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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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es den elbischen Seefahrern per königlichem Dekret verboten gewesen, die Insel anzulaufen, doch ob sich wirklich alle Kapitäne daran gehalten hatten, war fraglich; jedenfalls gab es Berichte von Schiffen, die gen Norden gesegelt waren, vorgeblich nach Hochgard oder Miragond, dort aber nie angekommen waren. Gerüchte besagten, dass die Kapitäne dieser Unglücksschiffe der Versuchung erlegen waren, an der Küste Naranduins zu landen, um dort sagenhafte Schätze zu bergen: die Steine des Magischen Feuers zum Beispiel, deren Wirkung seit Erfindung des Flammenspeers unter den Elben allgemein bekannt war.
    Aber das waren alles nur Geschichten, deren Wahrheitsgehalt Keandir stark anzweifelte. Für viel wahrscheinlicher hielt er es, dass die verschwundenen Schiffe einfach gefährlichen Winden und reißenden Strömungen zum Opfer gefallen waren.
    »Mein Sohn Asagorn und ich würden Euch gern nach Naranduin begleiten, mein König«, erklärte Herzog Isidorn.
    »Ich bin der Meinung, es wäre Eurer Sicherheit dienlich, beträtet Ihr die Insel mit etwas größerem Gefolge.«
    »Ich habe nichts dagegen einzuwenden«, antwortete Keandir, der Isidorn vor allem während des Wilderlandfeldzugs gegen die Trorks als loyalen Kampfgefährten kennengelernt hatte.
    »Aber bedenkt das Risiko, auf das Ihr Euch einlasst.«
    »Ihr kennt mich, mein König. Ich bin nicht besonders ängstlich veranlagt, und für meinen Sohn gilt dasselbe.«
    »Das hätte ich auch niemals behaupten wollen, werter Isidorn.«
    Der Tonfall des Herzogs veränderte sich, er sprach auf einmal mit gedämpfter Stimme. »Es ist mir einfach ein besonderes Bedürfnis, noch einmal dorthin zurückzukehren, wo alles begann, mein König.«
    Keandir nickte. Herzog Isidorn war damals, als man die Insel des Augenlosen Sehers entdeckt hatte, Kapitän des Kundschafterschiffs »Morantor« gewesen; er war damals vom Anblick dieses Eilandes, als es aus den grauen Schwaden des zeitlosen Nebelmeers aufgetaucht war, ebenso beeindruckt gewesen wie der König und jeder andere Elb, der dies miterlebt hatte. Schließlich war Naranduin das erste Stück fester Boden gewesen, das die Elben nach einer Ewigkeit auf See erreicht hatten.
    Und dann war da auch noch die Verheißung der bevorstehenden Zwillingsgeburt von Andir und Magolas gewesen, die dem Elbenvolk und seinem König Hoffnung gegeben hatte. Wie hatte sich diese Verheißung nur so grausam in ihr Gegenteil verkehren können? Keandir verstand es nach all der Zeit noch immer nicht. Aber ein Teil von ihm argwöhnte, dass vielleicht er selbst der Grund dafür gewesen war. Denn er hatte keinen Zweifel daran, dass sich die Finsternis seiner Seele auf Magolas übertragen hatte.
    Doch dieses Schicksal hatte er einst selbst mit seinem Schwert und der Finsternis in seiner Seele geschaffen, ging es ihm durch den Kopf. Welchen Sinn machte es also, dass er sich fortwährend darüber beklagte?
    Früh am nächsten Morgen brachen die »Tharnawn« und die beiden Schiffen der Herzöge von Meerland und Nordbergen auf. Ein rauer Wind fegte eiskalt von Norden her, und die Elbenschiffe waren gezwungen, dagegen zu kreuzen. Selbst angewandte Elementarzauber zeigten nur wenig Wirkung.
    »Offenbar gibt es Mächte, die der Rückkehr der Elben auf die Insel des Augenlosen Sehers skeptisch gegenüberstehen«, ließ sich Garanthor vernehmen. König Keandir hatte bei ihm, dem Kapitän seines Flaggschiffs, einen Hang zu bissigen, teils zynischen Kommentaren festgestellt, der noch zunahm, je weiter sie sich der Insel näherten; sie tauchte bereits als dunkler, verwaschener Schatten aus dem Dunst am Horizont auf. Der Kapitän der »Tharnawn« hatte einst seinen Sohn auf jenem verwunschenen Eiland bei den Kämpfen gegen die Ouroungour verloren, sodass die Rückkehr an diese düstere Küste keine guten Erinnerungen in ihm weckte.
    Herzog Isidorn hatte am Abend zuvor den Vorschlag gemacht, diesmal nicht an der Westküste, sondern an der Nordostseite der Insel zu landen. Auf dem Weg nach Süden waren die Schiffe Isidorns und Asagorns dort vor zwei Tagen vorübergesegelt. Dabei war eine große Ansammlung von Ouroungour gesichtet worden, Tausende der geflügelten Äfflinge, die immer wieder an derselben vom Wald verborgenen Stelle niedergegangen waren, um dann wieder aufzusteigen und über diesem geheimnisvollen Ort zu kreisen.
    »Wenn so viele Äfflinge an einem Punkt zusammenkommen, dann lassen sich dort auch zur Genüge Steine des Magischen Feuers finden«, war der Herzog

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