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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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verlassen, konnte sie sich nicht umdrehen, um Trahaearns Reaktion zu sehen – doch Hales Blick sprach Bände. Die Besorgnis und Unentschlossenheit der Chefinspektorin waren nicht zu übersehen, und sie war sich nicht sicher, ob sie sich einmischen oder lieber zurückhalten sollte.
    Doch Trahaearn sagte lediglich: »Ich werde über Euren Hinweis ebenfalls nachdenken, Dorchester.«
    Falls der Großadmiral vorgehabt hatte zu antworten, wurde das durch einen Hustenanfall verhindert, und das Letzte, was Mina hörte, war die Tür, die hinter ihm zufiel.
    Broyles schüttelte den Kopf. »Blöde, überhebliche Bounder.«
    Hale hob eine Braue. »Sir?«
    »War nicht gegen Sie gerichtet, Hale.«
    Das schiefe, schmallippige Lächeln, das Hale ihm schenkte, besagte, dass es schon in Ordnung war, sie ihm aber trotzdem die Bemerkung übel nahm. Broyles wandte sich an Mina.
    »Inspektor Wentworth, Ihre Handlungen werden gewiss einer Begutachtung unterzogen, und es werden von sämtlichen daran beteiligten Personen Aussagen aufgenommen. Doch abgesehen von den ersten Berichten, die bereits von Chefinspektor Hale, der Polizei von Chatham, der Admiralität, Konstabler Newberry, den Oberhäuptern mehrerer prominenter Familien und den Anmerkungen Eurer Hoheit vorliegen«, er nickte in Richtung Trahaearn, »ist diese Dienststelle nicht unzufrieden mit Ihrem heutigen Einsatz, Inspektor.«
    Obwohl es Mina die Kehle zuschnürte, entspannte sie sich ein wenig. »Danke, Sir.«
    Er lehnte sich zurück und legte die Fingerspitzen gegeneinander. »Außerdem schätze ich es nicht, wenn die Admiralität auf Kosten meiner Mitarbeiter versucht, das Gesicht zu wahren. Laut Ihrem Bericht hätten Sie Evans und die Dame verhaften können, wenn die Festung nicht über Ihnen eingestürzt wäre.«
    »Laut meinem Bericht ebenfalls«, sagte Trahaearn hinter ihnen. »Sie hatte Evans beinahe davon überzeugt, dass die Dame mit ärztlicher Hilfe gerettet werden könnte. Ein paar Minuten mehr, und er hätte sie persönlich zum Luftschiff getragen.«
    »Danke, Sir.« Broyles nickte, bevor er erneut zu Mina blickte. »Und wären Sie nicht in der Residenz des Admirals in Chatham gewesen, wäre der Mörder wahrscheinlich nicht nur nicht identifiziert worden, sondern wäre eher geflohen, als Selbstmord zu begehen. Ehrlich gesagt, Inspektor, ein toter Mörder, den niemand identifizieren kann, ist besser als einer, der unerkannt durch englische Straßen läuft.«
    »Das ist das Verdienst des Herzogs, Sir.«
    »Nehmen Sie ihn für sich in Anspruch, Inspektor, das ist alles, was Sie bekommen können. Sie wissen es noch nicht, aber die offizielle Geschichte vom Admiralitätsausschuss lautet, dass Sie unter Befehl des Eisernen Herzogs standen, der in Absprache mit der Marine handelte.« Jetzt war Broyles wütend. Seine Hängebacken bebten. »Und diese Dienststelle hat beschlossen, dass es das böse Blut nicht wert wäre, das zwischen unseren Behörden entstehen würde, wenn wir auf der Wahrheit bestünden.«
    Empört blickte Mina zu Hale. Die Chefinspektorin nickte.
    Na schön . Der Gedanke an öffentliche Anerkennung reizte sie sowieso nicht. Wichtig war nur, dass ihre Vorgesetzten die Wahrheit kannten. »Wie Sie wünschen, Sir.«
    Broyles beugte sich vor. »Bei der Einheit wird man ebenfalls erfahren, wer die Jungen nach Hause gebracht hat, Inspektor. Sie werden erfahren, weshalb die Dame und Evans nicht in einer Zelle in Newgate sitzen. Wir machen keine große Sache daraus. Aber die anderen werden davon erfahren.«
    »Danke, Sir.« Sie schluckte. »Sir, was Baxters Mörder betrifft, muss ich noch sagen, dass ›nicht identifiziert und tot‹ nicht alles ist. Der Apparat, den er benutzte, legt nahe, dass er auf Befehl gehandelt hat, und obwohl er abgedrückt hat, war er nicht der eigentliche Mörder des Admirals. Ich fürchte, wenn dieser Fall zu den Akten gelegt wird, wird diese Person oder Gruppe weiter unerkannt durch englische Straßen laufen.«
    »Ich teile Ihre Sorge, Inspektor. Doch ohne konkrete Hinweise, die den Mord an Baxter mit dem an Haynes in Verbindung bringen, haben wir keinen Anlass, Chatham den Fall aus den Händen zu nehmen. Jetzt, wo wir den Beweis für den Einsatz eines Lähmungsapparats haben, kümmern wir uns intensiver um die Gerüchte über die Schwarze Garde.«
    Während er sprach, blickte Broyles den Eisernen Herzog direkt an, doch Mina konnte nicht sagen, ob Trahaearn den unausgesprochenen Vorwurf, einen der Apparate in Besitz gehabt und ihn

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