Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
Vom Netzwerk:
wenn du dann Leutnant oder Kapitän wirst, werden sie auch doppelt so viel von dir halten. Sie werden wissen, dass du nicht wegen deines Vaters hier bist, sondern weil du es dir verdient hast. Und sie werden dir vertrauen.« Sie schenkte ihm einen schelmischen Blick. »Natürlich musst du es dir mit jedem neuen Schiff und jeder neuen Mannschaft wieder verdienen.«
    Angesichts seines gequälten Stöhnens musste sie lachen. Während sie nach einer anderen Walze griff, nickte sie zu der Schalldose und dem Trichter des Phonographen hin. »Das ist ein Aufzeichnungsgerät. Wir brauchen es allerdings, um die Aufnahmen auf den Walzen wiederzugeben.«
    Andrew beugte sich zu dem Apparat hinunter, um ihn entsprechend einzustellen. »Hast du für Hale auch doppelt so hart gearbeitet?«
    »Doppelt so hart? Ich bin eine Frau und habe obendrein auch noch Hordenblut. Also kannst du es noch mal verdoppeln.« Und sie würde jetzt noch ein bisschen härter arbeiten müssen. »Was ist passiert, als die Dame die Terror gekapert hat?«
    Er erzählte es ihr, und die Geschichte entsprach im Großen und Ganzen der, welche die entführten Jungen erzählt hatten, bis auf die Tatsache, dass ein Großteil der Mannschaft während der Vorführung in den Frachtraum gesperrt worden war. Sie blickte von der Walze auf, als er beschrieb, wie der Teil der Mannschaft, der oben geblieben war, sich mit Bug-Fieber infiziert hatte – und alle daran gestorben waren – , während die anderen nur schwache Symptome ausgebildet hatten. Sie hatten auch nicht diesen Stoß in der Brust verspürt, aber etwas, das Andrew als Druck in den Ohren beschrieb, der jedoch schnell wieder verschwunden war.
    Sie waren geschützt gewesen, dachte Mina. Ob es daran gelegen hatte, dass sie unter der Wasserlinie gewesen oder im Frachtraum von Stahl umgeben waren, wusste sie nicht – doch die Wirkung der Waffe hatte sie nicht so stark getroffen.
    Er zögerte, bevor er hinzufügte: »Ein paar Leute sahen von der Bontemps aus zu. Wir haben sie gesehen, bevor wir in den Frachtraum gebracht wurden.«
    Potenzielle Käufer, welche die Vorführung beobachtet hatten. Mina nickte. »Ja.«
    »Einen von ihnen habe ich gekannt – Hales Luftschiffkapitän, derjenige, der die dicken Schlachtschiffe für die Marine baut. Sheffield.«
    Sheffield?
    Nein. Minas Herz setzte einen Moment aus. Sie war überzeugt davon, dass der Fabrikant Hale liebte. Niemals würde er sie hintergehen. »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    Sie wollte es einfach nicht glauben. Ihr erster Gedanke war zu sagen, dass es unmöglich war – sie hatte ihn in der Nacht gesehen, als Haynes auf Rhys’ Stufen abgeworfen worden war, und er war gerade per Luftschiff aus Manhattan City zurückgekehrt. Aber vielleicht hatte er ja gelogen; er hätte auch direkt von der Vorführung an der Goldküste gekommen sein können. Und obwohl seine Anwesenheit in London bedeutete, dass Sheffield bei der Auktion nicht hatte dabei sein können, hätte ein Mitglied der Schwarzen Garde als sein Bevollmächtigter auf dem Ivory Market agieren können.
    Er hatte zwar nicht wissen können, dass sie an diesem Abend den Mord an Haynes untersucht hatte – aber war er bei Hale gewesen, als sie Minas telegrafische Berichte erhalten hatte, in denen die Rede von der Identität des Kapitäns gewesen war? Hatte er den Mörder in Chatham kontaktiert und Dorchester erzählt, dass Haynes’ Bugs vernichtet worden waren? Aufgrund der Verträge über die Schlachtschiffe für die Königliche Marine hatte der Mann Kontakte zur Admiralität, und falls er ein Schwarzgardist war, hatte er allen Grund, über die Auktion zu schweigen, bis es für jeden in England zu spät war.
    Ihr wurde ganz schlecht bei dem Gedanken. Es war noch nicht zu spät, die Endeavour aufzuhalten und die Waffe unschädlich zu machen, aber sie würden vier Wochen bis England brauchen. Vier Wochen, bis sie Hale warnen konnte. Vier Wochen für Sheffield, um sich nach Manhattan City abzusetzen.
    Die Lady Corsair würde Fox in Venedig wieder an Bord nehmen und in etwas mehr als vierzehn Tagen nach Chatham zurückkehren. Mina konnte mit nach England zurückfliegen … obwohl das ihre Zeit mit Rhys verkürzen würde. Würde eine Nachricht an Hale ausreichen?
    Mina wusste, dass das nicht ausreichte. Übelkeit verwandelte sich in bohrenden Schmerz.
    Andrew betätigte die Tretkurbel, und der Zylinder begann sich zu drehen. »Es sollte … « Das Knirschen des Antriebs ließ ihn innehalten. Mit zusammengezogenen

Weitere Kostenlose Bücher