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Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung

Titel: Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
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Gruppe hatte seit langem die letzten zum Königreich von Logres gehörenden Bauernhöfe hinter sich gelassen und marschierte durch die trostlose, flache Landschaft der großen, von den Menschen kultivierten Ebenen, die im Winter wie ausgestorben dalagen. Es schneite kaum je in Pellehuns Königreich, nur einige Wochen pro Jahr, aber in der nassen Jahreszeit nahmen Erde und Gras hier eine graue, düstere und schmutzige Färbung an, die der Landschaft ein deprimierendes Aussehen verlieh.
    Die rauen Menschen, die hier lebten, untersetzt und mit schwieligen Händen, rangen trotz allem dem Winter jedes Jahr neues Land ab und drängten die Ränder der unbebauten Wildnis immer weiter zurück. Bald käme eine Zeit, da würde es diesen Menschen, deren Herz härter war als der Erdboden, den sie rodeten, gelingen, die Jahreszeiten zu überlisten und sich zu den Herren der Erde, des Gesteins und des Waldes aufzuschwingen ...
    Lassa, das freie Pferd, das Llewelin, dem Pagen der Elfen, zugeteilt war, stieß ein lang gezogenes Wiehern aus.
    »Ich habe Angst vor all diesem Regen und Wind, vor dem Winter und diesen traurigen Weidegründen!«, rief es klagend in den Regen. Llewelin verstand es nicht. Er beherrschte die Sprache der Tiere nicht, konnte aber immerhin, wie alle Elfen, ihren Seelenzustand spüren. Er beugte sich zum Hals von Lassa vor und summte ihr leise eine süße Melodie ins Ohr.
    Das schwarze Pferd Uthers vor ihnen schüttelte sich.
    »Ich habe Lames Pferde für etwas widerstandsfähiger gehalten«, sagte das Hauspferd.
    »Niemand hat Regen und Winter gerne«, wieherte Lassa. »Aber was weißt du schon von Kälte und Hunger, der du in einem Stall schläfst und da hinläufst, wo man dir hinzulaufen befiehlt?«
    Uthers Pferd bäumte sich plötzlich auf, was seinen Reiter heftig erschreckte. Lliane, die vor ihm ritt, drehte sich um und stieß, was die Verwirrung des Reiters noch steigerte, ein leises Wiehern aus. Als würde es ihr gehorchen, trabte das gezähmte Pferd bis auf ihre Höhe und brachte damit seinen hilflosen Reiter neben die Königin. »Sprecht Ihr mit den Pferden?«, fragte Uther, dem gar nicht aufging, welch absurden Gedanken er da aussprach.
    »Mit den Pferden, den Hunden, den Wölfen und den Vögeln«, sagt Lliane, die keineswegs erstaunt wirkte. »Aber nur ein paar Brocken. Till, der Spurensucher, dagegen, der beherrscht wirklich die Sprache der Tiere.«
    Uther errötete, was ihn extrem irritierte. In diesem Moment wünschte er sich, er hätte seinen Helm nicht abgelegt, damit ihm seine Verwirrung nicht anzusehen wäre.
    Lliane lachte ein melodiöses, sorgloses Lachen. Ihre regennassen, langen schwarzen Haare klebten auf ihrem Gesicht und glänzten wie ein Helm. Mit diesem eisigen Regenwasser bedeckt, wirkte sie mehr denn je, als bestünde sie aus Silber, fast unwirklich und wie durchsichtig, so sehr verschmolzen ihre Haut und ihre Moirekleider mit der grauen Umgebung. Ihre goldgrünen Augen leuchteten vor diesem Hintergrund umso heller.
    »Uther?«
    Der junge Ritter zuckte zusammen und errötete wieder, als er sich bewusst wurde, dass er seit fast einer Minute die Königin der Hohen Elfen wortlos anstarrte. Lliane lachte wieder, diesmal noch unverhohlener, als sie seine Verwirrung bemerkte.
    »Ich glaube, Euer Pferd hat sich jetzt beruhigt, lieber Ritter. Vielleicht solltet Ihr bis zu Till vorausgaloppieren und ihm sagen, er solle Quartier machen für unsere Mahlzeit?«
    Uther, der Braune, nickte zustimmend und gab seinem Pferd die Sporen. Der Page Llewelin löste sich aus der Reihe und nahm seinen Platz ein.
    »Die Schönheit meiner Königin lässt nicht alle Männer gleichgültig«, stellte er lächelnd fest.
    »Es scheint so«, gab Lliane zu und erwiderte sein Lächeln.
    »Umso besser. Vielleicht wird er so umso leichter auf unsere Seite umschwenken, wenn die Dinge sich schlecht entwickeln.«
    Die Königin der Hohen Elfen runzelte die Brauen.
    »Uther, der Braune, ist einer der zwölf Recken des Großen Rats. Er ist ein Freund der Elfen, aber auch ein Genosse der Zwerge. Und das ist sehr gut so. Ich würde nichts unternehmen, um daran etwas zu ändern.«
    »Vergebt mir, meine Königin«, murmelte Llewelin.
    Der Page zügelte sein Pferd und ließ sich zurückfallen. Nichtsdestoweniger wusste er, dass er Recht hatte. Die Menschen, die der Schönheit der Elfen widerstehen konnten, waren so dünn gesät, dass sich die schönen Damen an Pellehuns Hof, um ihren Gatten zu gefallen, seit langem abmühten,

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