Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben
bereits auf die Größe einer Armlänge geschrumpft, als würde der Elbenprinz ihn aus großer Entfernung sehen.
»Bring mich zum Elbenturm, falls du dies vermagst!«, rief Andir, kurz bevor die Gestalt des Eldran völlig verschwunden wäre.
Brass Elimbor drehte sich noch einmal herum. »Es gibt eine Abkürzung dorthin – durch die Zwischenwelt.« Er streckte die Hand aus. »Komm!«
»Da ist nur Gestein! Eine Felswand!«
»Da ist eine Wand in deinem Kopf, Andir. Nichts weiter.«
»Aber…«
»Komm einfach!«
Und Andir trat auf Brass Elimbor zu – vorsichtig, tastend.
Aber vom Felsgestein war nichts zu spüren.
Die Schlacht um den Elbenturm tobte. Überall wurde inzwischen gekämpft. Ein Drittel der Elben, die sich innerhalb der Mauern der Manufaktur befanden, waren bereits dahingemetzelt, die meisten Werkstattgehilfen und ihre Familien nicht mehr am Leben; grausam waren viele von den Feuerwesen zerstückelt worden, und diejenigen, die es geschafft hatten, ihnen zu entkommen, waren den Katzenkriegern zum Opfer gefallen.
Die Flammenwesen drangen in die Gebäude ein, brannten sich mit ihren glühenden Feuerklingen durch die schweren hölzernen Türen oder Fensterläden, und das Glas platzte bereits bei der ersten Berührung mit dem magischen Feuer.
Die Angehörigen der elbischen Wachmannschaften konnten die Erbarmungswürdigen nicht schützen; wenn sie Glück hatten, schafften sie es gerade, ihre eigene Haut zu retten, indem sie die angreifenden Feuerwesen so lange auf Distanz hielten, bis diese ihre Kraft verloren und verloschen.
Der blinde Rhiagon war in seinem Gästegemach zurückgeblieben. Nur der Heiler Piandolas war bei ihm, als ein Katzenkrieger mit wuchtigem Tritt die Tür zur Seite schmetterte. Ein fauchender Laut kam aus dem tierhaften Maul, von dessen langen Eckzähnen Speichel troff, der zischend auf den Steinboden traf und sich dort hineinätzte.
Er trug einen dunklen, metallisch schimmernden Harnisch, auf dem ein verschnörkeltes rotgoldenes Zeichen prangte, das Flammen symbolisieren sollte. In der Rechten hielt er ein Rapier, das im Wesentlichen jenen Rapieren glich, wie auch Elben und Halblinge sie benutzten und die neuerdings sogar unter Elbareanern und anderen Elben-Rhagar beliebt geworden waren. Es handelte sich um ein Schwert mit zweischneidiger Klinge, die in der Mitte perforiert war, um ihren Besitzer im Kampf beweglicher zu machen.
In der Linken hielt er eine keulenförmige Fackel, deren Kopf mit einer pechartigen Substanz bestrichen war. Das Feuer flackerte unruhig.
»Es ist jemand im Raum!«, stellte Rhiagon fest. Er erhob sich von seinem Lager. Das Schwert hatte er neben sich gelegt, sodass er genau wusste, wo sich die Klinge befand. Doch er griff nicht zum Schwert, sondern zur Einhandarmbrust, die auf dem Tischchen neben dem Bett lag. Ein Bolzen mit magischem Gift war bereits eingespannt.
Piandolas hingegen murmelte einen magischen Abwehrzauber, der dem Katzenkrieger unangenehm zu sein schien, denn er wich laut fauchend einen Schritt zurück.
Ein weiterer Katzenkrieger trat in den Raum, wie der erste bewaffnet mit einem Rapier und einer Fackel. Nur war dieser Katzenkrieger ungefähr einen Kopf größer als sein Kampfgefährte.
Piandolas murmelte noch einmal den Abwehrzauber, woraufhin beide Katzenartigen wütend fauchten.
Der Größere entließ den Feuerdämon von seiner Fackel. Die Flamme löste sich von der Holzkeule, bildete Arme, Beine und eine Flammenklinge. Lautlos stürzte sich der Feuerdämon auf Piandolas. Heiser schrie der Heiler noch einen Zauberspruch, der im Brandfall ein Feuer zu löschen vermochte. Diesmal aber zeigte die Magie nicht den gewünschten Effekt. Der Flammendämon trieb den Heiler der Manufaktur zurück, bis dieser in seinem Rücken die Wand spürte.
»Was geschieht?«, rief Rhiagon. Er drehte den Kopf mit den furchtbar anzuschauenden leeren Augenhöhlen, deren Ränder vom Heiler mit Kräutertinkturen bestrichen worden waren; sie linderten zumindest die körperlichen Schmerzen. Er vernahm ein Geräusch, hob die Einhandarmbrust in die entsprechende Richtung und schoss.
Der Bolzen fuhr dem größeren Katzenkrieger in die Brust.
Die Wucht des Geschosses riss ihn mehrere Schritte nach hinten, sodass er gegen die Wand geschleudert wurde.
Während er an ihr zu Boden rutschte, löste sich sein Körper bereits unter dem Einfluss des magischen Gifts auf. Zischend fraß sich der Giftbrand durch sein Fell, seine Gedärme, seine Knochen und verwandelte
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