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Die Eissphinx

Die Eissphinx

Titel: Die Eissphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Ursache, jetzt auf dem Verlangen zu bestehen, daß auch nach Arthur Pym gesucht werden sollte, wenn die Leute von der »Jane« – vorausgesetzt, daß das überhaupt gelang – gefunden worden wären.
    Der Kapitän Len Guy kam jetzt auf den Anfang des Gespräches zurück, das mehrfach abgeschweift war – »nicht übel laviert hatte«, wie der Hochbootsmann sagen würde – und sich nun seinem ersten Thema wieder zuwandte.
    »Ich sagte also, nahm der Kapitän Len Guy es wieder auf, daß es, wenn ich nicht direct nach Süden ging, meine Absicht war, erst die Lage der Nachbarinseln von Tsalal, jener im Westen zu suchenden Gruppe, festzustellen.
    – Recht klug und weise! stimmte ich bei. Vielleicht gewinnen wir durch den Besuch dieser Inseln Beweise dafür, daß das Erdbeben erst in jüngster Zeit stattgefunden hat.
    – Daran ist wohl nicht zu zweifeln, versicherte der Kapitän Len Guy, und zwar nach dem Abgange Patterson’s, da ja der zweite Officier der »Jane« seine Landsleute auf der Insel zurückgelassen hatte!«
    Der Leser weiß, aus welch ernsten Gründen unsere Meinung hierüber niemals geschwankt hatte.
    »Ist in dem Berichte Arthur Pym’s, fragte Jem West, nicht von im ganzen acht Inseln die Rede?
    – Von acht, bestätigte ich, mindestens hat das Dirk Peters von dem Wilden gehört, den das Boot mit seinem Genossen und ihm selbst davontrug. Dieser Nu-Nu hat sogar behauptet, daß der Archipel eine Art Oberhaupt habe, einen König namens Tsalemon, der seinen Sitz auf der kleinsten der Inseln hatte, und das würde uns der Mestize wohl auf Verlangen bestätigen.
    – Da es ferner möglich wäre, fuhr der Kapitän Len Guy fort, daß die Verheerungen des Erdbebens sich bis zu dieser Gruppe nicht erstreckt hätten und sie noch bewohnt wäre, werden wir beim Näherkommen auf unserer Hut sein müssen.
    – Die Inseln können ja nicht weit entfernt liegen, fügte ich hinzu. Wer kann übrigens wissen, Herr Kapitän, ob Ihr Bruder und seine Matrosen sich nicht auf eine dieser Inseln geflüchtet haben?«
    Ein möglicher, doch im Grunde wenig beruhigender Fall, denn die armen Leute wären damit wieder in die Hände der Wilden gefallen, denen sie bei ihrem Verweilen auf der Insel Tsalal glücklich entgangen waren. Und um sie aufzunehmen, wenn ihr Leben überhaupt geschont worden war, hätte die »Halbrane« wahrscheinlich Gewalt anwenden müssen, ohne doch des gewünschten Erfolges sicher zu sein.
    »Laß scharf Ausguck halten, Jem, mahnte der Kapitän Len Guy. Wir machen jetzt acht bis neun Meilen, und binnen wenigen Stunden könnte Land in Sicht gemeldet werden.
    – Seien Sie außer Sorge, Kapitän!
    – Ist ein Mann im Elsternest?
    – Dirk Peters selbst, der sich dazu angeboten hatte.
    – Gut, Jem, auf seine Wachsamkeit können wir uns verlassen…
    – Und auf seine Augen auch, setzte ich hinzu, denn er hat einen besonders scharfen Gesichtssinn!«
    Bis gegen zehn Uhr segelte die Goëlette nach Westen weiter, ohne daß sich die Stimme des Mestizen hätte vernehmen lassen. Ich fragte mich auch, ob es sich mit diesen Inseln nicht ebenso verhalten werde, wie mit den Auroras-oder Glaß-Inseln, die wir zwischen den Falklands und Neu-Georgia vergeblich gesucht hatten. Keine Anhöhe stieg aus dem Meere auf, keine Landlinie hob sich vom Horizonte ab. Vielleicht waren diese Inseln aber sehr niedrig und dann erst von zwei bis drei Seemeilen Entfernung aus sichtbar.
    Im Laufe des Vormittags flaute die Brise auch merklich ab. Unsere Goëlette wurde mehr, als wir wünschten, von der Strömung nach Süden hin mitgenommen. Zum Glück sprang am Nachmittage wieder ein frischerer Wind auf, so daß Jem West unsere Abtrift wieder auszugleichen vermochte.
    Zwei Stunden lang segelte die »Halbrane« noch mit sieben bis acht Seemeilen Schnelligkeit in gleicher Richtung weiter, am Horizonte zeigte sich aber nichts.
    »Es ist kaum glaublich, daß wir die richtige Stelle noch nicht erreicht hätten, sagte der Kapitän Len Guy zu mir, denn nach Arthur Pym gehörte die Insel Tsalal zu einer sehr ausgedehnten Gruppe.
    – Er spricht aber nicht davon, diese selbst gesehen zu haben, während die »Jane« vor Anker lag, bemerkte ich dagegen.
    – Ganz richtig, Herr Jeorling, da die »Halbrane« aber seit heute früh meiner Schätzung nach mindestens fünfzig Meilen zurückgelegt hat und es sich doch um einander ziemlich nahe gelegene Inseln handeln soll…
    – So ist daraus zu schließen, Herr Kapitän, fiel ich ein, und zwar mit hoher

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