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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gerieten sie wohl an den falschen Clanführer oder wurden einfach Opfer von Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Stämmen. Ihr könnt auch mit dem Zentauren Nabastos sprechen, der auf einer Reise ins Reich der Kleinlinge Geschichten über Menschen aus den südlichen Ländern zu hören bekam, die angeblich die Sprache der Trorks beherrschen.«
    »Das wäre in der Tat ein Indiz«, murmelte Keandir.
    »Und eine Entwicklung, die uns Sorge bereiten sollte«, ergänzte Prinz Sandrilas.
    »Ich schlage vor, dass wir unsere Unterhaltung in angenehmerer Umgebung in der Burg fortsetzen«, sagte Agomir der Gewissenhafte, wogegen niemand etwas einzuwenden hatte.
    Im Festsaal der Residenzburg von Westgard wurde ein Festmahl abgehalten. Die Speisen waren – ganz nach Elbenart
    – edel und erlesen statt üppig.
    König Keandir erfuhr von Herzog Asagorn von Meerland, dass man mehrere Schiffe aratanischer Bauweise die Küste habe entlangfahren sehen, Richtung Eisland. »Immer wieder drangen daraufhin Kreaturen des Eislands über die Grenze nach Meerland«, berichtete Asagorn. »Ob dies mit den Schiffen aus Aratan in Zusammenhang steht, ist uns nicht bekannt. Eine Gesandtschaft, die wir zur Festung der Eiskreaturen schickten, kehrte nicht zurück.«
    »Und Ihr meint, dass Magolas auch dort Verbündete gegen das Elbenreich sucht?«, fragte Keandir.
    »Es wäre zumindest denkbar. Dass es uns nicht gelungen ist, uns mit den Eiswesen zu verständigen, bedeutet ja nicht, dass dies auch für Rhagar unmöglich wäre.«
    »Vor allem, wenn sie durch die dunkle Magie Xarors unterstützt werden«, meinte Prinz Sandrilas. »Und wer weiß schon, welche Schattengeschöpfe in Wahrheit an Bord der aratanischen Schiffe reisten.«
    »Unter rein seemännischen Gesichtspunkten gesehen«, sagte Isidorn, »ist es jedenfalls eine große Leistung, vom Zwischenländischen Meer aus den gesamten Süden Ethranors zu umfahren und bis zur Küste des Eislands zu gelangen.«
    »Eine andere Route konnten sie auch nicht nehmen«, fügte Agomir hinzu. »Sonst wären sie zweifellos an den Küsten Elbianas und Nordbergens gesichtet worden.«
    »Ja, und das wollten sie mit Sicherheit vermeiden«, vermutete Keandir. Der Gedanke, dass seine Feinde zusätzliche Verbündete suchten, beunruhigte ihn. »Diese Schiffe müssen bereits vor längerer Zeit von ihrem Heimathafen abgelegt haben.«
    »So wie auch die erschlagenen Assassinen die Burg von Aratania wohl nicht erst vor Kurzem verlassen hatten, um den Trorks einen Besuch abzustatten«, ergänzte Isidorn.
    Keandir nickte. »Das bedeutet, es handelt sich nicht um eine Reaktion auf die Niederlage, die unser Feind am Elbenturm hat hinnehmen müssen, sondern es war von langer Hand geplant.«
    »Eingekreist von Feinden – das ist genau die Situation, die ich seit Längerem für unser Reich befürchte«, erklärte Prinz Sandrilas. »Wir sollten zur Gegenoffensive übergehen.«
    »Und vielleicht den Trorks ein Angebot machen, die Seite zu wechseln?«, fragte Keandir. »Das dürfte wenig Sinn haben.«
    »Sowohl die Trorks als auch die Eiskreaturen sind zweifellos sehr alte Völker«, ergriff Lirandil der Fährtensucher, der bisher geschwiegen hatte, das Wort. »Die Trorks haben sechs Finger an jeder ihrer Pranken und stammen vermutlich von Xarors legendärem Volk der Sechs Finger ab. Bezüglich der Eiskreaturen wissen wir leider so gut wie nichts, aber ich könnte mir vorstellen, dass beide Völker schon zur Zeit von Xarors Dunklem Reich existierten und er vielleicht glaubt, sie erneut in seine Heerscharen einreihen zu können.«
    »Was ihm mit den Trorks sogar schon gelungen war«, meinte Keandir. »Schließlich war deren Axtherrscher-Gottheit ja nichts anderes als ein Sklave Xarors.« Oder anders ausgedrückt: Magolas’ Vorgänger, ging es dem Elbenkönig bitter durch den Kopf, der es noch immer nicht verwunden hatte, dass sein Sohn zum Diener des Bösen und einem Feind des Elbenreichs geworden war. Wahrscheinlich würde das auch immer so bleiben – noch über den Zeitpunkt hinaus, da es unweigerlich zur offenen Konfrontation zwischen ihnen kommen musste.
    Nach dem Essen genoss man einige Krüge Elbenwein; der wurde an den Hängen des Hochlands von Mittel-Elbiana zwischen Baranor und Nithrandor angebaut und mundete vorzüglich. Beim Wein eröffnete der König Herzog Isidorn und dessen Sohn, dass er vorhatte, zur Insel Naranduin zu segeln, was Isidorn mit großer Verwunderung aufnahm: In den vergangenen Jahrhunderten war

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