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Die Elvenbrücke

Die Elvenbrücke

Titel: Die Elvenbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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mußte sich gewaltig verändert haben.
    Neugier wuchs in ihm, Neugier auf die Menschen und Kreaturen diesseits und jenseits des Walles.
    Er fragte sich, woher die Tauren kamen und wo sie sich so lange verborgen gehalten hatten. Der alte Grimm wuchs in ihm, der alte Haß auf den alten Feind, der sein Volk zu solch einer gewaltigen Kraftanstrengung getrieben hatte, wie es die Elvenbrücke darstellte.
    Kein Taure sollte sie überwinden – keiner, der den Samen der Schwarzen Magie in sich trug, keiner, der um die Geheimnisse stong-nil-lumens wußte.
    Keiner durfte diese schrecklichen Geheimnisse in die alte Heimat tragen. Keiner dieser Sklaven der Finsternis und ihrer Brut durfte jemals das Auge erreichen.
    Wie viele es auch waren, die nun den Wall zu überwinden suchten, ob einer oder hundert, sie würden umkehren müssen oder sterben.
    Dafür war er hier. Dafür hatte er ein Jahrtausend oder mehr in seinem Schrein gelegen. Dafür hatte er eine Heerschar von Helfern, die er wecken konnte.
    Er erreichte eine Stelle am Wall, die ihm Einlaß ins Innere gewährte. Die drei untersten Quader bewegten sich unter dem mächtigen Druck seiner Arme nach innen. Er trat hinein. Licht fiel von oben herab. Große Stufen führten nach oben auf den Wehrgang des Walles.
    Oben angekommen, starrte er mißmutig auf die Vegetation, die sich im Lauf der Jahrhunderte angesiedelt hatte.
    Dann wandte er den Blick nach Süden, dem geraden Strich folgend, den der Titanenpfad durch das Braungrün der caerischen Landschaft schnitt.
    Am fernen Ende der Linie konnte er Gianton erkennen, die alte Taurenstadt. Die mächtigen steinernen Türme schimmerten in der Sonne wie einst, und es erfüllte ihn mit düsteren Gedanken.
    Dann blickte er über das Land, über die Buschwälder, die sich seit Tausenden von Jahren nicht verändert hatten. Die Gestalt eines Tauren hätte herausgeragt. Das Buschwerk hätte ihm kaum bis zu den Hüften gereicht.
    Aber so weit sein Auge auch reichte, er sah keinen Tauren und keine Spuren.
    Er sah nur den Drachen, der den Kopf unter seinem Leib vergraben hatte und sich wand.
    Zarathon beugte sich hinab und rief ihn mit seinen Gedanken, wie er es im See getan hatte.
    Das mächtige Tier verhielt in seinen Bewegungen und, lauschte der vertrauten Stimme. Schließlich streckte es den Schädel hoch und starrte seinen Herrn blind und gequält an.
    Zarathon entdeckte die beiden winzigen Waffen in den Augen des Drachen.
    » Menschen « , sagte er laut. » Es sind nur die Schwerter von Menschen. Halte still! «
    Er griff danach und zog sie mit einem kurzen Ruck aus den goldenen Pupillen.
    » Manchesmal komme ich nicht umhin, den Mut dieser Zwerge zu bewundern. Ich hätte niemals gedacht, daß sie einen wie dich bezwingen.
    Aber wo war der Taure? Hier sind keine Spuren. Ich sehe nur dieses tote Pferd. «
    Er starrte eine Weile hinab und schüttelte verwundert den Kopf.
    » Komm « , sagte er schließlich zu dem Drachen. » Sie haben dich geblendet. Aber deine Wunden werden heilen, und in den dunklen Tiefen des Wassers wirst du deiner Augen nicht mehr bedürfen. «
    Der Drache brüllte, daß es von den Steinen des Walles widerhallte und weit über das Land klang.
    Dann folgte er seinem Herrn, überwand den Wall mit einer verblüff enden Behendigkeit, und verschwand mit einem klagenden Laut im Wasser des Sees.
    Zarathon grübelte eine Weile.
    Hätten Menschen versucht, den Wall zu überwinden, was in den vergangenen Jahrhunderten oftmals geschehen sein mochte, so hätte ihn das nicht geweckt.
    Es war ein Rätsel, das er lösen mußte.

4.
    In der Ferne beobachteten Nottr und seine Gefährten die Geschehnisse auf der Mauer atemlos. Trotz der großen Entfernung war der Mann gut zu erkennen.
    »Er sieht aus wie ein Taure«, sagte Nottr.
    »Er ist kleiner«, ergänzte Thonensen.
    »Er ist ein Elve«, sagte Duzella bestimmt. »Ich habe nie einen gesehen, aber alles in mir sagt, daß dies ein Elve ist.«
    »Zarathon?« fragte Lella.
    Sie erhielt keine Antwort. Es gab auch keine, es sei denn, sie wollten den Riesen fragen.
    »Die Ungeheuer gehorchen ihm«, sagte Burra beeindruckt.
    Sie beobachteten, bis der Riese mit dem Koloß verschwand.
    »Aber er ist auch nur ein Mann«, sagte Dorema.
    »Eben«, stimmte Jarana zu. »Wir wollen ihn nicht überschätzen.«
    »Ihr seid von einer ungeheuren Überheblichkeit«, sagte Duzella vorwurfsvoll und bewundernd zugleich.
    Burra grinste. »Wie ist es, wagen wir noch einen Versuch über diese verdammte

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