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Die einzige Zeugin

Die einzige Zeugin

Titel: Die einzige Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Cassidy
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fühlte sich weich an, ihre Brust hob und senkte sich, und ihre Haare fielen ihr ins Gesicht.
    »Was meine Freunde wohl sagen würden, wenn sie wüssten, dass ich mit einer Meerjungfrau im Bett bin«, murmelte er.
    Sie lachte.
    »Du lachst! Wenigstens eine gute Sache.«
    »Es gibt viele gute Sachen«, sagte sie, plötzlich wieder ernst, und zog ihn an sich.
    Er küsste sie wieder und strich ihr mit der Hand über den Rücken. Er bewegte seinen Mund an ihrem Ohr, und sie spürte seinen Atem.
    »Ich habe Kondome«, flüsterte er.
    »Nicht hier«, sagte sie. »Nicht in diesem Haus.«
    Sie musste kichern, obwohl sie es ernst meinte.
    »Tut mir leid, ich weiß, das ist nicht lustig«, sagte sie.
    Nathan öffnete den Mund, sagte dann aber doch nichts. Es blieb einen Moment still. So still, dass sie ihn beinahe denken hören konnte.
    »Es war jedenfalls nicht lustig gemeint«, sagte er. »Vielleicht, wenn ich nach Cornwall komme …?«
    »Dann kannst du deine Kondome mitbringen«, sagte sie und lachte wieder.
    »Vielleicht kriegst du ja bis dahin bei dem Gedanken keinen Lachanfall mehr.«
    »Entschuldige!«
    Sie presste schnell die Hand auf den Mund, um nicht schon wieder zu kichern.
    Er drehte sich um und sie legte den Arm um ihn.
    Der Abend hatte nicht sehr vielversprechend angefangen, aber er hatte erreicht, dass sie sich besser fühlte und sie aufgemuntert. Er hatte ihr gesagt, dass sie sich nicht unter Druck setzten sollte. Alles, was sie tun konnte, war zu versuchen, sich in ihrem Tempo an die damaligen Ereignisse zu erinnern. Dann könnte sie, wenn sie wollte, die Anwältin kontaktieren. Egal, was passiert war, sie musste daran denken, dass sie damals erst sieben Jahre alt gewesen war. Sie war das Opfer gewesen. Es war die Aufgabe ihres Vaters, seine Unschuld zu beweisen. Nicht ihre.
    Nathan war auch einverstanden, im Sommer ein paar Wochen nach St. Agnes zu kommen. Darüber war sie froh. Sie lag neben ihm, den Arm um ihn geschlungen und stellte sich vor, welche Orte sie ihm zeigen würde. Ihre Augenlider waren schwer, und sie war schläfrig vom Alkohol. Sie hörte Nathans ruhige, gleichmäßige Atemzüge. Einen Augenblick später war er eingeschlafen.
    Sie lag neben ihm und starrte in die Dunkelheit. Sie fühlte sich benommen und spürte, dass sie selbst kurz vorm Einschlafen war. Aber ihr Mund war trocken, und etwas in ihr war unruhig. Sie drehte sich auf die andere Seite und sah auf dem Boden die Umrisse der Hunde, die eng beieinanderlagen. Sie schloss die Augen und versuchte, ihre Gedanken abzuschalten und endlich einzuschlafen, aber irgendetwas hielt sie wach. Sie hätte die ganze Zeit kichern können. Sie hatte eindeutig zu viel getrunken. Wenn auch nicht so viel wie an dem Abend mit Julie und Ryan. Aber ihr Mund war immer noch trocken. Sie drehte sich um und sah, dass Nathan die Bettdecke abgeworfen hatte und ruhig auf dem Rücken lag. Sie streckte den Arm aus und legte ihm kurz die Hand auf die Brust. Sie fühlte, wie sie sich hob und senkte. Sie legte sich wieder hin. Es war stockfinster und von draußen war kein Geräusch zu hören.
    Sie griff nach ihrem Handy, das neben dem Sofa auf dem Boden lag, und sah, dass es kurz nach eins war.
    Sie hatte Durst.
    Sie stand vorsichtig auf, um Nathan nicht zu wecken. Einer der Hunde klopfte sacht mit dem Schwanz auf den Boden. Der andere schlief tief und fest. Sie machte einen Schritt über ihn hinweg, zog ihre Jeans an und ging in die Küche. Ohne Licht zu machen, goss sie sich ein Glas Wasser ein. Sie nahm ein paar Schlucke und stellte es ab. Prince kam zu ihr, und sie streichelte ihm den Kopf. Unter ihren Füßen spürte sie die kalten Fliesen.
    William Doyle kam ihr wieder in den Sinn. Ihre Laune verschlechterte sich.
    Warum hatte ihre Mutter die Fensterläden geschlossen, als er mit ihr reden wollte? Hatte sie Angst vor ihm gehabt? Hatte sie Lauren deswegen bei sich im Bett schlafen lassen? Weil sie dachte, dass es so sicherer wäre?
    Sie nahm noch einen Schluck Wasser.
    Eine Idee nahm in ihrem Kopf Gestalt an. Es war eine unangenehme Vorstellung, aber sie konnte sie nicht wegschieben. Sie sollte nach oben ins Schlafzimmer ihrer Eltern gehen. Sie sollte es auf sich wirken lassen. Vielleicht würde sie sich dort an die Dinge erinnern, die in ihrem Gedächtnis neblig und verschwommen waren. All die Dinge, an die sie denken musste, waren in diesem Schlafzimmer geschehen. Könnte sie wirklich einfach hineingehen? Das erschien ihr unvorstellbar.
    Sie drehte sich zum

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