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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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richtig fieser Kerl war.
    Bald waren sie über dem Medway River und dann dem Hafen von Chatham, wo Lady Corsair die Motoren abstellte und über dem Landungsgebäude in Position ging. Mit wehenden Enden ihres roten Kopftuchs über den Schultern verließ sie das Achterdeck und kam mit gerunzelter Stirn auf sie zu.
    »Wo ist Scarsdale?«
    »Er wird den ganzen Tag schlafen«, sagte Trahaearn.
    »Verdammt. Er ist der Einzige, der solche Dummköpfe wie Fox erträgt.« Sie schaute den Herzog scharf an. »Er muss jeden Tag einen ertragen.«
    Trahaearn lachte laut auf. »Er hat mir gesagt, dass du die Fortsetzungsgeschichten in den Magazinen liest.«
    »Das stimmt.« Yasmeen lächelte und zündete sich einen Zigarillo an. »Dieser Bounder hat mir das erste Abenteuer zum Lesen gegeben. Ich lese nur weiter, um mitzuerleben, wie Fox getötet wird.«
    »Falls er diesmal getötet wird, wirst du deine zweite Rate nicht bekommen.«
    »Dann werde ich mich vielleicht dem Schreiben widmen. So viel, wie er mir bezahlt, muss das Geschichtenerzählen recht einträglich sein.« Sie drehte sich um und rief: »Lassen Sie die Plattform langsam herunter, Mr Washbourne! Ich vertraue nicht darauf, dass unser Passagier unten schlau genug ist, aus dem Weg zu gehen.«
    Wirklich ? Sie konnte die Frau nicht so recht einschätzen, doch sie erkannte ihren Wagemut. Und obwohl sie ihr Leben nicht darauf verwettet hätte, dass die Kapitänin überhaupt Nerven besaß, wirkte Lady Corsair beinahe wie eine härtere, ausgeprägtere Version von Sally bei ihrer Begegnung mit dem Eisernen Herzog.
    Als die Ketten rasselten und die Plattform heruntergelassen wurde, blickte Mina zu Trahaearn und bemerkte seinen Blick. Vielleicht versuchte auch er, Lady Corsairs seltsames Gebaren zu verstehen.
    Die Frau seufzte und drückte den Zigarillo in ihrer Handfläche aus.
    »Nun, dann muss ich wohl mit ihm klarkommen. Es gibt nur wenige Männer, die mich nicht linken wollen oder versuchen, mein Schiff zu kapern. Wahrscheinlich sollte ich dankbar sein, dass dieser Dummkopf Geld genug hat, um an Deck meiner Lady zu kommen.«
    Die Plattform schob sich neben das Luftschiff. Mina wusste nicht, ob Archimedes Fox ein Dummkopf war, doch gewiss war er ein Exzentriker. Er stand neben einem riesigen Schrankkoffer und trug ein Fluggerät mit Flügeln auf dem Rücken, hellgrüne Kniehosen und ein gelbes Jackett. Sein wirres braunes Haar hatte blonde Strähnen und hing ihm über die Fliegerbrille. Angesichts seiner Größe, seiner breiten Schultern, schmalen Hüften und tiefen Bräune konnte Mina sich gut vorstellen, dass er ein Abenteurer war. Sie schätzte, dass er in ihrem Alter war, doch als er die Brille hochschob, betrachtete er Yasmeen mit einem Ungestüm, das sie an einen großen Jungen erinnerte.
    Sie fand es auf der Stelle schwer, an ihrer Ablehnung Fremden gegenüber festzuhalten.
    Trahaearn neben ihr erstarrte. »Kapitän Corsair!«
    Yasmeen drehte sich zu ihm um und runzelte die Stirn, als sie sein Gesicht sah. Sie schlenderte zu ihnen hinüber, und Trahaearn kam ihr auf halbem Weg entgegen. Mina ging neugierig mit – und bemerkte die Veränderung an Fox, als er den Eisernen Herzog erblickte. Alles, was an ihm jung und ungestüm war, wurde auf einmal hart und gefährlich.
    »Das ist nicht Archimedes Fox«, sagte Trahaearn leise. »Das ist Wolfram Gunther-Baptiste.«
    Yasmeens Lippen verzogen sich, und dann war sie verschwunden. Mina stöhnte. Sie hatte noch nie eine Person sich so schnell bewegen sehen. Im Bruchteil einer Sekunde war Yasmeen auf der Plattform und hatte Fox mit der Hand in seinem Haar und dem Messer am Hals vor sich auf die Knie gezwungen. Wie zum Zeichen der Kapitulation streckte er die Hände weit von sich.
    Trahaearn packte Minas Handgelenk, als sie sich einmischen wollte. Er schüttelte kurz den Kopf. Leise sagte er: »Nicht hier, Inspektor. Nicht auf ihrem Schiff.«
    Doch sie waren noch immer auf englischem Boden. Sie konnte nicht einfach zusehen. Mit der Opiumpistole in der freien Hand sah sie zu – bereit einzugreifen, falls nötig.
    »Sind Sie hier, um mich zu töten?«, fauchte Yasmeen dem Mann ins Gesicht.
    »Nein. Niemals.«
    »Ich habe Ihren Vater getötet.«
    »Und ich werde Ihnen bis zu meinem Tod dafür dankbar sein. Er war kein wirklicher Vater.« Er grinste auf einmal und zeigte seine weißen Zähne. »Er war schlimm genug, dass ich meinen Namen geändert habe.«
    »In Fox?«
    »Ja.«
    »Lügner. Verschwinden Sie von meinen Schiff.« Mit

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