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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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Krankenstation im östlichen Teil des Dorfes. Kurz zuvor traf sein Blick auf Angel, doch während ihre funkelnden Augen den Milizionär verfolgten, wandte er sich schweigend ab. Die Menge vor dem Haus des Bürgermeisters löste sich auf und die Ranger betraten das rustikal eingerichtete Gebäude. Es gab einen Kamin und ein dutzend antike Holzmöbel, in denen sich wiederum unzählige Bücher stapelten. Notdürftig verputzte Einschusslöcher an den Wänden ließen auf lange zurückliegende Angriffe schließen. Der rüstige Gastgeber setzte sich in die Essecke auf der linken Seite des Speisezimmers und bat seine Gäste, neben ihm Platz zu nehmen. Eine ältere Dame kam unterdessen mit einem Tablett aus der Küche angelaufen und stellte Becher mit frischem Wasser auf den Tisch.
    »Der Kuchen kommt auch gleich!«, versicherte die leicht untersetzte Hausfrau und rückte derweil ihre Küchenschürze zurecht.
    »Mach dir wegen uns keine Mühe, Martha!«, rief Angel ihr hinterher und musste dabei unbewusst lächeln. Ihre Situation hatte sich schlagartig geändert. Noch vor wenigen Stunden waren sie von wahnsinnigen Killerbestien verfolgt worden und nun gab es einen leckeren Nachmittagskuchen! Zum ersten Mal seit ihrem Aufbruch in Silver Valley konnten sie entspannt durchatmen.
    »Nun erzählt mal, was führt euch zu uns? Ihr seht ja furchtbar aus!«, begann Paul.
    »Wir haben nach zwei unserer Teams gesucht. Sharon ist die einzige Überlebende«, antwortete Angel sachgemäß.
    »Das tut mir leid«, erwiderte der Bürgermeister und senkte respektvoll den Kopf. »Vultures?«
    Niedergeschlagen schüttelte sie ihr Haupt und griff nach der Wasserkanne, um sich nachzuschenken.
    »Soll ich überhaupt fragen?«
    »Besser nicht. Vielleicht morgen, wir brauchen erstmal eine Pause.«
    Paul nickte bestätigend und kurz darauf kam Martha mit dem warmen Kuchen zurück.
    »Wenn ich gewusst hätte, dass wir Gäste bekommen, hätte ich natürlich einen größeren gebacken!«, rief sie und reichte Paul ein Messer. Die willkommene Abwechslung, alte Freunde bewirten zu dürfen, stand ihr deutlich ins faltige Gesicht geschrieben.
    »Wie geht’s Frank?«, fragte der Bürgermeister beiläufig, während er den Kuchen anschnitt.
    »Wie eh und je«, antwortete Kim. »Die Leute lieben ihn.«
    »Ein verdammt guter Mann. Ohne ihn gäbe es uns nicht mehr!«, stellte er auf den Tisch klopfend fest, was Angel sogar ein wenig aufheiterte. Es geschah immer dasselbe, wenn sie in Eagle Village zu Besuch war. Paul versuchte sie aufzumuntern und würde wahrscheinlich jeden Moment mit alten Kriegsgeschichten anfangen, die Frank und er zusammen erlebt hatten. Momentan war er allerdings damit beschäftigt, das Gebäck zu verteilen. Ein Sandkuchen aus einem einfachen Rezept mit Puderzuckerüberzug, aber dennoch eine überaus willkommene Abwechslung zu dem halb durchgegarten und meist ungewürzten Fleisch in der Steppe.
     
    ***
     
Währenddessen war Cassidy bei Jesse zu Gast. Seine Mutter erkannte das Mädchen und den Hund natürlich sofort wieder und begrüßte sie freudig. Der Junge schien unheimlich stolz auf seine berühmte Freundin zu sein und hatte seinen Großeltern alles über ihre Abenteuer erzählt. Es brauchte keinen Wissenschaftler, um festzustellen, dass sie erneut durch die Hölle gegangen war. Ihre Hände zitterten, an ihrer beigefarbenen, zusammengeflickten Uniform klebte eine Mischung aus Blut, Fellresten und winzigen Glassplittern und sie reagierte mit deutlicher Verzögerung, als wäre sie in Gedanken ganz woanders. Sie bekam kein Gebäck, sondern ein paar frisch zubereitete und gezuckerte Eierkuchen. Die Mutter des Jungen wusste aus eigener Erfahrung, dass es unklug war, einen Ranger direkt nach seiner Ankunft über Neuigkeiten oder Erlebnisse auszufragen und schwärmte stattdessen von ihrem neuen Heim und wie richtig ihre Entscheidung, hier herzuziehen, gewesen sei. Cassidy nickte, ohne ihr genau zuzuhören, und verschlang ausgehungert ihre erste süße Mahlzeit seit Monaten. Nach einer knappen Stunde und einer Katzenwäsche am hauseigenen Wassertrog nahm Jesse sie erneut an die Hand und führte sie zum Spielplatz im Zentrum des Dorfes. Heruntergekommene Reisende stellten in Eagle Village keine Besonderheit dar und so ignorierten die anderen Kinder die zerzauste Teenagerin.
    »Magst du mir nicht langsam erzählen, was du wieder erlebt hast?«, fragte Jesse bewusst beiläufig, während er sich auf sein Spiel mit Scott konzentrierte.
    »Glaub mir,

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