich ein lautes, schallendes Lachen. Das kann nur Tante Harriet sein. Es kommt näher, das heißt, sie kommt zu meinem Jeep.
    »Ich helfe mit dem Gepäck!«, ruft sie. »Nein, nein, ich schaffe das schon. Ich bin kräftiger, als ich aussehe.«
    Plötzlich wird der Koffer von meinem Gesicht gehoben und da ist sie. Ihre Miene verändert sich kaum, als sie mich unter den Gepäckstücken sieht. »Ich lenke sie ab«, flüstert sie. »Und du machst einen rasanten Abgang.«
    Sie hievt den Koffer aus dem Jeep und plappert die ganze Zeit über die Feuchtigkeit, die Moskitos und die anderen Widrigkeiten des Dschungels. Dann höre ich ein Poltern. Tante Harriet flucht und mehrere Leute kommen angelaufen. Ich hole tief Luft, als könnte ich damit Mut in meine Lunge pumpen, und luge über das Gepäck auf die Szene, sie sich mir bietet.
    Der Koffer liegt offen vor Tante Harriet, der Inhalt – Frauenkleider – ist auf dem Boden verstreut. Die brünette Corpus-Dame in ihrem weißen, für den Dschungel absolut unpassenden Hosenanzug blickt Tante Harriet finster an. Ihr Kollege versucht nicht auf die Spitzenunterwäsche zu stieren, die sich um Tante Harriets Füße verteilt. Ich nutze den Moment, rolle mich, so schnell ich kann, über die Seite des Jeeps und lande in der Hocke. Da alle ausschließlich auf Tante Harriet und die Frau konzentriert sind, bemerkt keiner das Mädchen, das in atemberaubender Geschwindigkeit um die Ecke der Garage verschwindet.
    Sobald ich außer Sichtweite bin, sinke ich an der Garagenmauer auf den Boden, atme tief durch in der Hoffnung, meine Nerven mit Sauerstoff betäuben zu können. Meine Kleider sind zerrissen, meine Haare stehen in alle Richtungen ab und ich bin über und über von Flussschlamm bespritzt. Ausgeschlossen, dass ich den Corpus-Leuten so gegenübertrete.
    Das Wohngebäude B ist ungefähr achtzig Meter entfernt und der Weg dahin wird von hohen Büschen gesäumt. Wenn ich gebückt laufe und schnell bin, kann ich es in ein paar Sekunden schaffen. Ich schleiche mich um die Garage herum, kauere mich hin, hole tief Luft und sprinte los.
    Die Stimmen der Leute am Tor habe ich immer noch im Ohr. Dazwischen höre ich Onkel Paolos Rufe, der alle zu beruhigen versucht. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, schlüpfe ich durch die Tür des Wohnblocks B und flitze den Flur hinunter zum Pool. In weniger als einer Minute bin ich ausgezogen und im Wasser. Ich schwimme bis zum anderen Ende des Beckens, wobei ich eine Schmutzspur hinter mir herziehe. Doch als ich wieder herausklettere, sinkt der Dreck langsam auf den Boden. Im Vorbeigehen prüfe ich im Spiegel im Umkleideraum, ob ich auch sauber bin, wickle mich in ein Handtuch und gehe zur Tür.
    Nur zweieinhalb Minuten später schlendere ich wieder zum Tor zu den anderen. Es ist fast so, als sei ich nie wirklich auf dem Jeep gewesen. Mir bleibt nichts anderes übrig, als mich nass, halb nackt und barfuß der Menge zu präsentieren.
    »Da bist du ja«, knurrt eine Stimme und Onkel Antonio packt mich am Handgelenk. »Du warst schwimmen, Pia? Im Ernst? Ich suche dich seit einer halben Stunde. Paolo hat gesagt, du seist bei Harriet. Harriet sagt, du wärst nie bei ihr aufgetaucht. Ich dachte schon, du wärst über den Zaun geklettert und in den Dschungel gelaufen!«
    »Ha!«, schnaufe ich. »Das – das ist doch verrückt, Onkel Antonio. Ich war… schwimmen. Siehst du doch.« Ich ziehe an einer nassen Haarsträhne und wechsle schnell das Thema. »Was ist überhaupt los?«
    Endlich beißt er an. »Sie haben uns vor vierzig Minuten angefunkt, dass sie am Ufer des Little Mississip stehen und abgeholt werden wollen.« Er schüttelt den Kopf. »Das hat ganz Little Cam ins Chaos gestürzt. Paolo hat nonstop herumgebrüllt, ich glaube, Haruto hatte vor Schreck einen leichten Schlaganfall, und jetzt hat Harriet auch noch die Unterwäsche in den Dreck geschmissen.« Immer noch vor sich hin murmelnd führt Onkel Antonio mich durch die Menge. »So eine Nummer abzuziehen, sieht den verdammten Corpus-Leuten ähnlich.«
    Wir tauchen zwischen Onkel Paolo und Sergei auf, die sich bei der wütenden Frau wortreich für Tante Harriets Ungeschicklichkeit entschuldigen. Doch als Onkel Antonio sich räuspert und sich alle zu uns umdrehen, werden auch sie still.
    Unsicher und verlegen klammere

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