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Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Titel: Die Elben - 02 - Die Könige der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Größe einer Elbenfaust geschrumpfter Totenschädel an der Spitze des dunklen Stabs…
    Artefakte der Magie.
    Licht und Schatten.
    Gut und Böse.
    Ordnung und Chaos.
    Leben und Tod.
    Wie zwei Aspekte ein und desselben.
    Zwei Seiten einer Medaille.
    Zwei Brüder.
    Der Augenlose Seher und Xaror.
    Andir und Magolas…
    »Ihr könnt Eure Augen ruhig öffnen«, drang Ruwens Stimme in die Gedanken des Elbenkönigs. »Ich weiß, dass sie jetzt möglicherweise von Schwärze erfüllt sind. Von einer Finsternis, die Ihr vielleicht auf dieser Insel empfangen habt –
    oder die immer schon in Euch war und nur durch jene dunkle Magie geweckt wurde. Aber das erschreckt mich nicht, denn ich weiß, dass diese Dunkelheit in Eurer Seele, die Ihr aus Naranduin mitbrachtet, die Quelle Eurer Kraft ist. Jener Kraft, die Euch das neue Reich der Elben errichten ließ, größer und herrlicher, als es selbst das Elbenreich in unserer alten Heimat Athranor war. Eine Kraft, die Euch vielleicht auch half, zu überleben, obwohl das Schicksal möglicherweise schon Euren Tod beschlossen hatte.«
    Keandir öffnete die Augen. Sie waren tatsächlich vollkommen von Schwärze erfüllt. Nichts Weißes war in seinen Augen mehr zu sehen.
    »Dem elbischen Ideal seelischer Reinheit und Unbeflecktheit entspreche ich schon lange nicht mehr«, sagte er. »Aber Eure Worte tun mir gut und helfen mir, mich mit dem zu versöhnen, was zu meiner Natur wurde.«
    »Daran tätet Ihr gut, mein Gemahl…«
    Keandir hob das Schwert, um erneut mit zwei Fingern der linken Hand über die Bruchstelle zu streichen. »Ihr sagtet gerade, dass das Schicksal meinen Tod schon beschlossen hätte…«
    »Ich wollte Euch keine Angst machen. Es war so dahingesagt.«
    »Aber Eure Worte sprechen den entscheidenden Punkt an, Ruwen. Dies ist nicht mehr das Schicksal, das ich geschaffen habe, Ruwen. Das Schicksal, das wir leben, wurde von bösen Mächten gewoben, welche die Vernichtung der Elben und ihres Königs beschlossen haben.«
    »Ihr seid es, der den Schicksalsbezwinger trägt!«, gab Ruwen zu bedenken. »Ihr müsst an die Kraft in Euch glauben, dann werden es auch die Elben tun. Ihr müsst die Herrschaft über Euren Willen zurückerlangen, dann werdet Ihr diesen Willen dem Schicksal aufzwingen können, wie Ihr es schon einmal geschafft habt, als unser Volk nach der langen Seereise durch das zeitlose Nebelmeer ohne Hoffnung und ohne Zukunft war.«
    Sie trat näher. Keandirs vollkommen schwarze Augen blickten sie an. Sie berührte ihn leicht am Oberarm, und die Finsternis in seinen Augen verschwand innerhalb der nächsten Herzschläge, während sich der Griff seiner Rechten so stark um den Schwertknauf krampfte, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    »Wenn das gelingen soll, muss ich die Elbensteine suchen und wieder in meinen Besitz bringen«, sagte er. »Das ist mir schon seit Längerem klar, aber bisher hatte ich nicht die Kraft, mir das einzugestehen und die entsprechenden Konsequenzen daraus zu ziehen.«
    »Was habt Ihr vor, Keandir? Ihr wollt die Steine suchen? Wer weiß, wo sie geblieben sind! Irgendein rhagarischer Narr wird sonst was mit ihnen angestellt haben.«
    Keandir nickte. »Dies ist mir bewusst. Aber es steht für mich auch fest, dass es irgendwann zu einer weiteren Konfrontation mit den Rhagar kommen wird. Das werden wir nicht verhindern können. Wir können den Zeitpunkt des Krieges allenfalls hinauszögern. Um Jahrhunderte. Vielleicht bleibt uns ein Jahrtausend. Aber wenn wir das nächste Mal einem Rhagar-Heer gegenüberstehen und die Elbensteine nicht bei uns tragen, dann mögen uns die Namenlosen Götter gnädig sein.«
    »Die Namenlosen Götter interessieren sich nicht mehr für das Schicksal der Elben, mein Gemahl«, mahnte Ruwen. »Auf ihre Gnade werden wir uns kaum verlassen können.«
    Keandir traf sich in einem der zahlreichen Audienzsäle auf der Burg von Elbenhaven mit den Herzögen von Nordbergen, Nuranien und Elbara, die anlässlich des »Festes der Ankunft«
    in der Hauptstadt weilten; alle zehn Jahre wurde während eines ganzen Monats in groß angelegten Feierlichkeiten der Ankunft der Elben im Zwischenland gedacht.
    Der König nutzte die Gelegenheit natürlich auch, um sich mit den Herzögen zu beraten und um Neuigkeiten aus diesen äußersten, nur lose mit dem Elbenreich verbundenen Gebieten zu erhalten; zudem war er sehr an der Einschätzung seiner Herzöge über die gegenwärtige Lage dort interessiert.
    Abgesehen von den drei Herzögen nahm auch

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