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Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition)

Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Khoury
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verdient als Unterwäsche, die im Dreck landet.«
    »Warum?«
    »Wie ich gehört habe, wollen sie ein paar Tage bleiben. In der Zeit kommst du sicher selbst dahinter.«
    Nach dem Essen schlägt Onkel Paolo den Gästen vor, dass sie sich auf ihre Zimmer zurückziehen, um sich von der Reise zu erholen, doch Strauss und Laszlo schütteln den Kopf und zeigen auf mich. Insgeheim zucke ich zusammen. Nach Tante Harriets Andeutungen bin ich gespannt, was ich von ihnen zu erwarten habe.
    Wir gehen in mein Labor. Es wirkt winzig mit acht Leuten darin: ich, das Immortis-Team und die beiden Corpus-Vertreter. Ich setze mich auf den Untersuchungstisch und jede einzelne Zelle meines Körpers hofft, dass sie mich nicht bitten mich auszuziehen. Das tun sie zum Glück nicht, aber sie schauen sich meine Akte – die sehr umfangreich ist – Seite für Seite an. Stundenlang befragen Strauss und Laszlo Onkel Paolo und den Rest des Teams. Welche Art Leukozyten produziert mein Körper gegen Krankheiten? Welche Unterschiede bestehen zwischen meinem Chromosomensatz und dem eines gewöhnlichen Menschen? Wie sieht mein normaler Telomerase-Spiegel aus? Alles Fragen, die ich im Schlaf beantworten könnte. Doch niemand fragt mich. Strauss und Laszlo sind nun schon etliche Stunden hier, aber bis jetzt haben sie noch kein Wort mit mir gesprochen. Wenn ich den Mund aufmachen und etwas sagen würde, würden sie sich wahrscheinlich erschrecken und mich anstarren, als hätte eine Amöbe sie gefragt, wie ihnen das Frühstück geschmeckt hat.
    Nach den Fragen wollen sie Beweise für meine einzigartigen Eigenschaften sehen, angefangen mit meiner undurchdringlichen Haut. Onkel Paolo nimmt ein Skalpell und gibt es Strauss.
    Ich überlege noch, ob ich mich weigern soll, doch Mutter ergreift, ohne Blickkontakt mit mir aufzunehmen, meine Hand und schiebt den Ärmel nach oben, bevor ich etwas sagen kann. Strauss scheint die Klinge mit Genuss in meine Haut zu drücken. Ich glaube, ich kann ein bisschen besser nachvollziehen, warum Tante Harriet sie so zu hassen scheint.
    »Erstaunlich«, flüstert Strauss und gibt das Skalpell an Laszlo weiter. »Nicht der kleinste Kratzer.«
    Ich muss mich zurücklegen und darf keine Miene verziehen, als Laszlo mit der Klinge über meinen Arm und sogar über meine Wange fährt. Es schneidet zwar nicht ein, aber weh tut es trotzdem!, möchte ich schreien, aber ich traue mich nicht. Onkel Paolos Blick lässt mich nicht los und zwingt mich, alles mit mir machen zu lassen. Also schließe ich die Augen und denke an die Zukunft. An den ersten Unsterblichen, den ich erschaffe. Es muss ein Mann sein. Vielleicht darf ich einen Namen für ihn aussuchen. Vielleicht… Langsam, als schwimme er vom Grund eines Sees an die Oberfläche, taucht Eios Gesicht vor meinem geistigen Auge auf. Vielleicht nenne ich ihn George… Eio, wie er mit perfekt gestrecktem Körper den Wasserfall herunterspringt. Oder Peter oder Jack… Eios Augen, in denen die Sterne tanzten, als wir am Fluss sitzen. Klaus oder Sven oder Heinrich. Alles passende Namen. Sie haben alle zu irgendeiner Zeit hier als Wissenschaftler gearbeitet… Eio, wie er mich durch den Dschungel führt, mir die Hand hinhält und mich drängt, sie zu ergreifen…
    »Öffne die Augen, Pia«, befiehlt Mutter.
    Im ersten Moment weiß ich nicht, wo ich bin. Fremde Menschen beugen sich über mich, leuchten mir in die Augen und beobachten, wie meine Pupillen sich zusammenziehen. Feuer, denke ich. Wollt ihr wirklich etwas Ungewöhnliches sehen? Dann nehmt Feuer. Ich blicke Strauss und Laszlo an und zwinge mich, nicht zu blinzeln, als sie meine Augenlider hochziehen.
    Es ist zwei Uhr morgens, als ihnen endlich die Fragen ausgehen. Onkel Jakob gähnt hinter vorgehaltener Hand und Onkel Harutos Augen sind rot unterlaufen.
    »Nun?« Onkel Paolo trommelt neben meinem Knie auf den Untersuchungstisch. »Was sagen Sie?«
    Strauss und Laszlo tauschen Blicke, dann schauen sie mich an.
    »Wir sollten ein vertrauliches Gespräch führen, Dr. Alvez«, meint Laszlo schließlich. Er scheint nie lauter als im Flüsterton zu sprechen, sodass jeder ganz genau hinhören muss, um ihn zu verstehen.
    Onkel Paolo nickt. »Okay, Leute, das war’s dann für heute.«
    Offenbar bedeutet »vertraulich« nur Onkel Paolo und die Corpus-Vertreter, doch zu dieser Stunde scheint niemand etwas dagegen einwenden zu wollen. Sie trotten hinaus, gähnen und reiben sich die Augen.
    Ich halte mich hinter ihnen, und als wir an der Treppe

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