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Die Elite

Die Elite

Titel: Die Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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doch der dunkelrote Wein vereinte ganz verschiedene Aromen in sich, die sich überlagerten und nacheinander in den Vordergrund traten.
    »Mmmmmmh«, seufzte ich genießerisch.
    »Also, dieser Maxon, er sieht wirklich gut aus. Wie kann ich am Casting teilnehmen?«, scherzte Noemi, um meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    »Dafür müssen Sie nur einen Haufen Papierkram erledigen«, erwiderte ich lachend.
    »Das ist alles? Wo ist mein Füller?«, rief sie entschlossen.
    »Ich werde die Formulare auch ausfüllen«, mischte sich Orabella fröhlich ein. »Ich würde Maxon zu gern mit nach Hause nehmen.«
    »Glauben Sie mir, das Ganze ist ziemlich kompliziert.«
    »Ach, Sie brauchen einfach nur mehr Wein«, stellte Noemi kurzerhand fest.
    »Genau!«, unterstützte sie Orabella und rief nach einem Diener, damit er mir nachschenkte.
    »Sind Sie schon einmal in Italien gewesen?«, fragte Noemi.
    Ich schüttelte den Kopf. »Bis zum Casting habe ich meine Heimatprovinz noch nie verlassen.«
    »Sie müssen uns unbedingt besuchen kommen!«, rief Orabella. »Sie können jederzeit bei mir wohnen.«
    »Ach, immer reißt du alles an dich«, beschwerte sich Noemi. »Sie wohnt natürlich bei mir.«
    Die berauschende Wirkung des Weins und die Heiterkeit der beiden ließen mich fast ausgelassen werden.
    »Also, küsst er gut?«, fragte Noemi ohne Umschweife.
    Ich verschluckte mich und nahm das Glas vom Mund, weil ich lachen musste. Ich wollte nicht zu viel verraten, doch mein verschmitztes Lächeln schien ihnen Antwort genug.
    »Wie gut?«, wollte Orabella wissen. Als ich keine Antwort gab, wedelte sie demonstrativ mit der Hand. »Wir brauchen noch mehr Wein!«
    »Sie bringen mich noch in Schwierigkeiten!«, erwiderte ich mit scherzhaft erhobenem Zeigefinger. Doch die beiden warfen die Köpfe in den Nacken und brachen in herzliches Gelächter aus, und ich konnte nicht anders, als miteinzustimmen. Gespräche unter Mädchen machten so viel mehr Spaß, wenn nicht alle um denselben Mann buhlten. Trotzdem durfte ich mich nicht zu sehr darauf einlassen.
    Ich erhob mich, um nicht irgendwann betrunken unter dem Tisch zu landen. Ich musste unbedingt etwas essen. »Er kann sehr romantisch sein, wenn er möchte«, sagte ich zum Abschluss. Und als ich davonging, applaudierten und lachten die beiden wieder. Ihre ausgelassene Art war einfach ansteckend.
    Nachdem ich ein wenig Wasser getrunken und etwas gegessen hatte, spielte ich ein paar Volkslieder auf der Geige, und fast alle im Salon sangen mit. Aus dem Augenwinkel sah ich Silvia, die sich Notizen machte und gleichzeitig mit dem Fuß im Takt der Musik wippte.
    Als Kriss und ich später aufstanden und vorschlugen, auf das Wohl der Königin und das von Silvia zu trinken, weil sie uns geholfen hatten, spendeten ihnen alle Beifall. Ich hob mein Glas in Richtung unserer Gäste. Sie kreischten vor Entzücken, stürzten ihren Wein herunter und warfen kurzerhand die Gläser an die Wand. Weil es so unerwartet kam, zuckten Kriss und ich zusammen. Doch dann beschlossen wir, uns diesem Brauch anzuschließen, und zerschmetterten ebenfalls lachend unsere Gläser.
    Die armen Diener mussten zwar anschließend am Boden herumkrabbeln, um die Scherben aufzusammeln, doch als die Band erneut zu spielen begann, war alles wieder in Ordnung und der komplette Salon tanzte. Den Höhepunkt des Ganzen bildete jedoch Natalie, die auf einem der Tische stand und einen Tanz vollführte, der sie wie ein Krake aussehen ließ.
    Zufrieden ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Königin Amberly saß in einer Ecke und plauderte fröhlich mit der italienischen Königin. Bei diesem Anblick überkam mich plötzlich ein Gefühl des Erfolgs, und ich war so davon in Beschlag genommen, dass ich regelrecht erschrak, als Elise mich ansprach.
    »Eurer ist besser«, sagte sie widerstrebend, aber aufrichtig. »Ihr beide habt wirklich einen unglaublichen Empfang auf die Beine gestellt.«
    »Danke. Eine Zeitlang habe ich mir Sorgen gemacht – wir hatten einen richtig schlechten Start.«
    »Ich weiß. Und das macht es noch beeindruckender. Es sieht aus, als hättet ihr beiden Wochen dafür geschuftet.« Sie blickte sich im Raum um und starrte sehnsüchtig auf die prächtige Dekoration.
    Ich legte ihr die Hand auf die Schulter. »Weißt du, Elise, jeder hat gestern gemerkt, dass du in eurem Team am härtesten gearbeitet hast. Ich bin sicher, Silvia wird dafür sorgen, dass Maxon das erfährt.«
    »Meinst du?«
    »Natürlich. Und ich

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