Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

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    Die Plattform wurde langsam heruntergelassen und landete sanft im Gras. Junge Menschen und Eltern versammelten sich und behinderten sie beim Aussteigen. Seufzend blickte sie an Newberry vorbei zu Trahaearn, der keine Eile zu haben schien – obwohl er sie endlich einmal nicht anblickte. Mina sah nach oben.
    Lady Corsair war an den Ketten der Plattform herabgeglitten und hatte ein paar Meter über ihren Köpfen gestoppt. Mit baumelnden Zöpfen hing sie beinahe kopfüber und warf jemandem am Boden einen Handkuss zu. Ein Mann war am Rand der Plattform zu Trahaearn getreten und blickte lachend und mit der Hand auf dem Herzen zu ihr hinauf. Scarsdale, erkannte Mina.
    »Ich liebe Euch, Yasmeen!«
    Die Söldnerin grinste. »Wollt Ihr mich denn heiraten?«
    »Kommt Ihr dann vom Himmel herunter?«
    »Für Euresgleichen? Niemals.«
    Scarsdale lachte wieder und blickte schließlich zum Herzog.
    Obwohl Trahaearn nicht laut sprach, konnte Mina seine Worte vernehmen. »Hunt hat die Terror .«
    Das Lachen wich aus Scarsdales Gesicht, sein Blick wurde kalt und raubtierhaft. Er verschwand wieder, als er erneut zu Lady Corsair hinaufschaute. »Wir sehen Euch also morgen früh? Sieht so aus, als müssten wir ein Schiff einfangen.«
    »Wenn Ihr genug Gold habt, sehen wir uns.« Sie kletterte zurück nach oben. »Am besten habt Ihr die Plattform verlassen, bis ich wieder an Deck bin.«
    Sie würden sich also morgen auf die Suche nach der Terror machen. Zumindest das war eine erfreuliche Nachricht, die Mina helfen würde, den restlichen Tag durchzustehen, der mit Sicherheit die Hölle wurde. Sie wandte sich zum Gehen.
    »Gehen Sie nicht, Inspektor.«
    Sie blieb stehen und blickte zu Trahaearn. »Doch, Euer Hoheit, das tue ich. Ich muss meiner Vorgesetzten Bericht erstatten. Danke für Eure Hilfe heute. Ich wünsche Euch alles Gute für Eure Reise.«
    Sein Gesicht verdunkelte sich. Scarsdale blickte erst ihn und dann Mina an und ließ dann mit einem Fußtritt die Plattformkette klirren.
    »Yasmeen wird dich gleich hinunterscheuchen, Kapitän.«
    Der Herzog zog die Brauen zusammen und blickte Scarsdale finster an. Mit einem Nicken zur Menge hin bemerkte Scarsdale: »Schau nur. Der alte Knacker in dem senffarbenen Mantel ist Munro, der deiner Australienlinie eine lange Nase gezeigt und seine Baumwolle auf Harbors Schiffen verschickt hat. Da du gerade seinen Enkel gerettet hast, sollten wir dafür sorgen, dass uns seine Dankbarkeit ein wenig reicher macht. Eine solche Gelegenheit kann man sich nicht entgehen lassen.«
    Und Trahaearn ließ sich keine Gelegenheiten entgehen, wie Mina wusste.
    »Dann überlasse ich Euch Euren Angelegenheiten, Sir.« Mina nickte beiden kurz zu, drehte sich um und schlüpfte durch die Menge, wobei sie es vermied, diejenigen anzuschauen, die ein wenig zerlumpt aussahen und den scharfen und hungrigen Blick von Nachrichtenmännern hatten. Wenn Trahaearn ihr nachkäme, hätte sie keine Chance, ihnen aus dem Weg zu gehen … doch trotz ihres Herzklopfens war der einzige Riese, der ihr folgte, Newberry.
    »Der alte Knacker lässt sich keine Gelegenheit entgehen, nicht wahr?«, lallte Scarsdale, und seine Bemerkung bedurfte keines weiteren Kommentars. Angetrunken fläzte er sich feixend auf der Sitzbank des Dampfautos – und bereitete sich auf den nächsten Tag vor. Der Bounder hatte seit Jahren kein Luftschiff freiwillig betreten, doch mit Hunt als Ziel würde Scarsdale es vielleicht versuchen. Freiwillig, trotzdem müsste er ordentlich einen im Tee haben. Es würde eine Weile dauern, bis er in diesem Zustand wäre … während Rhys versuchte, die Wirkung eines einzigen Brandy zu verscheuchen, der zu seinen Ehren getrunken worden war.
    Er hatte zu viele Stunden auf Munro verschwendet. Mit der Terror hatte er häufig von jetzt auf gleich einen Hafen verlassen. Doch selbst wenn Rhys eine fähige Mannschaft unter sich hätte, könnte er das nicht tun. Er würde die Nacht durcharbeiten müssen, damit zum Auslaufen alles bereit wäre, und die Vereinbarung mit Munro hatte ihm gerade noch zusätzliche Arbeit beschert.
    Er blickte auf die Straße, als der Dampfwagen erneut stehen blieb. Sie hatten noch nicht einmal das Banqueting House passiert. Bei dieser Geschwindigkeit würden sie noch zwei, drei Stunden brauchen, bis sie draußen auf der Insel wären. Na gut. Er konnte die Zeit nutzen, um mit der Liste zu beginnen, oder er konnte den Kopf zurücklegen, die Augen schließen und sich