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Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Titel: Die Elben - 02 - Die Könige der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Cousin von Keandirs Großvater Péandir war; der wiederum hatte das Elbenvolk noch in der Alten Zeit Athranors regiert.
    »Ihr seid zu beneiden dafür, wie sehr Euch das Schicksal hörig zu ist«, fuhr Sandrilas in gedämpftem Ton fort. »Wenn Euch dessen Geflecht zu engmaschig wird, dann zerreißt Ihr es einfach. Das bewundere ich.«
    Keandir seufzte. »Ganz so leicht ist es leider nicht. Wo ist übrigens mein Sohn Andir? Weilt er immer noch in den Bergen Hoch-Elbianas, um nach Erkenntnis zu suchen?«
    »Er war zwischenzeitlich hier in Elbenhaven«, sagte Ruwen.
    »Brass Elimbor ist ihm erschienen und hat ihn mit seiner Weisheit gefüllt, wie er mir berichtete. Es muss ein einschneidendes Erlebnis gewesen sein. Danach war er sehr verändert. Und…« Sie stockte, sprach zunächst nicht weiter.
    »Ja?«, hakte König Keandir nach.
    Ruwen sah ihm einige Momente lang direkt in die Augen.
    »Er sagte einige Dinge über die Zukunft, über die wir sprechen müssen. Dinge, die die Zwillinge betreffen. Jene Zwillinge, von denen der eine jetzt König der Rhagar ist, während der andere ein Königreich des Geistes besitzt – aber auch über jene Zwillinge, die noch geboren werden!«
    Keandirs Blick wurde ernst. »Ja, darüber müssen wir in der Tat reden. Über das und vieles andere.«
    Und dann winkte er dem Volk zu und präsentierte die leuchtenden Elbensteine in seiner Handfläche.
    Ruwen aber war das Herz schwer, denn sie dachte an ihren Sohn Magolas. Nur ein Trost blieb ihr: Die kommenden Zwillinge würden wohl kaum die Rhagar-Frau Larana zur Mutter haben, denn die war inzwischen über siebzig Jahre alt –
    ein Alter, in dem Menschenfrauen keine Kinder mehr empfangen konnten, auch nicht unter Zuhilfenahme des gesammelten elbischen Heilerwissens.
    13
    DIENER DES BÖSEN

    »Es sind die Krankheiten des Alters, die Eure Königin heimsuchen«, sagte die Heilerin Nathranwen. Sie hatte die letzte Jahrhunderthälfte in Aratania verbracht, um nach einem Mittel zu suchen, mit dem sich der menschliche Alterungsprozess verlangsamen ließ, doch sie hatte keinen Erfolg gehabt.
    Magolas’ Blick wich dem ihren aus. »Ich weiß«, murmelte er. »Doch ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um das Ende meiner geliebten Königin zumindest hinauszuzögern.
    Wenigstens das möchte ich erreichen, wenn man Laranas Krankheit schon nicht heilen kann.«
    »Es ist keine Krankheit«, erinnerte Nathranwen. »Es ist der normale Weg, den jeder Mensch zu gehen hat.«
    »Ich vergaß«, gestand jener Elb ein, den die Rhagar inzwischen Großkönig oder auch König der Könige nannte.
    Magolas’ Liebe zu Larana hatte in den letzten fünf Jahrzehnten nicht nachgelassen, und auch Larana liebte Magolas wie am ersten Tag. Magolas war es in den Armen seiner Geliebten zwischenzeitlich sogar gelungen, die Tatsache zu vergessen, dass ihr Glück nicht von Dauer sein konnte.
    Nachdem Larana ihr fünftes Lebensjahrzehnt erreicht hatte, war es mit Hilfe von Nathranwens Heilmagie gelungen, immerhin die äußeren Zeichen des Alters weitgehend zu verbergen. Doch mochte sie auch äußerlich schön und gesund wirken, so suchten Larana doch in letzter Zeit immer häufiger die Leiden heim, von denen Menschen nach ihrem siebten Lebensjahrzehnt betroffen wurden. Ihre Knochen schmerzten bei Wetterumschwüngen, sie wurde kurzatmig, hatte Probleme mit dem Herzen. Außerdem taten ihr die Hüften und Knie bei jeder Bewegung weh.
    Gegen die Schmerzen nahm sie einen elbischen Extrakt der Heilpflanze, die den seltsamen Namen »Die Sinnlose« hatte und im Waldreich der Zentauren wuchs. Aber die Beweglichkeit, die ihr Körper in früheren Jahren gehabt hatte, gewann Larana dadurch nicht zurück.
    Magolas hingegen blieb unverändert und scheinbar alterslos, wie man das von Elben kannte. Seine Vitalität hatte in keiner Weise nachgelassen, und Larana, die bisher ihre schnelle Sterblichkeit einfach als etwas völlig Normales hingenommen hatte, verfiel auf einmal in einen trübsinnigen Gemütszustand, der dem unter den Elben bekannten Lebensüberdruss stark ähnelte. Auch ihr wurde nun mit jedem Tag, der ins Land ging, bewusst, dass ihr eigener Tod immer näher rückte. Sie wurde häufiger krank, und die Heilmittel Nathranwens wirkten dagegen nicht mehr so schnell wie gewohnt. Gleichzeitig fühlte sie, wie ihre Kräfte allmählich nachließen, während dies bei Magolas in keiner Weise der Fall war.
    »Oh, mein geliebter Magolas! Wie könnt Ihr es nur ertragen, meinen Verfall mit

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