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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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Recht«, stimmte Mandred zu. »Jetzt, wo du es sagst! Der Kerl sah wirklich aus wie Guillaume.«
    »Wer ist Guillaume?«, fragte Yulivee.
    Nuramon erzählte ihr vom Devanthar, während sie langsam tiefer in den Wald ritten.
    »Guillaume war also ein Mensch, der einem die Magie wegnehmen konnte, wenn er zauberte?«, fragte Yulivee, nachdem Nuramon geendet hatte.
    »Kein Mensch«, berichtigte sie Farodin. »Er war zur Hälfte ein Elf und zur Hälfte ein Devanthar. Menschen beherrschen keine…« Er hielt inne. Nein, das stimmte nicht mehr! So war es gewesen, so lange er denken konnte, doch die Ereignisse in Iskendria hatten bewiesen, dass zumindest die Mönche des Tjuredkultes zaubern konnten.
    »Ohne Magie wären die bösen Ritter doch nicht nach Valemas gekommen«, sagte Yulivee traurig. »In dem Tempel hat es sich so angefühlt, als wollte mir jemand meine Magie wegnehmen. Wohnt vielleicht Guillaumes Geist in dem Bild?«
    »Guillaume war nicht böse«, beschwichtigte Nuramon sie. »Da gab es bestimmt keinen Geist.«
    »Aber etwas wollte mir meine Magie stehlen«, beharrte die Kleine.
    »Vielleicht ist es der Ort«, wandte Mandred ein. »Der Tempel selbst. Er stand doch genau über dem Albenstern, wenn ich dich richtig verstanden habe, Nuramon.«
    »Das kann auch Zufall gewesen sein. Menschen errichten ihre heiligen Stätten gern dort, wo sich die Pfade der Alben kreuzen.«
    Farodin rann ein eisiger Schauer über den Rücken.
    »Was ist, wenn sie die Albensterne bewusst vernichten? Sie trennen diese Welt damit von Albenmark. Sie hassen uns und nennen uns Dämonenkinder. Wäre es da nicht folgerichtig, wenn sie danach trachteten, alle Tore nach Albenmark zu verschließen? Überlegt doch… Sie haben die Tore in die Zerbrochene Welt durchstoßen und vernichten die Enklaven dort. Und die Tore nach Albenmark verschließen sie. Erkennt ihr nicht den Plan, der dahinter steht? Sie trennen die Welten voneinander. Und sie vernichten alle, die nicht Tjured folgen.«
    Nuramon hob die Brauen und lächelte. »Ich muss mich schon sehr über dich wundern, Farodin. Wie kommt es, dass ausgerechnet du den Menschen auf einmal so viel zutraust? Du verachtest sie doch sonst.«
    Mandred räusperte sich.
    »Nicht alle, zugegeben«, schränkte Nuramon ein. »Aber noch etwas spricht gegen dich, Farodin. Jemand zieht neue Albenpfade und erschafft neue Sterne. Das passt nicht zu deinen Überlegungen.«
    Die Worte klangen einleuchtend. Nur zu sehr wünschte sich Farodin, dass Nuramon Recht hatte! Und doch wollte der Zweifel nicht weichen. »Du kennst die Gegend hier?«
    Nuramon nickte.
    »Dann führe uns zum nächstgelegenen größeren Albenstern. Lasst uns sehen, ob auch dort ein Tempel steht.«

VERLOREN FÜR IMMER?

    Farodin blickte durch die zerbrochenen Scheiben der Tempelruine zum Waldrand. Schon gestern war er überzeugt gewesen, dass er Recht behalten würde. Auf ihrem Weg durch das Hügelland hatten sie eine kleine Kapelle gefunden, die auf einem niederen Albenstern stand. Nur drei Pfade kreuzten sich hier, oder besser gesagt, sie hatten sich dort einmal gekreuzt, denn der Ort hatte all seine Magie verloren.
    Mandred trat gegen einen rußgeschwärzten Balken, der knarzend zur Seite kippte. »Ist schon länger her. Dieser Tempel hier wurde vor mindestens einem halben Jahr niedergebrannt. Seltsam, dass sie ihn nicht mehr aufgebaut haben.«
    »Warum sollten sie?«, entgegnete Farodin gereizt. »Schließlich hat er seinen Zweck erfüllt, oder nicht?« Er sah zu Yulivee. Das Mädchen hatte die Augen zusammengekniffen und zog eine Grimasse. »Es ist hier«, sagte sie leise. »Genau wie in dem anderen weißen Haus. Etwas will mir meine Magie stehlen. Es zieht an mir. Es tut weh!« Sie riss die Augen auf und rannte zum Portal.
    Mandred folgte ihr auf einen Wink. Farodin hatte keine Ruhe, wenn die Kleine allein herumlief.
    »Ich spüre dieses Ziehen nicht«, sagte Nuramon zweifelnd.
    »Du glaubst ihr aber?«
    Er nickte. »Sie hat ein feineres Gespür für Magie als wir. Daran besteht kein Zweifel. Genau so, wie außer Zweifel steht, dass es hier kein Tor mehr gibt, das nach Albenmark führt. Alle Magie ist aus diesem Ort gewichen.«
    »Und es nutzte auch nichts, diese Tempel zu zerstören«, stellte Farodin nüchtern fest. »Wenn dem Ort einmal seine Magie genommen ist, dann kehrt sie nicht mehr zurück. Oder irre ich mich?«
    Nuramon hob hilflos die Hände. »Woher wollen wir das wissen? Ich begreife nicht, was hier vor sich geht. Warum werden

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