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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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noch.« »Vunier!« murmelte Hunnar. »Nun, wir haben Ersatzhalterungen. Der Mast macht keine Schwierigkeiten, aber das andere.« Er seufzte. »Wir werden die Reparaturen durchführen müssen. Wieder eine Verzögerung, meine Freunde.«
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Ethan munter. »Das macht nichts.«
    Wenigste ns erwies sich das Wetter als vorhersehbar. Der Sturm hielt zwar etwas länger an, als die Tran erwartet hatten, aber im Laufe des Vormittags wehte wieder der vertraute Westwind.
    Ethan plauderte mit Budjir, während dieser mithalf, eine frische Kiste Nägel aus dem Laderaum zu holen.
    »Das war ein beachtlicher Sturm, nicht wahr? Wie oft wird es denn so schlimm?«
    »Oh, das war ein sehr leichter Sturm, Sir«, erwiderte der Junker, dessen offenes Bauerngesicht erfrischend arglos wirkte. »Es war nur Pech, daß er uns auf dem freien Eis erwischt hat. Bald fangen die echten Stürme an.« Er ging mit der Kiste nach vorne, und Ethan blieb zurück und dachte eisgekühlte Gedanken.
    Da der Bug des Floßes sich in den toten Stavanzer gebohrt hatte, ragte die Slanderscree vorn weit genug vom Eis, daß die Männer darunter arbeiten konnten. Trotzdem schnitt man Blöcke zu, die unter den Bug platziert wurden, um sicherzustellen, daß dieser bei einem plötzlichen Umschlagen des Windes nicht die darunter arbeitenden Männer unter sich begrub. Bald übertönte das Hämmern und Sägen, das Klopfen und Scharren selbst das Heulen des Windes.
    Ta-hoding beugte sich über die Reling und brummte zufrieden: »Wenn das so weitergeht, sind wir wieder flott, ehe der nächste Tag zu Ende ist. Das ist ein wunderbares Metall, aus dem euer seltsames Himmelsboot gemacht ist, Sir Ethan. Selbst Stahl wäre bei diesem Aufprall zerbrochen.«
    »Weißt du, es gibt vielleicht eine Möglichkeit, daß ihr mehr davon bekommen könnt«, sagte Ethan und begann daran Spaß zu finden. Endlich konnte er über Geschäfte reden. »Und auch Mittel und Wege, Dinge daraus zu machen, die ihr braucht, und zwar ganz einfach und schnell. Ihr habt da einige in euren Werkstätten gefertigte Dinge, nichts Außergewöhnliches natürlich, das meine Leute brauchen könnten. Eure schönen Holzarbeiten aber zum Beispiel. Und Mäntel, so wie dieser Hessavarmantel. Und andere Dinge.«
    Er blickte zu der Stelle hinüber, wo eine Gruppe von Matrosen die riesigen Zähne des toten Stavanzer entfernten - ausgruben, wäre vielleicht ein besserer Ausdruck gewesen.
    »Diese Zähne vielleicht, um ein anderes Beispiel zu nennen. Wozu braucht ihr sie denn? Doch sicher nicht zur Verteidigung.«
    »Wie?« Ta-hoding hatte seine Aufmerksamkeit zwischen Ethan und den Reparaturarbeiten geteilt. »Oh, natürlich nicht. Der Stavanzer hat keine Feinde. Die Avaer benutzt er, um das Eis aufzugraben und an die Wurzeln und saftigen Grenloen der pika-pedan zu kommen.«
    So war das also. Ganz einfach eigentlich. Er hatte noch weitere Fragen, aber ein Ruf vom Ausguc k des Hauptmastes unterbrach ihn.
    »Segel am Horizont!« Und dann, Sekunden später, »viele Segel!«
    »Ein Geleitzug?« brüllte der Kapitän so laut, daß Ethan zusammenzuckte. Droben herrschte Schweigen. Andere Augen wandten sich von ihrer Arbeit ab und starrten zu dem Korb oben am Mast empor. Unten kamen die Reparaturarbeiten zum Stillstand.
    »Zu weit!« hallte es schließlich herab. »Aber es sind zu viele! Und die Anordnung stimmt nicht!«
    September kam gerade an Deck. Ethan begegnete ihm auf halbem Wege zum Heck.
    »Bekommen wir Gesellschaft, Jungchen?«
    »Sieht so aus, Skua. Ta-hoding meint, es könnte eine Handelsflotte sein. Der Ausguck ist nicht so sicher. Ich kann mir vorstellen, daß man hier draußen allen möglichen Leuten begegnen kann.«
    Die Reparaturen wurden fortgesetzt, aber die Schmiede, Zimmerleute und Aufseher blickten immer wieder unsicher zum nordöstlichen Horizont. Sie arbeiteten etwas schneller.
    Dann wurde gemeldet, daß die Steuerbordkufe ausgerichtet und die verbogenen Streben ersetzt worden seien. Der neue Vormast war bereits montiert, und andere Tran waren damit beschäftigt, die Takelage auszubessern und neue Segel aufzuziehen. An der zerbrochenen Backbordkufe wurde noch gearbeitet. Und dann kam ein Ruf vom Ausguck, der alles erstarren ließ.
    »Die Götter treiben ihren Spott mit uns! Die Horde, die Horde ist es, die kommt!«
    Hunnar stieß einen wilden Fluch aus und versetzte der Reling einen heftigen Tritt. Er hatte vor lauter Wut den Chiv ausgestreckt und schnitt damit tief ins Holz.

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