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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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untersuchst, du wartest ab! Was bringt dich dazu zu glauben, dass dir diese Schweine helfen werden? Die haben dich versklavt, verdammt!«, rief Butch und schlug mit der Faust so stark auf den Esstisch, dass das Kuchengeschirr beinahe klirrend zu Boden fiel. Schließlich stand Angel auf und stellte sich vor den Kamin.
    »Nach Silver Valley können wir nicht. Bis wir zurück sind, ist Cassidy tot oder über alle Berge«, begann sie mit leicht gesenktem Haupt, wie in einer Trance. »Die Miliz von Eagle Village ist tapfer, aber ich kann die Leute hier nicht ohne Eskorte ziehen lassen. Alleine haben wir keine Chance und die Vultures tun nichts lieber als angreifen.«
    Mit einem resignierten Seufzer ergab Butch sich vorerst der bequemen Eckbank und entschied, sich ihre Idee zumindest anzuhören.
    »Wenn Carl die Wahrheit gesagt hat, dann sucht Dog nach einer Möglichkeit, gegen die Sicarii vorzugehen. Von Eric abgesehen steht er an der Spitze der Vultures und wie ihr wisst, waren er und ich – befreundet«, erklärte Angel mit geschlossenen Augen.
    »Sicarii?«, flüsterte Johnny und blickte Kim fragend an, die mittlerweile auf seinem Schoß saß.
    »So nannte sich die Verrückte«, antwortete sie schulterzuckend.
    »Das ist fast vier Jahre her und du hast ihn mehr oder weniger sitzen gelassen! Woher willst du wissen, dass er dich nicht einfach kalt macht oder in Ketten zurück in seine Höhle schleift?«, wendete Victor trotzig ein, der immer noch nicht von dem Himmelfahrtskommando überzeugt war.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte sie, was prompt von einem erneuten Stöhnen aus der Essecke gewürdigt wurde. »Aber ich kenne ihn. Er denkt langfristig, und wenn es wirklich so schlecht um sie steht, wird er meine Hilfe nicht ablehnen. Diese Mission ist freiwillig. Wer das Risiko nicht eingehen möchte, kann bei der Evakuierung von Eagle Village helfen oder Silver Valley Bericht erstatten. In dreißig Minuten fahre ich los.«
    Angel verließ das Haus, schlurfte zum Eingang des Dorfes und untersuchte die getöteten Eindringlinge genauer, während sie ihren Kameraden etwas Zeit zum Nachdenken gönnte. Sie benutzten ähnliche Waffen wie die Ranger und hüllten sich bis zum Kopf in leichte, sandfarbene Stoffe. Darunter trugen ein paar von ihnen stabile Schutzwesten. Die meisten Angreifer wirkten zudem ein wenig abgemagert. Große Heere in der trockenen Steppe zu unterhalten war eine gewaltige logistische Herausforderung, die auch Angels Unternehmungen hin und wieder dem Scheitern nahe gebracht hatten.
    Auf einmal huschte ein Schatten in Sekundenschnelle über die Leichen hinweg. Als Angel zum Abendhimmel hinauf blinzelte, erkannte sie die Umrisse eines Vogels, der lautlos und ohne die Flügel zu bewegen über Eagle Village kreiste. Für einen Augenblick wunderte sie sich, warum nur ein einzelner Geier dem Duft frischen Blutes erlegen war, doch dann zog Scott ihre Aufmerksamkeit auf sich, der erschöpft hechelnd die Zufahrt hinunter getrottet kam. Als treuer Gefährte seines entführten Frauchens hatte er die Invasoren mehrere Kilometer weit verfolgt, bevor er dehydriert aufgeben musste. Der apathisch wirkende Hund schleppte sich auf Angel zu und brach vor ihren Füßen zusammen. Ohne zu zögern besorgte sie eine Schale mit Löschwasser und kniete sich streichelnd zum besten Freund ihrer Schülerin auf den Boden, bis er auf einmal knurrend den Kopf hob.
    »Du verweigerst meine Hilfe, aber fällst ihm in die Arme?«, rief Cole ihr fassungslos zu, nachdem Paul ihn über seine neuen Befehle in Kenntnis gesetzt hatte. »Das Schwein wird dich als Galeonsfigur auf Stellas Kühler nach Hause schleifen und dich seinem Abschaum zum Fraß vorwerfen!«
    Angel wartete, bis er in Reichweite war, bevor sie blitzschnell aufstand und ihm laut schallend die rechte Hand ins Gesicht klatschte. Verdutzt starrten die Milizionäre die beiden an, doch Cole zeigte keinerlei Intention, sich dagegen zu wehren, sondern grinste gehässig.
    »Du hast nie verkraftet, dass ich ihn dir vorgezogen habe!«, antwortete ihm Angel spöttisch. Mit einem verführerischen Augenzwinkern schlich sie sich hinter ihn, bis sie Rücken an Rücken in den Horizont blickten.
    »Ich hätte eben auf die Gerüchte über deinen schlechten Geschmack hören sollen!«
    »Er ist unsere einzige Chance«, flüsterte sie plötzlich todernst mit halb herumgedrehtem Haupt, so dass nur Cole sie verstehen konnte. »Diese Typen sind anders als wir. Die haben ihre Leute unter Kontrolle, denken

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