Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

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Autoren: Meljean Brook

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von Ihrer Seite schwere Regelverstöße, die zu einem dramatischen Scheitern auf der ganzen Linie geführt haben, Inspektor, und Sie können sich nicht zufriedenstellend dazu äußern. Gestehen Sie, dass es Ihnen nicht gelungen ist, Jasper Evans und Marguerite Bonnet zu verhaften, und dass Sie zugelassen haben, dass sie in einer Kriegs maschine entkommen sind?«
    England, stellte Mina fest, könnte weniger verdammte Herzöge gebrauchen, die ihr Gesicht dicht vor ihres schoben und nach Antworten verlangten. Und dieser hier hatte nicht mehr Befugnisse über sie als Trahaearn. Der Herzog von Dorchester war der Großadmiral von England, doch er war nicht ihr Vorgesetzter, und er würde nicht darüber entscheiden, ob sie vom Dienst suspendiert würde oder einen Verweis bekäme. Diese Entscheidung lag bei Chefinspektor Hale und dem Polizeichef, Sir John Broyles, die bereits beide ihren Bericht gehört hatten. Mehrmals gehört, weil sich nun der Großadmiral im Büro des Polizeichefs befand und ihn erneut zu hören verlangte.
    »Ja, Euer Hoheit. Evans ist in einer Rodungsmaschine entkommen, und Bonnet war wahrscheinlich bei ihm, auch wenn ich sie nicht gesehen habe.«
    Unter dem weißen Haar wirkten Dorchesters blaue Augen kalt wie Stahl. Alles an ihm war wie Stahl, dünn und scharfkantig wie ein Schwert, das man an der Schneide anfasste. »Mitsamt einer Waffe, die er auf einer Auktion des Ivory Markets erstanden hat.«
    »Er hat die Waffe nicht … «
    »Haben Sie das Innere des Fahrzeugs gesehen, Inspektor?«
    »Nein, Sir. Eine explodierende Brandbombe, die von den nahe gelegenen Schiffen aus abgefeuert wurde, hat die Decke des Raums beschädigt, und ich konnte es nicht riskieren, mich dem Fahrzeug zu nähern.«
    Wahrscheinlich hätte sie die Schiffe oder Brandbomben nicht erwähnen sollen. Dorchester lief rot an und begann zu husten, was ihn noch wütender zu machen schien.
    Broyles’ Hängebacken und buschige dunkle Brauen erweckten stets den Eindruck, als wäre er verärgert, doch sie bemerkte den leidgeprüften Ausdruck im Gesicht des Polizeichefs, als er sagte: »Euer Hoheit, die Inspektorin hatte von ihrer Dienststelle die Erlaubnis bekommen, der Sache ausführlich nachzugehen, aber wir ermutigen unsere Mitarbeiter auch nicht dazu, sich unnötigen Risiken auszusetzen. Auch wenn sie bewaffnet gewesen wäre, hätte sie die Maschine ohne extreme persönliche Gefährdung nicht aufhalten können.«
    Ohne seinen Blick von Mina abzuwenden, sagte Dorchester: »Sie müssen zugeben, dass sie sich trotzdem weit mehr herausgenommen hat, als man ihr zugestanden hatte, Polizeichef Broyles.«
    »Nein, Sir. Wie befohlen hat sie ihrer Dienststelle regelmäßig Bericht erstattet. Die Dienststelle hatte keinerlei Einwände gegen die Schritte, die sie im Verlauf der Ermittlungen unternommen hat.«
    Dorchester wandte den Blick nicht von Mina ab. »Haben Sie die Dienststelle unterrichtet, als Sie die Flottille Richtung Calais entdeckt haben?«
    »Es war unmöglich, vom Luftschiff aus ein Telegramm zu schicken, Sir.«
    »Dann hätten Sie umkehren und auf neue Anweisungen warten sollen!«
    Die Antwort hinter Mina kam von einer Stimme, die sowohl vertraut als auch höchst unwillkommen war. »Sie war nicht für das Luftschiff verantwortlich. Ich war es.«
    Oh nein . Wann war der Eiserne Herzog gekommen? Mina hätte gern die Augen geschlossen. Vielleicht wollte Trahaearn ja helfen, doch er hätte nichts Schlimmeres sagen können.
    Die stählernen blauen Augen wandten sich von ihr ab und zeigten Überraschung, bevor sie wieder ihren harten Ausdruck annahmen. Trahaearn musste gerade hereingekommen sein, wenn Dorchester ihn ebenfalls jetzt erst bemerkte.
    »Danke für Euren Einwurf, Anglesey. Wenn Ihr dafür verantwortlich wart, bedeutet das, dass sie die Kontrolle über ihre Ermittlungen verloren hat.«
    Das würde sie sich nicht bieten lassen. »Nein, Sir. Ich denke, was Anglesey meint, ist, dass er für die Nutzung der Lady Corsair bezahlt hat. Mir war aufgetragen worden, sämtliche Mittel auszuschöpfen, um Haynes’ Mörder zu finden und sie, wenn möglich, zu verhaften. Mein Ziel befand sich die ganze Zeit mit dem des Herzogs im Einklang, und ich bin der Dame so lange auf den Fersen geblieben, bis es mir ohne Gefährdung meines Lebens nicht mehr möglich war. Ich habe zu keinem Zeitpunkt die Kontrolle über die Ermittlungen verloren.«
    Dorchester hob die Brauen. »Stimmt das, Anglesey? Ihr habt Euch von der Inspektorin herumkommandieren