Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung
reichten.
Frehir legte den Ritter behutsam auf die Erde und wandte sich dann wortlos um, den Spurensucher zu holen.
Als er auf dem Ponton ankam, hatten die Zwerge und der Dieb bereits die Flöße abgeladen.
Tills Hund lag unbeweglich neben seinem leblosen Herrn, und der Falke zog langsam und bedrohlich seine Kreise über ihren Köpfen.
Frehirs Blick wurde von niemandem erwidert. Blade war mit Oisin auf dem Ponton geblieben, und die drei Zwerge, mit den mageren Resten ihres Gepäcks beschäftigt, wandten ihm den Rücken zu. Ohne es sich erklären zu können, empfand der Barbar ein Gefühl der Beklemmung.
Er hob den grazilen Körper des Elfs hoch und verschwand, gefolgt von dessen Tieren, erneut im Wald.
Blade blickte mit tiefer Abscheu auf die ihn umgebende Landschaft. Binsen, Schimmel- und dornenüberwachsene Bäume, aber keine Spur von Zivilisation, abgesehen von dieser Landebrücke, an der sie angelegt hatten.
»Was ist das denn hier für ein gottverlassener Fleck?«, meckerte er. »Wo hast du uns eigentlich hingeführt?«
»Da, wo Ihr hin wolltet!«, sagte der Gnom mit einem verunglückten Lächeln. »Nach Gwragedd Annwh! Der Stadt in den Sümpfen, wie Ihr sie genannt habt!«
Er kicherte schnarrend und es klang ziemlich unangenehm.
»Und wo ist sie dann, deine Stadt?«, brüllte der Dieb.
Wieder ließ Oisin sein unerträgliches Hohnlachen hören.
»Aber Ihr wart es doch, Herr, der von einer Stadt gesprochen hat! Ihr wart es! Gwragedd Annwh ist nichts anderes als der Name dieser Insel, der größten im Land der Grauen Elfen ... Ich nehme an, dass Ihr hier schon irgendwo auf welche von ihnen stoßen werdet ...« En machte eine Pause und warf einen spöttischen Blick auf die drei Zwerge, die leise miteinander diskutierten.
»... es sei denn, sie stoßen zuerst auf euch!«
Der Gnom zuckte die Achseln. Zwerge im Reich der Grauen Elfen ... Sie mussten den Verstand verloren haben!
»Also dann adieu, meine Herren! Und viel Glück, was immer ihr sucht!«
»Einen Moment!«, rief Blade, während der andere sich bereits auf seine Stange lehnte. »Wie sollen wir wieder zurückkommen, wenn du mit den drei Flößen wegfährst?«
»Das ist wahr, Herr«, meinte Oisin mit einem süffisanten Lächeln.
»Aber ihr habt nur für eine Fahrt bezahlt.«
»Was?«, schrien Tsimmi und Miolnir am Ufer fast wie aus einem Munde.
»Solltest du etwa wagen, noch einmal einen Preis für deine Flöße zu fordern?«, fügte der Meister der Steine zutiefst empört hinzu.
Blade sprang, ohne zu zögern, auf das Boot des Fährmanns und nahm ihn freundschaftlich bei der Schulter.
»Ich werde diese Kleinigkeit regeln«, sagte er zu den ändern gewandt. »Geht schon voraus zur Königin, ich komme dann nach!«
Die drei Zwerge zögerten einen Moment lang ratlos, sie hatten wenig Lust, den Dieb ohne Überwachung zurückzulassen.
»Dabei fällt mir auf«, setzte Blade hinzu, »dass ich gar nicht weiß, wo sie abgeblieben ist ... Es ist wahr, sie ist mit dem Barbaren, dem anderen Elf und dem Ritter verschwunden. Wir sind ganz allein hier!«
Miolnir und Rogor zuckten zusammen, wechselten einen kurzen Blick und trabten dann auf den Spuren Frehirs fort, ohne auf Tsimmi zu warten, der immer etwas länger brauchte, um sich zu entscheiden.
»Geht ruhig!«, rief Blade vom Floß herüber. »Ich bin sicher, dass ich mich mit Meister Oisin werde einigen können.«
Tsimmi zögerte einen Augenblick, aber die Aussicht, mit diesem Halsabschneider aus Scâth hier in diesem Sumpf voller Grauer Elfen allein zu bleiben, war ihm nicht geheuer. Auch er wandte sich ab und verschwand im Gestrüpp der unwirtlichen Insel Gwragedd Annwh.
»Schön«, meinte Blade und zog aus seiner Umhängetasche eine von einem Korbgeflecht geschützte Feldflasche. »Nun sind wir allein. Jetzt sag, wie viel du für die Rückfahrt verlangst.«
Der Gnom setzte sein Händlerlächeln auf und ging in die Mitte des Floßes, um eine Schachtel aufzuheben, die von einem großen Stück Stoff bedeckt war.
»Sobald ihr zurückfahren wollt, lasst diese Taube fliegen«, sagte er und hob den Stoff hoch, unter dem das Tier in einem kleinen Käfig saß. »Egal wo sie sich befindet, kommt sie zu mii zurück, und spätestens drei Tage später erwarte ich euch hiei mit meinen drei Flößen.«
Blade trank einen großen Schluck, stieß einen zufriedenen Seufzer aus und hielt die Feldflasche ganz selbstverständlich auch dem Gnom hin.
»Ist Tresterschnaps. Wärmt einem die Knochen
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