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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Mahklyn kannte Seamount noch nicht die ganze Wahrheit über Merlin. Und auch nicht die ganze Wahrheit über den wahren Hintergrund von Charis' tödlichem Ringen gegen die ›Vierer-Gruppe‹. Nichtsdestotrotz hatte Seamount einen gewaltigen Beitrag zum bisherigen Uberleben von Charis geleistet.
    Und wenn Byrkyt es endlich schafft, auch den Rest der Bruderschaft zu überzeugen, werden wir ihn endlich in den Inneren Kreis einführen können. Wird auch verdammt noch mal Zeit!, dachte Mahklyn mürrisch.
    »Rahzhyr«, erwiderte Sir Ahlfryd Hyndryk die Begrüßung und lächelte ebenfalls. »Es freut mich, dass Sie Zeit für mich finden konnten.«
    »Ich könnte mir vorstellen, Seine Majestät hätte mir durchaus das eine oder andere zu sagen gehabt, wenn ich nicht in der Lage gewesen wäre, Zeit für Sie zu finden, so voll mein Terminkalender auch sein mag«, gab Mahklyn trocken zurück und bedeutete dem Baron mit einer Handbewegung, sich in den Sessel zu setzen, der vor dem Schreibtisch des Rektors der Königlichen Hochschule aufgestellt war. »Und selbst wenn Seine Majestät davon abgesehen hätte, hätte Ihre Majestät es getan.«
    Diesen letzten Satz betonte Mahklyn recht auffällig, und Seamount lachte stillvergnügt in sich hinein. Kaiserin Sharleyan hatte beachtliches Interesse an den zahlreichen Projekten des Barons gezeigt. Sie wusste aber nicht nur die Vorteile und taktischen Implikationen seiner Bemühungen sehr gut einzuschätzen. Dank ihres immens beweglichen Verstandes hatte sie selbst einige überaus lohnenswerte Vorschläge unterbreiten können. Im Zuge dessen hatte sich zwischen ihr und dem Baron eine echte Freundschaft entwickelt.
    »Andererseits«, fuhr Mahklyn fort, »hat mich nicht allein der Umstand, möglicherweise Ihre Majestäten zu verstimmen, dazu gebracht, für Sie Zeit zu finden.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich scheine niemals genug Zeit zu haben, um mit Ihren Memoranden Schritt zu halten, Ahlfryd. Aber ich bleibe doch weit genug auf dem Laufenden, um zu wissen, dass Sie und Ihre Untergebenen auf Helen Island wieder einmal ordentlich Wellen schlagen. Und dafür sei Gott gedankt!«
    »Wir bemühen uns«, erwiderte Seamount. »Auch wenn ich zugeben muss, dass das Tempo ein wenig nachlässt, nachdem Captain Athrawes das Königreich verlassen hat.« Der Blick, den er Mahklyn zuwarf, floss vor Spekulationen förmlich über. Doch mittlerweile war der Zivilist, der dem dicklichen Artillerieexperten gegenübersaß, an dessen neugierige Vorstöße Merlin betreffend gewöhnt.
    »Er scheint wirklich die Arbeiten anderer immens zu ... befruchten, nicht wahr?«, gab er nur zurück.
    »Ich hatte gar nicht gewusst, dass Sie ein derart großes Talent für Untertreibungen besitzen«, retournierte Seamount, ein angedeutetes Lächeln auf den Lippen.
    »Wir Akademiker werden unweigerlich wahre Meister, was den Umgang mit Sprache betrifft«, erwiderte Mahklyn mit einem ganz ähnlichen Lächeln. Dann kippte er seinen Drehsessel ein wenig nach hinten. »Also, was hat Sie dazu bewogen, sich von King's Harbour loszueisen?«
    »Ich habe vor - und ich glaube, das auch in meinem letzten Memorandum erwähnt zu haben -, mich ein wenig mit Dr. Lywys auszutauschen. Ich hätte da einige Fragen, die sie mir vielleicht ja wird beantworten können. Aber zugleich wollte ich Sie über den aktuellen Stand der Dinge informieren.«
    Mahklyn nickte. Das Streben nach Erkenntnis der von König Cayleb I. gegründeten Königlichen Hochschule war nach Ansicht so manches beunruhigten Kirchenmannes immer schon den Ächtungen der Jwo-jeng gefährlich nahe gekommen. Die Hochschule, und damit ihr Treiben, offiziell von jeglichen Bestrebungen der Krone strikt getrennt zu halten, war seit jenen Zeiten allgemein als gute Idee empfunden worden. Noch ehe Mahklyn das Amt des Rektors übernommen hatte, war diese strikte Trennung bereits feststehende Tradition. Daran etwas zu ändern, wäre Mahklyn nicht in den Sinn gekommen, egal, wie sehr er selbst an den ursprünglichen Neuerungen beteiligt gewesen sein mochte, bei denen Merlin Athrawes in immensem Ausmaß Geburtshilfe geleistet hatte.
    Bis Brandstifter das ursprüngliche Gebäude der Hochschule zerstört hatten und Mahklyn dabei beinahe ums Leben gekommen wäre. Danach hatte Kaiser Cayleb I. - der damals allerdings noch König Cayleb II. gewesen war - beschlossen, die Zeiten für solche Umständlichkeiten seien vorbei. Er hatte die Hochschule offiziell auf das Gelände des Palastes von

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