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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hatte, aus ihm bereits eine Art Halb-Eldran gemacht hatte, dessen Interesse an der diesseitigen Welt erloschen war.
    Doch Rhiagon hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Ihm blieb nur das Gehör, auf das er sich verlassen musste. In seiner Jugend hatte er mehrere Musikinstrumente erlernt und sich darin geübt, jene feinen Klangunterschiede zu erzeugen, welche die Werke genialer Elbischer Komponisten erst die besondere künstlerische Qualität verliehen, die zu erkennen das Gehör eines Rhagar nicht ausreichte. Vor allem die räumliche Verteilung des Klangs in den Tonbildern von Gesinderis dem Gehörlosen waren für jeden Interpreten eine besondere Herausforderung, und Rhiagon hatte sich jahrelang darin geschult, ehe er sich schließlich hatte eingestehen müssen, dass er musikalisch doch nicht so begabt war, wie er zunächst gedacht hatte.
    Aber diese Übungen kamen ihm in diesem Moment zugute, zumal sich der Katzenkrieger zwar sehr geschmeidig, aber keineswegs geräuschlos bewegte.
    Den ersten Hieb seines Gegners hörte der Elb herankommen und wich ihm aus, ebenso dem zweiten, doch dann streifte ihn die rasiermesserscharfe Klinge und riss ihm eine stark blutende Wunde an der Schulter. Eine Welle des Schmerzes durchzog seinen ganzen Körper, er stürzte, fiel aufs Bett – und konnte sich wieder orientieren.
    Seine Hand schloss sich um den Griff seines Schwerts, das direkt neben ihm lag. Er drehte sich blitzschnell zur Seite, und die Klinge seines Gegners bohrte sich in das Lager, dort, wo er eben noch gelegen hatte.
    Rhiagon sprang auf, riss sein Schwert herum und parierte damit den nächsten Schlag des Katzenkriegers, der ihm so nahe war, dass er dessen aasigen Atem riechen konnte, als dieser grimmig fauchte. Sofort riss der Hauptmann der Einhandgarde sein Schwert zurück und stieß im nächsten Moment zu.
    Die mit ungeheurer Wucht geführte Klinge fuhr dem Katzenkrieger schräg in das mit Reißzähnen bewehrte Maul, drang durchs Hirn und trat am Hinterkopf wieder aus.
    Die gelben Augen des unheimlichen Wesens wurden starr.
    Ein im Tod gefrorener böser Blick, der Hauptmann Rhiagon allerdings erspart blieb.
    Zur gleichen Zeit mussten sich König Keandir und seine Getreuen auf dem nach Süden ausgerichteten Hauptturm noch immer der Angriffe der Katzenkrieger und ihrer Flammengeister erwehren. Drei andere Türme, die zur Wehranlage der Manufaktur gehörten, waren bereits von dem übernatürlichen Feind erobert worden; die Katzenkrieger dort hatten die Leichenteile der von den Feuerklingen zerstückelten Elbenkrieger in die Tiefe geworfen, um die wenigen Verteidiger, die im Innenhof noch überlebt hatten, weiter zu demoralisieren. Triumphierend standen die Katzengesichtigen an den Zinnen und schwangen ihre Waffen.
    Im Hof und in einigen Gebäuden wurde hingegen noch gekämpft. Anders zumindest waren die grausigen Schreie nicht zu interpretieren, die von dort zu Keandir und den Seinen heraufdrangen.
    Die Augen des Königs waren vollkommen schwarz, und sein Gesicht war zur grimmigen Maske eines rhagaräischen Berserkers verzerrt, obgleich diese ungehemmte blutige Raserei unter Elben normalerweise vollkommen unbekannt war. Die Klinge Schicksalsbezwingers glühte umso mehr auf, je öfter Keandir sie in die Feuerleiber der Flammengeister tauchte. Offenbar war es ihm möglich, deren Kräfte auf eine Weise, die ihm selbst unbekannt war, auf sich und sein Schwert zu übertragen und sie damit gleichzeitig zu schwächen.
    Auch Prinz Sandrilas hielt sich wacker. Er schaffte es, Dutzende von Flammenkriegern so lange auf Distanz zu halten, bis ihre Existenz endete. Gleiches galt für Siranodir mit den zwei Schwertern. Yintaril der Scharfäugige und der Wachmann Shorindorn konzentrierten sich darauf, mit ihren Einhandarmbrüsten die unablässig herannahenden Riesenfledertiere zu vernichten. Für jene Katzenkrieger, die es bereits geschafft hatten, auf den Turm hinabzuspringen, waren die Bolzen einfach zu kostbar; sie ließen sich auch mit einem Schwertstreich erledigen.
    Doch irgendwann – das war deutlich absehbar – würden die magischen Bolzen verbraucht sein, und auch Uéndorn der Starke hatte kaum noch Pfeile, um den Flugungeheuern in die Augen zu schießen, sodass sie orientierungslos abdrehten. Und schließlich würden auch die Arme der Elbenkrieger ermüden, und sie würden sich gegen die unheimlichen Flammenkreaturen und ihre mörderischen Feuerklingen nicht mehr wehren können.
    Die Sonne erhob sich hinter den

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