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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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sie froh war, dass es überhaupt welchen gab. Seit die Versorgungsschiffe der Horde nicht länger nach London kamen, war Reis so teuer geworden, dass er nur noch zu besonderen Anlässen gekauft wurde. Und obwohl ihre Familie nach der Revolution viele Traditionen der Horde abgeschafft hatte, waren es nicht die Nahrungsmittel gewesen.
    Mina fühlte sich satt und schläfrig und wohlig warm, als sie sich schließlich gegen die Kissen lehnte, das noch immer gefüllte Weinglas in der Hand. Sie konnte einen Seufzer der Zufriedenheit nicht unterdrücken, und Fox unterbrach sich mitten im Satz. Lachend wandte er sich ihr zu und musterte sie.
    »Sie tragen Ihre Schutzweste sogar beim Abendessen, Lady Wilhelmina?«
    »Inspektor.« Wenn er auf »Fox« bestand, dann wollte sie ebenfalls so angesprochen werden, wie es ihr am liebsten war. »Natürlich trage ich meine Schutzweste. Ich sitze schließlich mit einem Piraten, einer Söldnerin, einem Abenteurer und einem Bounder zusammen. Wenn heute Abend nicht noch ein Schuss fällt, könnte ich zu dem Schluss kommen, dass Ihr Ruf eine Lüge ist.«
    Natürlich war das Blödsinn. Ihre Schutzweste würde auf so kurze Distanz eine Kugel nicht aufhalten. Doch das Gelächter der anderen machte sie seltsam schwindlig. Sie warf einen kurzen Blick zu Trahaearn, der zwar nicht lachte, sie jedoch mit einer erregten Intensität ansah, die sehr anziehend wirkte. Seine goldenen Ohrringe zwinkerten ihr zu wie kleine freche Mistkerle … und sein muskulöser Oberschenkel schien der perfekte Ort zu sein, um ihren Kopf darauf zu betten und ein kleines Nickerchen zu machen.
    Sie blinzelte, um das Bild aus ihrem Kopf zu verscheuchen, und nahm noch ein Glas Wein. Sie musste zu viel gegessen haben. Noch nie war sie nach dem Essen so schläfrig und benommen gewesen.
    Als das Lachen abebbte, prostete Scarsdale Mina zu, bevor er Yasmeen ansah: »Hör mal, wohin fliegen wir eigentlich? Die Richtung ist Süd-Südwest. Der Markt liegt etwas weiter westlich.«
    »Angeber«, sagte Yasmeen.
    Er zwinkerte ihr zu. »Aber ein gut aussehender.«
    Gut aussehend ja . Aber wieso er ein Angeber sein sollte, verstand Mina nicht.
    Sie vernahm Trahaearns leise Stimme dicht an ihrem Ohr. »Man kann ihn im Nebel mit verbundenen Augen im Kreis drehen, und er weiß am Ende die Richtung, in die er schaut.«
    Ah! »Ein tolles Kunststück.«
    Die Antwort des Herzogs klang amüsiert. »Und auf einem Schiff ein sehr brauchbares.«
    »In London ebenfalls«, sagte Scarsdale. »Aber ich frage mich noch immer, weshalb wir einen Schlenker machen.«
    »Nach deiner Liebeserklärung hast du es auf einmal so eilig, mein Schiff zu verlassen?« Yasmeen stupste mit ihrer Stiefelspitze gegen Scarsdales Oberschenkel. »Wir bringen Mr. Fox zuerst nach Venedig.«
    »Ah, und er wird ein weiteres Abenteuer erleben, von dem wir bald in den Magazinen lesen können. Was wahrscheinlich die beste Form ist, um davon zu erfahren. Es tut mir leid, es sagen zu müssen, Fox, aber Sie sind ein besserer Schriftsteller als Erzähler.«
    »Meine Schwester schreibt sie.« Er blickte zu Mina, der die Kinnlade herunterfiel. »Ich bin ein Sammler von Bergungsgut, kein Schriftsteller. Doch wenn es ihr zu einer gewissen Unabhängigkeit verhilft, meine Arbeit in Abenteuergeschichten zu verwandeln, kann sie meinen Namen verwenden, so lange sie will.«
    »Verstehe.« Ihre Stimme klang tief. Yasmeens Augen hatten sich verengt, während sie Fox ansah, und Mina fragte sich, ob sie ihre Schutzweste tatsächlich brauchen würde. »Das ist sehr nett von Ihnen, Sir.«
    »Ich versuche mein Bestes.« Fox’ Blick wanderte zu Trahaearn. »Ihr seid also noch immer auf dem Ivory Market? Ich habe gehört, Haynes ist tot. Seid Ihr hinter der Terror her?«
    »Ja.«
    »Ich habe nur in den Nachrichtenblättern davon gelesen. Gibt es eine andere Version, Kapitän?«
    »Ich kenne deren Version nicht. Ich lese sie nicht.«
    Scarsdale blickte auf. »Ich erzähle Ihnen, wie es passiert ist.«
    Yasmeen stieß den Rauch aus und rollte mit den Augen. »Du warst nicht dabei.«
    »So wird es nur noch aufregender. Aber zuerst ein Toast.« Er hob sein Glas. »Auf Baxter. Ein verdammt feiner Kerl. Ich wage zu behaupten, dass nicht einer von uns hier wäre, wenn es ihn nicht gegeben hätte.«
    Wie wahr . Mina wäre wahrscheinlich noch immer zu Hause, wenn der Admiral nicht getötet worden wäre. Sie nahm einen tiefen Schluck und bemerkte, dass Trahaearn auf seinen Freund trank, obwohl er das Glas den

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