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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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vielleicht jemand den Geruch gemeldet«, sagte Newberry.
    »Ja. Oder sie wollten die Verwesung aufhalten, damit man ihn auf jeden Fall erkannte.« Was möglich gewesen wäre, bevor der Aufprall auf den Stufen sein Gesicht zerstört hatte. Mina war mit der Lunge fertig und machte mit den Nasenhöhlen weiter. »Sicher ist nur, dass der Mann nicht in London gestorben ist.«
    Newberry beugte sich vor und blickte in den geöffneten Brustkorb. »Wieso sind Sie sich da so sicher?«
    »Die Lungen sind sauber, und in seinen Nasenhöhlen sind keinerlei Rußspuren.« Mina richtete sich auf und schob sich die Augengläser auf den Kopf, während sie die Leiche grimmig betrachtete. Auch wenn die Bugs fortwährend die Atemorgane von Ruß befreiten, gab es Rückstände. Dieser Mann hatte entweder außerhalb Londons gelebt, oder er war eine Weile weg gewesen. Gewiss hatte er seinen letzten Atemzug nicht hier gemacht.
    Und obwohl sein mechanischer Arm bedeutete, dass er Naniten in sich trug, hieß das nicht, dass er Engländer war. Er konnte auch ein Bounder sein, der nach England gekommen war, um sich infizieren zu lassen und seinen fehlenden Arm wiederherzustellen, oder er konnte jeder anderen europäischen Nation in der Neuen Welt angehören.
    »Er hatte Glück, dass er auf der Schwelle des Eisernen Herzogs gelandet ist«, sagte sie.
    Newberry Blick schnellte hoch zu ihr. »Glück?«
    »Wenn er woanders gelandet wäre, wäre er in einem Armengrab geendet.« Er war nicht in London gestorben, weshalb Chefinspektor Hale kein Geld für seine Identifizierung bewilligt hätte. Man würde eine Mitteilung in die Nachrichtenblätter setzen, in der schwachen Hoffnung, dass irgendjemand etwas wusste, doch das geschah selten. »Wenn seine Identität uns dabei hilft herauszufinden, ob der Eiserne Herzog bedroht wurde, wird Hale für den Besuch beim Schmied zahlen.«
    Newberry schluckte hörbar. » Der Schmied?«
    »Ja.« Es gab viele Schmiede, die sich mit Maschinen befassten – mit Dampfautos, Lokomotiven, Uhrwerken oder auch Prothesen. Doch nur einer konnte künstliches Fleisch herstellen. »Auch wenn er nicht sagen kann, wem dieser Arm gehört, kann er die Naniten im Gehirn untersuchen und sich die Bilder anschauen, die der Mann zuletzt gesehen hat. Also werden wir beides zu ihm bringen.«
    »Beides was, Sir?«
    Mina griff nach einer Knochensäge. »Gehirn und Arm.«
    Der Konstabler erbleichte und atmete erleichtert auf, als es an der Labortür klopfte. Als er zur Tür stürzte, musste Mina lachen.
    Er war tatsächlich ein wenig überempfindlich.
    Als er gleich darauf wieder zurückkehrte, mied sein Blick den Leichnam.
    »Das war die Nachtsekretärin. Die Chefinspektorin erwartet Sie in ihrem Büro.«
    Wo Mina ihren Bericht abliefern würde. Sie setzte das Sägeblatt an der Stirn des Mannes an und bemerkte, wie ihrem Assistenten erneut die Farbe aus dem Gesicht wich. »Ich bin gleich bei ihr. Newberry?«
    »Ja, Sir?«
    »Sie müssen mehr Eis holen.«
    Der Konstabler war wie ein Blitz an der Tür. »Sofort, Inspektor.«
    Mina zog ihre blutbespritzte Schürze aus, bevor sie das Labor verließ, zog die Schutzweste wieder über ihr Kleid und schloss die Schnallen, während sie die schmalen, knarrenden Stufen zum zweiten Stock hinabstieg, die auf einen dunklen Flur führten. Ihre Finger waren langsamer als ihre Füße. Sie blieb vor Hales Büro stehen, um die Weste fertig zuzuschnallen, und blickte nach links, wo ein Flügelfenster auf die Themse zeigte … und, weiter den Fluss hinunter und von Rauch verhangen, auf den Turm der Horde.
    Ihr stockte der Atem, und ihre Finger ruhten einen Moment lang. Selbst nach neun Jahren noch versetzte ihr ein kurzer Blick auf die Turmsilhouette einen schmerzhaften Stich – gefolgt von grimmiger Freude, wenn die verschwommenen Umrisse eine gezackte, zerbröckelnde Form annahmen. Der Sprengstoff des Eisernen Herzogs war wie eine Faust gewesen, die den Zahn eines Giganten zerschmettert hatte, und jetzt neigte sich die Turmruine zur Themse, und hin und wieder fiel ein Stein auf das Nordufer des Flusses herab. Bounder hatten mehrmals vorgeschlagen, ihn abzureißen und an seiner Stelle ein Siegerdenkmal zu errichten – und in den Monaten nach der Revolution hätte Mina gern jeden einzelnen Stein mit bloßen Händen abgetragen. Doch jetzt fühlte sich der Anblick der Ruine selbst wie ein Sieg über die Angst und die Macht der Horde an, und sie sah lieber die bröckelnden Steine als ein Denkmal.
    Der Regierungsrat

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