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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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errichtet, die unverkennbare Spuren eines überraschenden Sicariiangriffs aufwiesen. Angel fragte sich, wie sie bei der Gang dieselbe Taktik anwenden konnten. Die Vultures nahmen keine Flüchtlinge auf, höchstens Sklaven, und die wurden durchsucht und eingesperrt.
    »Wir sind ganz Ohr«, begann Dog, der hinter einer rissigen Stahlbetonplatte stand, die als provisorischer Tisch diente. Angel breitete ihre kleine Karte aus und zeigte auf den dicken, roten Punkt.
    »Dort müssen wir hin.«
    »Woher hast du die Position?«, fragte Dog und verglich die Zeichnung stirnrunzelnd mit einem Plan der Vultures. Seine Aufzeichnungen der westlichen Gebiete war detaillierter, doch der Maßstab stimmte nicht überein. Nach ein paar Augenblicken hatte er jedoch genug Anhaltspunkte entdeckt, um Brackwood auf seiner Karte aufzuspüren.
    »Wir haben in Eagle Village Gefangene gemacht und verhört.«
    »Ich kenne diesen Ort«, murmelte er und hob beunruhigt den Kopf. »Das ist eine Kleinstadt, hauptsächlich verfallene Wohnblöcke. Drum herum gibt es keinerlei nennenswerte Vegetation. Die werden uns entdecken, bevor wir überhaupt ansatzweise in Schussweite kommen. Was hast du dir denn für einen Angriff vorgestellt?«
    Für einen Moment fühlten sich die beiden in die Vergangenheit zurückversetzt. Wie vor einem halben Jahrzehnt genossen sie die strategische Planungsphase ebenso wie die Ausführung. Dogs Gespür für Talent und Angels taktische Finesse hatten den Vultures zur rechten Zeit den entscheidenden Vorteil geliefert, um alle konkurrierenden Gangs der bekannten Wastelands unterwerfen zu können. Häufig war Eric mit dröhnendem Schädel vom Kartentisch aufgesprungen und hatte sie für ihre theoretischen Spiele verflucht, schätzte ihre brutale Effizienz am Ende jeder Schlacht aber dafür umso mehr.
    »Ein Sturmangriff bei Nacht. Sie mögen keine direkte Konfrontation. Vor ihrer Attacke infiltrieren sie das Ziel, um die Verteidigungsstellungen zu sabotieren, die Siedlung ist anschließend nahezu schutzlos. Wenn ich mich hier so umsehe, dann wenden sie bei euch eine ähnliche Taktik an. Wir schlagen hart und schnell zu, holen unsere Leute heraus und verschwinden wieder«, erklärte Angel. Dog verschränkte die Arme und ging langsam um den Tisch herum, studierte die Karte und überlegte.
    »Aber für einen solchen Angriff bräuchten wir eine Armee!«
    »Das wäre die Hilfe, die ich von dir benötige.«
    Seufzend rieb er sich über das verschwitzte Gesicht, an dem immer noch das verkrustete Blut ihrer Begrüßung klebte.
    »Wir haben nur, was du hier siehst.«
    »Was ist mit dem Rest? Vor einem Monat habt ihr uns mit einem Dutzend Wagen direkt vor Silver Valley verfolgt!«, rief Kim ungläubig und verlieh damit der Überraschung ihres ganzen Teams Ausdruck. Die Sicarii zu unterschätzen, wäre den Rangern nie in den Sinn gekommen, aber der Verlust einer kompletten Vulturearmee, die selbst Monroes ausgeklügelter Verteidigung hätte gefährlich werden können, gestattete ihnen einen unheilvollen Blick in die mögliche Zukunft der bekannten Wastelands.
    »Diese Typen sind anders! Sie kämpfen hinterhältig und feige, sie kommen bei Nacht, schleichen sich als Vultures verkleidet in die Lager und schlachten uns im Schlaf! Es gibt nur noch die Festung, in der Eric sich verschanzt hat und das, was ihr hier seht. Unsere Stützpunkte wurden bereits vor Wochen zerstört oder aufgegeben«, seufzte Dog und setzte sich auf den Tisch.
    »Dann bleibt uns keine Wahl«, begann Angel mit einem abwesend wirkenden Blick, der wie in Eagle Village mögliche Szenarien analysierte. »Wir greifen mit dem an, was wir haben. Ist der Truck einsatzbereit?«
    »Er ist voll aufgetankt und bewaffnet«, antwortete der junge Vulture mit den schulterlangen, dunkelbraunen Haaren. Dog sah sich um. Seine fünf Männer und die dunkelhäutige Frau nickten ihm einstimmig zu. Eine bessere Chance auf Rache für die schmachvollen Niederlagen würde sich ihnen wohl kaum bieten, weswegen sie alte Differenzen vorerst beiseiteschoben. Für sie stellte sich die Frage überhaupt nicht. Angel drehte sich zu ihren eigenen Leuten um. Für die Ranger war die Situation absolutes Neuland. Unter General Monroe gab es keine Selbstmordmissionen und keinen Heldentod.
    »Ihr wisst, die Mission ist freiwillig. Wer aussteigen will, nimmt den Humvee und kehrt nach Silver Valley zurück.«
    Kim war dabei. Ihre enge Freundschaft mit Cassidy ließ sie jede Vorsicht verdrängen und Johnny hatte

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