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Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen

Titel: Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
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ins Herz geschlossen«, bemerkte Uther und lächelte Ulfin verschwörerisch an, »aber ich kann mir kaum vorstellen, dass er auf die Idee gekommen wäre, dich in den Palast einzuladen ...«
    »So, meinst du?«
    Einen flüchtigen Augenblick blitzte ein listiger Schimmer in Mahaults Augen auf, der ihn zutiefst beunruhigte. Er wusste sehr wohl, in welchem Maße sich König Pellehun und sein Seneschall der Gilde bedient hatten, doch von da bis zu dem Umstand hin, eine ihrer geschwätzigsten Vertreterinnen bei sich zu empfangen, war es trotz allem ein weiter Weg ...
    »Diese alte Närrin stiehlt uns nur unsere Zeit«, brummelte Illtud, indem er sich unvermittelt vom Tisch erhob. »Ich habe alle Hände voll zu tun mit den Verletzten und Kranken. Erlaubt, dass ich mich empfehle.«
    »Setzt Euch, Vater«, erwiderte Uther. »Ich glaube im Gegenteil, dass wir eine Menge von ihr erfahren können ...«
    »Allerdings, mein Süßer, jede Menge!«, gluckste Mahault. »Du weißt ja so wenig!«  
    Sie machte eine Pause, fuhr mit ihrem Finger durch die Sauce auf ihrem Teller und lutschte ihn nachdenklich ab, wobei sie für Ulfins Geschmack ein ziemlich obszönes Gesicht machte. Dann bemerkte sie beiläufig:
    »Der Herr und Meister ist in Kab-Bag.«
    Sie brauchten eine Weile, bis sie begriffen, von wem sie sprach, oder besser, bis sie es wagten, es zu begreifen.
    »Sein gesamtes Heer ist vor den Stadttoren einquartiert«, fuhr sie fort, voller Genugtuung über die Wirkung ihres schlichten kleinen Satzes. »Sie bevölkern die ganze Ebene, im Umkreis von Meilen, und er selbst logiert im Palast des Sheriffs Tarot... Oder in dem, was davon noch übrig ist, ja, ja ...«
    »Haben die Gnomen den Kampf aufgenommen?«, erkundigte Ulfin sich, was sie zu allem Unglück auch noch erheiterte.
    »Kampf, Kampf... Ha, dass ich nicht lache! Wer hätte je Gnomen einen Kampf aufnehmen sehen?«
    Der Ritter schielte verstohlen zu Uther hinüber. Natürlich gehörten die Gnomen der unterirdischen Stadt zum Land von Logres und hatten auf Grund dieser Tatsache theoretisch dem König gegenüber einen Treueid abgelegt, doch die Kunde vom Fall Kab-Bags stellte keine große Überraschung dar, ja, sie bedeutete sogar eher eine Erleichterung. Wenn sich der Unnennbare dort, in diesem schmierigen, in die Mitte der großen Ebene hineingebohrten Rattenloch niederließ, bedeutete dies, dass er zumindest vorläufig seine grauenhaften Angriffe einstellte. Wahrscheinlich wusste er gar nicht, wie ausgeblutet das Königreich war ...
    »Von den armen Gnomen sind kaum noch welche übrig«, brabbelte sie in plötzlich mitleidigem Ton, wozu sie die entsprechende Miene aufsetzte. »Jeden Tag sterben Dutzende ... Ich fürchte, dass wirklich kein Einziger es schaffen wird, dort lebend herauszukommen.«
    »Keiner außer dir, Mahault«, fiel ihr Illtud ins Wort. »Noch dazu mit Wagen und einer Eskorte! Welchen Verrat hast du auf dich geladen, dass sie dich haben passieren lassen?«
     
    Einen kurzen Moment lang blitzte sie den Abt zornig an, dann zuckte sie die Achseln und lehnte sich mit schicksalsergeben herabgezogenen Mundwinkeln in ihrem Sessel zurück.
    »Ihr habt ja keine Ahnung«, sagte sie. »Niemand kommt aus Kab-Bag heraus, doch Scäth hat schon immer seine eigenen Eingänge gehabt, ja, ja!«
    »Scäth? Was ist denn das?«
    »Das der Gilde vorbehaltene Viertel«, erklärte Uther.
    »Du hast uns doch wohl nicht für so dumm gehalten, dass wir uns am Grunde dieses Lochs ansiedeln, ohne einen Ausgang vorzusehen, mein Täubchen?«
    Uther erwiderte ihr Lächeln, lehnte sich ebenfalls in seinem Sessel zurück und schenkte sich einen großen Schluck Wein ein, ohne den Humpen, den sie ihm hinhielt, zu beachten.
    »Nun gut. Und was schlägst du vor?«
    »Ich? Nichts ... Weißt du, hübscher König, ich bin nur eine arme alte Frau. Alles, was ich mir wünsche, ist, in Frieden zu sterben, ja, ja. Doch wenn du willst, können dir meine Männer den Eingang zu dem unterirdischen Stollen zeigen. Die Dämonen kennen ihn nicht...«
    »Das ist eine Falle!«, knurrte Ulfin.
    »Ja, natürlich ist es eine Falle«, bemerkte Uther. »Wer könnte so verrückt sein, einer Mörderbande bis in ihren Schlupfwinkel zu folgen, um dann vom Grunde eines Lochs aus den Kampf gegen die Monster aufzunehmen!«
    »Ich habe dir nichts Konkretes vorgeschlagen«, sagte Mahault. »Und schon gar nicht, den Kampf aufzunehmen, nein, nein ... Vermutlich ist es besser zu warten, dass sie kommen, wenn sie irgendwann

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