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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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sagte er, »und ich nehme Sie mit, um Ihren Bruder zu finden. Und wir kehren erst zurück, wenn wir ihn gefunden haben, egal ob auf der Terror oder anderswo. Doch nur, wenn Sie mit mir gehen.«
    Ihr blieb der Mund offen stehen, und sie blickte zu ihm auf. Als sie den Schrecken überwunden hatte, trat bittere Verachtung in ihre Augen, die sich wie ein Messer anfühlte, das in seiner Brust umgedreht wurde.
    Doch es war die einzige Chance, die Rhys hatte. Und er wäre verdammt, wenn er sie nicht nutzen würde.
    »Wir laufen in der Dämmerung aus, also entscheiden Sie sich schnell«, sagte er und ging zur Tür. »Ich werde bis Mitternacht auf Ihr Telegramm warten.«
    Rhys fand Scarsdale neben dem Dampfauto, wo er mit dem Dienstmädchen der Nachbarn flirtete. Ein verdammt guter Mann . Endlich war er für etwas zu gebrauchen.
    Er wartete, bis Scarsdale in den Wagen geklettert war. »Du hast das Dienstmädchen ausgehorcht?«
    »Ja.«
    »Erzähl mir von ihnen.«
    »Ein verrückter Haufen. Wie eine französische Familie in einem Vorkriegssalonroman.«
    Das sagte Rhys nichts. »Was heißt das?«
    »Ihr Titel ist nicht nur ein Privileg. Sie sind der Auffassung, dass die einzige Pflicht des Adels ist, die weniger Begünstigten zu beschützen –, obwohl es nicht so viele Adlige gibt, die weniger begünstigt sind als die Wentworths. Sie können sich ihren Koch und ihre Dienstmädchen eigentlich nicht leisten, doch sie haben so viele Angestellte wie möglich, und sie zahlen die Löhne, auch wenn das bedeutet, dass die Familie leer ausgeht. Das Personal schuftet sich dafür im Gegenzug krumm.«
    Wie Rhys gedacht hatte. »Ein Haus voller Menschen mit Prinzipien.«
    »Ja.« Scarsdale blickte aus dem Wagenfenster. »Ich habe dir gesagt, du sollst die Finger von ihr lassen. Du wirst sie alle ins Unglück stürzen.«
    Rhys schüttelte nachdenklich den Kopf. Normalerweise hielt er Scarsdales Ratschläge für sehr nützlich. Doch das war vollkommener Blödsinn. »Ich werde sie beschützen. Niemand wird es wagen sie anzurühren. Und ich werde jeden vernichten, der es trotzdem versucht.«
    »Nein. Sie werden nicht über sie herfallen. Nicht mit Fäusten oder Pistolen oder gar Kanonen. Und nicht einmal du kannst dich so weit herablassen, dich mit ihnen anzulegen.«
    Blödsinn . »Sie werden sie nicht anrühren. Sie wird mit uns kommen.«
    Scarsdales Gesicht hellte sich auf, und er nickte. »Gut gemacht, Kapitän. Das Luftschiff ist der einzig mögliche Ort. Hier ganz bestimmt nicht.«
    Rhys blickte noch finsterer. Das hatte er nicht gemeint.
    Seufzend ließ sich Scarsdale in den Sitz sinken. »Wie hast du das hinbekommen?«
    »Ich habe ihren Preis herausgefunden.«
    »Was ist ihr Preis?«
    »Ihr Bruder.«
    Scarsdale kniff sich in den Nasenrücken. »Du lieber Gott.«
    »Unfaires Spiel?« Rhys musste nicht fragen. Und er wollte sie auch nicht auf diese Weise. Er wollte, dass sie freiwillig zu ihm kam. Jetzt hasste sie ihn dafür, dass er sie zwang – doch sie war entschlossen, ihm nicht nachzugeben. Und er brauchte ein wenig Zeit.
    »Du kannst ihr auch eine Pistole an den Kopf halten.«
    Das wusste er. Verdammt noch mal, das wusste er. »Du sagst, das Luftschiff ist der einzige Ort?«
    »Vielleicht ist die Terror bereits auf der Rückfahrt.«
    Ein paar Wochen. Genug Zeit für Rhys, um sie davon zu überzeugen, weiter bei ihm zu bleiben, auch wenn sie wieder in England wären. »Wer könnte dafür sorgen, dass sie uns begleitet, ohne Zwang und ohne sie ins Verderben zu stürzen?«
    »Ich weiß jemanden. Doch er wird einen hohen Preis verlangen – und ich bezweifle, dass es sich dabei um Geld handelt.«
    Das spielte keine Rolle. »Dann gehen wir zu ihm. Ich werde ihn bezahlen.«
    Die Gräfin von Rockingham konnte keine Tränen vergießen. Doch sie konnte noch immer weinen, und wenn sie am Boden zerstört war, weinte sie stumm. Als Mina und ihr Vater mit ihr im vorderen Salon saßen und ihr von der Terror berichteten, weinte sie stumm in ihre Hände, bis sich Minas Kehle anfühlte, als hätte sie Rasierklingen geschluckt.
    Nach langer Zeit hob ihre Mutter den Kopf. »Aber du sagst, er sei noch immer auf dem Schiff?«
    Ihr Vater nickte. »Ja.«
    »Sicher?«
    Verdammt . Mina konnte sie nicht anlügen. Selbst wenn sie es versucht hätte, hätte ihre Mutter in ihrem Gesicht die Wahrheit gelesen, bevor auch nur ein Wort über ihre Lippen gekommen wäre. Der Mund ihrer Mutter nahm einen entschlossenen Zug an.
    »Dann repariere ich den Diener. Er

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