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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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Mylady« schienen Erfolg zu haben. Ein strahlendes Lächeln erhellte das Gesicht der Gräfin.
    »Wir sind höchst beglückt über Eure Anwesenheit, Euer Hoheit. Darf ich Euch meinen Freundinnen vorstellen?«
    Verdammt . Und Felicity zog Mina mit sich, hinaus aus dem Salon. Er wäre viel lieber mit nach oben gegangen, um ihr dabei zuzusehen, wie sie sich umzog, doch Rhys erkannte, dass er in der Falle saß.
    Er nickte wieder und begleitete sie zum ersten Sofa, wobei er beinahe über einen Tisch gestolpert wäre, der sich ihm in den Weg schob. Himmel, der ganze Raum war voller Tische. Bedeckt mit Nusskuchen und Kaffee und angetrieben von der leisesten Mechanik, die er je gesehen hatte, bewegten sie sich in einem weitem Bogen, der sie zu jedem Sofa und Stuhl und zu jeder Dame, die einen Imbiss wünschte, brachte.
    Großartig und völlig sinnlos. Sogar Damen konnten ihren Hintern bewegen und sich Essen vom Tisch nehmen.
    »Entschuldigt die Kellner, Sir.« Die Gräfin lächelte freundlich. »Sie bringen ein wenig Unterhaltung, damit es bei unseren Treffen nicht nur um düstere und trostlose Dinge geht.«
    Ah, ja. Die Ehereform . Gott stehe ihm bei. Alle Damen, denen sie ihn vorstellte, schienen freundlich und intelligent zu sein, doch in kürzester Zeit war er umringt und wurde mit forschenden Blicken und freundlichen Worten bombardiert. Verdammter Scarsdale .
    Dann kehrte Mina zurück, und er hörte auf, seinen Freund zu verfluchen, und sah sie an. Sie trug eine Art hellblaues Hauskleid, und weil ihr Haar noch immer hochgesteckt war, konnte man ihren Nacken und einen Teil ihres Schlüsselbeins sehen.
    Keine Schutzweste, keine Schnallen. Nur ein paar Schichten Baumwolle und drei Meter Distanz in einem Salon trennten seinen Mund von ihren Brüsten. Ohne ihn anzusehen, setzte sie sich und nahm ein Stück Nusskuchen von einem der fahrenden Kellner. Ihre schwangere Freundin sank in den solidesten Stuhl im Raum, und er stand neben Minas Mutter, die ihn forschend anblickte, am Kamin.
    Was hatte sie in seinem Gesicht entdeckt, als ihre Tochter hereingekommen war? Weiß Gott. Der Schmied konnte sehen, wenn jemand log. Vielleicht sah ihre Mutter hinter der dunklen Brille genauso viel.
    Er hatte nicht die geringste Ahnung, was eine Mutter von seiner Reaktion halten würde. Beziehungen dieser Art waren ihm völlig fremd. Doch es genügte, den entschlossenen Zug um ihren Mund zu sehen – Minas Mund sah genauso aus.
    Und so kam auch die Frage, die er gefürchtet hatte und die er nicht mit einem einzelnen Wort beantworten konnte. Die Gräfin fragte: »Unterstützt Ihr die Ehereform, Sir?«
    Zu dumm, dass er nicht wusste, ob er sie anlügen konnte. Er entschied sich für die Wahrheit.
    »Ich weiß nicht viel über Ehe und Familie, also beschäftige ich mich wenig mit der Reform.« Er wusste, das war nicht genug. Sie würden alles, was er dazu äußerte, im Detail auseinandernehmen. Vielleicht konnte er sich aus der Affäre ziehen, indem er etwas vorbrachte, das sie bereits kannten. »Doch nachdem ich mich heute Morgen mit Inspektor Wentworth darüber unterhalten habe, musste ich feststellen, dass wir eine ganz ähnliche Auffassung davon haben.«
    Sämtliche Blicke wanderten zu Mina, die Rhys entsetzt ansah. Die Gräfin schürzte die Lippen, bevor sie sagte: »Meine Tochter ist bekannt dafür, ihre Meinung nur ungern mit jemandem zu teilen.«
    Mina seufzte. »Du kennst dich mit der Ehe aus, Mutter. Nicht ich. Und sehr wahrscheinlich werde ich es nie. Was auch immer hier verabschiedet und in die Resolution geschrieben wird, betrifft mich kaum, und so überlasse ich es denjenigen, die es am meisten betrifft.«
    Amüsiert schüttelte Rhys den Kopf. Heute Morgen war sie gar nicht so abgeneigt gewesen, ihre Meinung zu äußern. Und sie hatte sich nicht über ihre eigenen Heiratschancen ausgelassen, sondern stattdessen den Blick auf die Arbeiterinnen gerichtet – Frauen, die sie dank ihrer Tätigkeit wahrscheinlich viel häufiger traf, als diese Damen es taten.
    Und wenn er jetzt dran war, in Verlegenheit gebracht zu werden, dann zog er sie eben mit hinein. »Sie kennen die Frauen am besten, die diese Resolution betrifft. Und trotzdem haben Sie keine Meinung dazu?«
    Sie erstarrte. Nach einer kurzen Stille kam ihr ihre Freundin zu Hilfe. »Mina war der Grund für ein paar der wichtigsten Regeln, Euer Hoheit.«
    Er blickte zu Felicity. Sie war wie ein zweiter Newberry, nur eher für den Salon als die Straße. Also musste er für Mina auch

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