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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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vorstellen, wie die Inspektorin ihre Dankbarkeit zum Ausdruck brächte, wenn er mit ihrem Bruder zurückkäme.
    Sie hatte gerade erst seine Kniehosen aufgeknöpft, als Scarsdale sagte: »Die Admiralität hat es bestimmt auf deinen Kopf abgesehen.«
    Rhys seufzte und öffnete die Augen, wobei er sich wünschte, dass der Bounder nur betrunken vor sich hinplapperte. Dann hätte er ihn zumindest ignorieren und einfach weitermachen können. Doch trotz seines trunkenen Zustands arbeitete sein Verstand messerscharf.
    »Das hat sie schon immer«, sagte Rhys. Aus gutem Grund. Egal, wie schlecht Kapitän Adams gewesen war, eine Meuterei konnte nicht toleriert werden. Dass es ihnen nicht gelungen war, die Marco’s Terror zurückzuerobern, war ein weiterer Schlag gewesen, wie jedes Stück Fracht, das Rhys als ihr Kapitän von englischen Schiffen gestohlen hatte. Niemand hasste seine Begnadigung und seine Erhebung in den Adelsstand mehr als der Admiralitätsausschuss.
    »Doch sie mussten noch nie ein Bündnis mit dir eingehen – und sich von deinem Schweigen abhängig machen, um den falschen Schein zu wahren.«
    Rhys musste darüber grinsen. Von Munro hatten sie erfahren, dass, noch bevor die Lady Corsair in London eingetroffen war, die Marine bereits die Geschichte zu verbreiten begonnen hatte, dass der Angriff auf die Festung der Dame eine gemeinsam durchgeführte Aktion von ihm und der Königlichen Marine gewesen sei. Rhys habe die Rettungsaktion angeführt, während sie die Festung bombardiert hätten, um die Waffe zu zerstören.
    Er hatte der Geschichte nicht widersprochen. Noch nie zuvor hatte die Marine in seiner Schuld gestanden, und er hatte noch nicht entschieden, welchen Preis sie dafür zahlen musste. Einstweilen genoss er die Chance, daraus einen Vorteil zu ziehen.
    Scarsdale hielt seine Flasche schräg und verzog das Gesicht, als er den winzigen Rest am Grund sah. Ein Blick aus dem Wagen ließ ihn aufstöhnen. »Ich bin ja wieder nüchtern, bis wir … « Er hielt inne und blinzelte. »Ist das nicht der Beschützer der Inspektorin?«
    Rhys blickte hinaus. Im Licht der Gaslaternen am Straßenrand erkannte er Newberrys unverwechselbare, massige Gestalt auf der Sitzbank seines klapprigen Wagens. Er stand am Gehsteig, nicht weit entfernt vom Polizeihauptquartier, allerdings nicht einmal im Leerlauf. Kein Dampf stieg aus dem Flammrohr auf. Er wartete also.
    Auf die Inspektorin? Es war bereits nach acht. Sie müsste längst zu Hause sein. Stirnrunzelnd klopfte Rhys an die Wagendecke. Auf die belebte Straße hinauszuspringen war beinahe genauso furchterregend wie durch einen Wald voller Zombies zu laufen, doch Rhys schaffte es unverletzt bis zu dem Wagen.
    Der Konstabler richtete sich auf, als er Rhys näherkommen sah. Hoffnung schien seine Züge aufzuhellen.
    Worauf zum Teufel hoffte er?
    Rhys blickte zum Gebäude des Polizeihauptquartiers. »Ist die Inspektorin noch dort?«
    »Ja, Euer Hoheit.«
    »Warum stehen Sie dann hier draußen?«
    »Ich habe eigentlich den Befehl, nach Hause zu fahren. Doch meine Dienstordnung besagt, dass ich sie nicht ohne Begleitung nach Hause gehen lassen darf. Ich bin somit auf dem Heimweg und habe nur angehalten, um ein wenig frische Luft zu schnappen.«
    Er wartete also darauf, dass die Inspektorin herauskam, stellte Rhys fest.
    »Warum hat man sie nicht nach Hause geschickt?«
    Sie hatte Prellungen und Verbrennungen. Die Bugs würden sie heilen, auch wenn sie noch immer spüren würde, was die Flucht aus der Festung ihrem Körper abverlangt hatte.
    »Sie diskutieren noch immer, ob man ihr wegen Befehlsverweigerung und Behinderung eines Marineeinsatzes den Rang aberkennen oder sie vom Dienst suspendieren soll, Sir.« Rhys erstarrte. Kalte Wut durchfuhr ihn. Er blickte Newberry an. »Machen Sie sich auf den Heimweg, Newberry. Ich werde dafür sorgen, dass sie nach Hause kommt.«
    Der Konstabler nickte, und einen Augenblick lang sah Rhys die wilde Entschlossenheit hinter seinen freundlichen, hundeartigen Zügen.
    »Danke, Sir.«
    »Sie haben einem Mann, der illegal die Technologie der Horde besitzt, erlaubt, so einfach an Ihnen vorbeizumarschieren und einen Admiral der Königlichen Marine zu töten. Sie sind an Bord des Luftschiffs einer bekannten Söldnerin gegangen. Sie haben England und damit Ihren Zuständigkeitsbereich verlassen, ohne auf das Einverständnis Ihrer Vorgesetzten zu warten. Sie haben sichtbare Hinweise darauf, dass ein Einsatz der Marine im Gange war, ignoriert. Es gab

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