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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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hatte also Zeit. Das zu wissen erleichterte ihn ein wenig. Und jetzt war sein einziges Bedürfnis, ihr die Anspannung zu nehmen, die sein Geständnis in ihr ausgelöst hatte, die Furcht, die ihre Lippen schmal und ihre Schultern steif gemacht hatte.
    »Sei’s drum«, sagte er mit einer Ruhe, die häufig mit einer Lüge einherging. »Dann werde ich dich eben so oft vögeln, dass es nicht nötig ist. Wollen wir nach oben gehen?«
    Mina nickte und stand auf. Sie öffnete den Mund. Sie schien zu bemerken, dass zwischen dem Fußboden und ihren nackten Füßen nichts war, und blickte auf ihre unter dem Saum hervorschauenden Zehen, als hätte sie sie noch nie gesehen.
    »Es spielt keine Rolle«, sagte er zu ihr. »Die meisten Mannschaftsmitglieder sind barfüßig. Man hat einen besseren Halt auf dem Deck und den Tauen.«
    »Oh. Werde ich das auch brauchen?«
    Wahrscheinlich nicht . »Ich habe Yasmeen gebeten, dir neue Stiefel vom Ivory Market mitzubringen«, sagte er.
    Sie bedankte sich, während sie einen Schritt machte und dabei ihren ganzen Fuß zeigte, bis auf die Ferse – doch er konnte sie sich genau vorstellen –, einen festen kleinen Hügel, der in einen zierlichen Spann überging. Er konnte sich vorstellen, wie sich ihre Fersen in seinen Rücken und seinen Hintern bohrten.
    Mit zwei großen Schritten war er bei ihr und hob sie hoch. Sie schien nicht überrascht zu sein, vielleicht weil sie dachte, dass er sie wegen ihrer nackten Füße oder wegen ihres verletzten Knies hochgehoben hatte, doch als er zum Bett blickte, lachte sie an seinem Hals.
    »Lichten wir nicht Anker?«
    »Wir haben noch ein paar Minuten.« Begierig, wie er war, riss er ihr die Röcke bis zur Taille hoch. »Dafür ist genug Zeit.«
    Vier Wochen waren niemals genug.
    Nach dem ersten Tag und der ersten Nacht auf der Terror wunderte sich Mina nicht mehr, dass er gedacht hatte, ein Monat wäre nicht genug. Auf dem Luftschiff hatten sie einen ganzen Tag im Bett verbracht. Hier war es unmöglich, mehr als ein paar Minuten zu stehlen. Obwohl die Mannschaft in mehreren Schichten arbeitete, wachte Rhys schon vor Sonnenaufgang bis weit nach Mitternacht über sie. Er machte eine Pause, um mit Mina und Scarsdale zu Abend zu essen, doch selbst dann arbeitete er, beschrieb dem Navigator die vor ihnen liegenden Streckenabschnitte, übermittelte, was die Mannschaft während der Schichten brauchte, und brütete über Karten und Handbüchern.
    Sein Einsatz war mehr als bewundernswert. Und vielleicht hätte sie ihn nicht so hart dafür verurteilen sollen, die Führung eines Herzogtums mit dem Kommando über ein Schiff zu vergleichen. Wenn Rhys nur halb so große Anstrengungen für seine Besitztümer und seine Schiffsbeteiligungen unternahm, arbeitete er noch immer härter und betrafen seine Entscheidungen mehr Menschenleben als bei jedem anderen Adligen, den sie kannte. Einen Sitz im White Chamber zu übernehmen, würde eine weitere Bürde bedeuten.
    Er hatte es gewusst. Trotzdem hatte er diesen Sitz übernommen, um sie zu bekommen. Und jetzt, wo er sie gehabt hatte, behauptete er, dass er mit ihr in ein paar Wochen fertig wäre.
    Das Parlament schien ein hoher Preis für so wenig zu sein – und wenn sie eins über den Eisernen Herzog gelernt hatte, dann, dass er immer genauso viel zurückverlangte, wie er gab. Also war es wahrscheinlich eine Lüge gewesen, dass er sie nach ihrer Rückkehr nach London gehen lassen würde.
    Mina erlaubte sich nicht einmal, von einem weiteren Zusammensein mit ihm zu träumen. Was auch immer er beabsichtigte, für sie gab es nur die Zeit auf der Terror .
    Also verbrachte sie die meiste Zeit an Deck und stand in der salzigen Gischt und der Hitze, um bei ihm zu sein. Abends schlief sie bereits, wenn er in die Kajüte kam, drehte sich aber begierig zu ihm um und klammerte sich an ihn. Und jede Nacht nahm er sie, jeder Kuss war heiß und verlangend, jede Zärtlichkeit schien endlos zu sein, als weigere er sich, dass der Tag seinen Tribut forderte, bevor er sie nicht gehabt hatte. Und Mina gierte nach jedem dieser Augenblicke in dem schmerzhaften Bewusstsein, dass vier Wochen einfach nicht genug waren.
    Und bald waren es nur noch drei.
    Obwohl die Tage warm waren, zwang ein Wolkenbruch Mina, unter Deck zu gehen. Dicke, graue Wolken und der prasselnde Regen auf den Planken über ihrem Kopf ließen die Kajüte kleiner erscheinen, abgeschnitten von den Geräuschen des Schiffs. Ein wenig widerwillig saß sie vor dem ungenutzten

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