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Die Elite

Die Elite

Titel: Die Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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Augen so berühren. Du musst dir keine Sorgen machen.
    Es wurden ein paar Fotos geschossen, dann verabschiedete sich der Fotograf, um das nächste Mädchen auf seiner Liste aufzusuchen. Ich bemerkte, dass sich Anne, Mary und Lucy ebenfalls unauffällig entfernt hatten.
    »Deine Zofen sind wirklich sehr talentiert«, sagte Maxon. »Das sind wundervolle Entwürfe.«
    Ich versuchte mich so zu benehmen, wie ich mich immer in seiner Gegenwart verhielt, doch alles war nun anders – und es war gleichzeitig besser und schlechter. »Ich weiß. Ich bin wirklich in den besten Händen.«
    »Hast du dich schon für eins der Kleider entschieden?«, fragte er und breitete die Skizzen auf meinem Schreibtisch aus.
    »Wir sind alle von der Vogelidee sehr angetan. Ich glaube, es ist als Bezug zu meiner Halskette gedacht«, erklärte ich und berührte die dünne Silberkette. Die Singvogel-Halskette war ein Geschenk meines Vaters, und ich zog sie den schweren Schmuckstücken vor, die der Palast uns zur Verfügung stellte.
    »Ich sage es nur ungern, aber ich glaube, Celeste hat sich auch etwas Vogelartiges ausgesucht. Und sie scheint bereits fest entschlossen zu sein«, bemerkte Maxon.
    »Oh. Schon in Ordnung«, erwiderte ich. »Ich mache mir sowieso nicht so viel aus Federn.« Doch dann gefror mein Lächeln. »Du warst bei Celeste?«
    Er nickte. »Nur ein kurzer Besuch, um ein wenig zu plaudern. Leider kann ich auch jetzt nicht lange bleiben. Vater ist von meiner Idee nicht gerade begeistert, doch er sieht die Notwendigkeit, im Rahmen des Castings ein paar Feste zu geben. Und er ist wie ich der Ansicht, dass es eine gute Gelegenheit ist, die Bekanntschaft der Familien zu machen. Ihm liegt viel daran, dass sich der Kreis der Mädchen möglichst bald verkleinert, und er erwartet von mir eine Entscheidung, sobald ich alle Eltern kennengelernt habe.«
    Mir war nicht klar gewesen, dass es Teil des Halloween-Party-Plans war, eine weitere Auswahl zu treffen. Ich hatte es einfach nur als ein großes Fest betrachtet. Dieser neue Aspekt machte mich nervös, obwohl ich mir sagte, dass es dafür keinen Grund gab. Nicht nach unserem Gespräch von gestern Abend. Von allen Begegnungen, die ich bisher mit Maxon gehabt hatte, kam mir keine so real vor wie die vom Vorabend.
    Maxon betrachtete noch immer die Entwürfe. »Ich denke, ich sollte meine Runde fortsetzen«, sagte er schließlich abwesend.
    »Du gehst schon?«
    »Keine Sorge, Liebling. Wir sehen uns beim Abendessen.«
    Ja
, dachte ich,
aber da siehst du auch alle anderen wieder.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte ich nach.
    »Natürlich«, antwortete er und gab mir einen schnellen Kuss auf die Wange. »Ich muss mich beeilen. Wir sprechen uns bald wieder.«
    Und so plötzlich wie er gekommen war, war er auch wieder verschwunden.
     
    Am Sonntag war es noch etwas mehr als eine Woche bis zur Halloween-Party, was zur Folge hatte, dass der Palast vor Geschäftigkeit nur so brummte.
    Am Montag verbrachte die Elite den Vormittag mit Königin Amberly, um verschiedene Speisen zu probieren und ein Menü für die Party auszuwählen. Am Nachmittag fehlte Celeste für ein paar Stunden im Damensalon, warum auch immer. Als sie schließlich gegen vier erschien, verkündete sie uns allen: »Maxon lässt herzlich grüßen.«
    Am Dienstagnachmittag hießen wir weitere Mitglieder der königlichen Familie willkommen, die wegen des Festes in die Hauptstadt gekommen waren. Am Morgen desselben Tages sahen wir durchs Fenster zu, wie Maxon Kriss im Garten Unterricht im Bogenschießen erteilte.
    Bei den Mahlzeiten waren jetzt viele Gäste zugegen, die zeitig angereist waren. Maxon hingegen fehlte häufig – genau wie Marlee und Natalie.
    Von Tag zu Tag schämte ich mich immer mehr. Es war ein Fehler gewesen, Maxon meine Gefühle zu gestehen. Trotz all seiner Worte konnte er kein ernsthaftes Interesse an mir haben, wenn ihn sein erster Impuls dazu verleitete, mit jeder außer mir Zeit zu verbringen.
    Als ich am Freitag nach dem
Bericht aus dem Capitol
in meinem Zimmer am Klavier saß und wünschte, Maxon würde zu mir kommen, hatte ich schon fast die Hoffnung aufgegeben.
    Und er kam auch nicht.
    Am Samstag versuchte ich alle Gedanken daran aus meinen Kopf zu verbannen. Die Elite war dazu aufgefordert worden, vormittags die neu hinzugekommenen Damen im Damensalon zu unterhalten und am Nachmittag weiteren Tanzunterricht zu absolvieren.
    Zum Glück hatte sich meine Familie als Fünf ganz auf Musik und Kunst konzentriert.

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