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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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ersten Zombie in einem Käfig gesehen hatte, zu kaufen für ein paar Goldsous. Es gab nicht viel, was man entlang dieses Abschnitts der westafrikanischen Küste nicht kaufen oder verkaufen konnte. Der Zombie und ein kleiner Junge waren also am untersten Ende der Skala.
    »Oh.« Die Inspektorin blinzelte. Ihr Blick suchte sein Gesicht, als versuche sie, Teile von ihm zu finden, um sie zusammenzufügen. Gut. Er wollte sie also neugierig machen. »Ich nehme an, Ihr wart zu jung, um von den Orgien betroffen gewesen zu sein.«
    Er wäre überhaupt nicht betroffen gewesen. Er war nie von seinen Bugs kontrolliert worden. Doch er wusste, was es hieß, kontrolliert zu werden, und er hatte es nie gemocht.
    Sie trat näher zu dem Käfig, der zwischen den beiden Lampen stand. Rhys beherrschte sich, um sie nicht zurückzureißen. Der Zombie warf sich erneut gegen den Käfig, zischte und knurrte und biss voller Wut in die Gitterstäbe.
    Während sie sich leicht nach vorn beugte, als wolle sie ihm in die Augen schauen, sagte sie: »Manche glauben, dass die Naniten den Menschen töten und den Körper benutzen. Dass der Zombie wie ein Dampfauto ist, das von kranken Bugs gesteuert wird. Ohne zu denken und zu fühlen.«
    »Wenn er Glück hat.«
    »Ja. Und ich habe auch gehört, dass Wissenschaftler in der Neuen Welt versuchen, ein Heilmittel zu finden.«
    »Ein paar von ihnen. Andere hoffen, auf diese Weise Unsterblichkeit zu ersinnen – und sie dann zu verkaufen.«
    Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »Wisst Ihr darüber Bescheid?«
    »Ich habe Forschungsprojekte unterstützt.«
    »Hat man irgendetwas gefunden? Ein Heilmittel?«
    »Noch nicht.«
    »Dann tut es mir um den hier leid.«
    Sie trat zurück, zog ihre Pistole und zielte auf den Käfig. Er war vollkommen perplex. Noch vor Minuten war Rhys überzeugt davon gewesen, dass sie gleich anfangen würde, über die Misere des Zombies zu weinen, und er hatte sich gefragt, ob er später zurückkommen sollte, um ihn zu töten und ihr damit den Anblick des toten Wesens zu ersparen. Eine verstörende Frau . Er wollte sie an sich ziehen und bis zur Besinnungslosigkeit küssen. Stattdessen trat er beiseite, um Platz zu machen.
    »Nein!« Die Ausruferin schlüpfte an ihm vorbei und stellte sich vor die Pistole. Sie spreizte ihre Hände weit, als wolle sie die Inspektorin davon abhalten, an ihr vorbeizuschießen. »Nein!«
    »Treten Sie beiseite«, sagte die Inspektorin. »Bei einem einzigen Fehler – wenn jemand zu nahe herangeht oder der Käfig nicht sicher ist – sind Ihre Schwestern und Ihre Kinder tot. Ganz England wird es sein.«
    Die Augen der Frau weiteten sich voller Panik. »Wir passen gut auf.«
    »Treten Sie beiseite.«
    »Sie ist nicht echt! Sie ist eine geistig umnachtete Frau, die wir auf der Straße gefunden haben. Wir verdienen unser Geld mit ihr.«
    »Dann gehen Sie näher an den Käfig heran.«
    Die Frau zögerte.
    »Gehen Sie zu dem Käfig, nah genug, dass sie Sie beißen kann. Oder treten Sie beiseite.«
    Tränen traten ihr in die Augen und liefen über ihr Gesicht. »Wir haben sonst nichts. Wenn wir hier kein Geld machen, bringe ich nichts mit nach Hause.«
    »Ich zähle bis drei.«
    »Bitte, nein … «
    »Eins.«
    »Sie können nicht … «
    »Zurück zum Käfig«, wiederholte die Inspektorin, »oder treten Sie beiseite. Zwei.«
    »Bitte, wir brauchen … «
    »Drei.«
    Mit einem Schrei warf sich die Ausruferin zur Seite und fiel neben der Gaslampe auf die Knie. Die Inspektorin schoss. Zwischen schlaffen Brüsten entstand ein Loch.
    Der Zombie warf sich zuckend gegen die Gitterstäbe und spuckte Blut. Rhys trat vor. Er legte seine Hand über die der Inspektorin und zielte erneut.
    »Den Kopf«, sagte er. »Immer auf den Kopf.«
    Mit einem Nicken brachte sie es zu Ende.
    »Und was jetzt, du dumme Hordenfotze?«, kreischte die Frau vom Boden aus und raufte sich die Haare. »Wir hatten ein Recht auf dieses Ding, du verdammtes Miststück! Dieser fette alte Händler hat sich an mir und meinen Schwestern vergangen. Wir hatten es uns verdient.«
    Die Inspektorin verstaute ihre Waffe. »Dann finden Sie diesen Händler und stecken Sie ihn in den Käfig. Damit werden Sie Geld genug machen – fette alte Männer sind in England so selten wie Zombies.« Sie blickte zu Newberry. »Sorgen Sie dafür, dass der Leichnam eingeäschert wird. Sie finden uns bei Baxter.«
    Newberry schaute ein wenig ängstlich zu Rhys, der den Konstabler mit einem Blick beschwichtigte,

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