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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schlafgewändern.
    »Aber selbst wenn man annimmt, dass er Recht hat, was Clyntahn betrifft«, fuhr Ahnzhelyk fort, ohne Sandarias Reaktion auf besagtes Amulett zu bemerken, »ist es immer noch möglich, dass er in Wirklichkeit für Rayno arbeitet. Wir haben ja schon erlebt, dass Rayno gewisse Dinge sogar Clyntahn vorenthält, bis er sie bis zu seiner eigenen Zufriedenheit untersucht hat.«
    »Das ist wahr, Herrin.« Sandaria nickte. »Andererseits: Ist es wirklich wahrscheinlich, dass er dergleichen tun würde? Unter diesen Umständen?«
    »Ich ... denke, nein«, antwortete Ahnzhelyk langsam und bedächtig. »Wenn man bedenkt, wie fieberhaft Clyntahn nach unseren Gästen sucht, glaube ich nicht, dass Rayno Informationen über deren Aufenthaltsort zurückhalten würde. Das ist einer der Gründe, weswegen ich geneigt bin, Meister Zhevons zu glauben.«
    »Einer der Gründe?«, wiederholte Sandaria und wölbte erneut eine Augenbraue.
    »Einer der Gründe«, bestätigte Ahnzhelyk. Ihr Grinsen wurde ein wenig schief, als sie sich daran erinnerte, wie schnell sich Zhevons bewegt hatte und wie fest sein doch so sanfter Griff gewesen war.
    »Sehr wohl, Herrin.« Sandaria nickte. Es war unverkennbar, dass sie voll und ganz auf Ahnzhelyks Urteilsvermögen vertraute. »Was wünschen Sie zu tun?«
    »Ich mache mir Sorgen um den ›Kreis‹«, erklärte Ahnzhelyk unverblümt. »Um ganz ehrlich zu sein, bin ich wirklich erstaunt, dass Clyntahn so lange abgewartet hat - vorausgesetzt natürlich, Samyl hat Recht, was die Pläne des Großinquisitors betrifft.« Ihre schönen Augen verdunkelten sich. Es war der Schatten der Vorahnung lang erwarteter Trauer. »Aber lange wird er nicht mehr abwarten - da bin ich mir sicher. Wenn er zuschlägt, wird er jeden, den er aufgreift, auch der peinlichen Befragung unterziehen ... mindestens. Das weißt du genauso gut wie ich.«
    Wieder nickte Sandaria. Sie beide wussten ganz genau, wie effektiv die Inquisition darin war, Informationen aus ihren Gefangenen herauszufoltern. Wenn es sich bei den betreffenden Gefangenen auch noch um persönliche Feinde des Großinquisitors handelte, konnte man sich darauf verlassen, dass die Verhörleiter noch deutlich skrupelloser zu Werke gingen als sonst.
    »Samyl und Hauwerd sind die Einzigen, die von uns wissen«, fuhr Ahnzhelyk fort. »Zumindest hoffe ich das. Denn ich traue den beiden unbegrenzt, auch was ihren Mut angeht. Aber wenn sie tatsächlich festgenommen werden, müssen wir davon ausgehen, dass sie meine - unsere - Beteiligung an der ganzen Sache trotzdem preisgeben könnten, wie mutig sie auch sein mögen. Letztendlich wird es geschehen. Ich fürchte, wir können uns nicht völlig sicher sein, dass von unseren Gästen wirklich niemand Kontakt zum Ehemann oder Vater aufgenommen hat. Also ist es sehr gut möglich, dass auch noch jemand anderes unter der Folter zusammenbricht und die Inquisition zu seiner Familie und damit hierher führt.«
    Sie zuckte mit den Schultern, und ihr Dienerin nickte.
    »Unter diesen Umständen, Sandaria«, entschied Ahnzhelyk, »werden wir wohl annehmen müssen, dass dieser Mann wirklich das ist, was zu sein er vorgibt. Das aber bedeutet, dass wir seine Warnung ernst nehmen müssen: Es ist an der Zeit, unsere Gäste ganz aus Zion fortzubringen. Und zwar jetzt.«
    »Ja, Herrin.« In einer sonderbar förmlichen Verneigung senkte Sandaria das Haupt, fast wie ein Waffenträger, der Befehle seines Lehnsherrn entgegennimmt.
    »Du wirst wohl heute Nachtmittag einkaufen gehen müssen.« Ahnzhelyk brachte ein mattes Lächeln zustande. »Schau doch mal, ob du für mich blaue Stahldistelseide findest!«
    »Sehr wohl, Herrin.«

.XV.
    Der Tempel und Hahriman-Straße, Ecke Marktstraße, Stadt Zion, die Tempel-Lande
    »Gute Nachrichten haben Sie wohl nicht für mich, Wyllym?«
    Vikar Zhaspahr Clyntahn, Bischof-General des Schueler-Ordens und Großinquisitor der Kirche des Verheißenen blickte den Erzbischof von Chiang-Wu eisig und unzufrieden an. Seine Körpersprache passte zu seiner Mimik. Die meisten Angehörigen des Schueler-Ordens hätten einen eisigen, soliden Klumpen schierer Panik in ihrer Magengrube gespürt, hätte Clyntahn sie in dieser Art und Weise angeblickt.
    Doch falls Wyllym Rayno Panik verspürte, so wusste er es geschickt zu verbergen.
    »Nein, leider nicht, was die Dinge betrifft, nach denen Ihr Euch erkundigt habt, Euer Exzellenz«, gab er mit bemerkenswert ruhiger Stimme zurück. »Die jüngsten Berichte aus Corisande

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