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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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Brust.
    Butch betrat unterdessen gemeinsam mit Mitch den Auflieger des Sattelschleppers. Für einen Moment blieb er stehen und starrte beeindruckt in den hervorragend ausgestatteten Innenraum. Das schwarze Wüstenschlachtschiff, wie es die Ranger ehrfürchtig nannten, war für sie so etwas wie der Fliegende Holländer für Seefahrer aus dem Mittelalter. Eine gefürchtete Legende, an die man jedoch erst wahrhaftig glaubte, wenn man sie mit eigenen Augen erblickte. Anschließend konnten nur die wenigsten über ihr Zusammentreffen berichten, denn die fahrende Festung bedeutete meist einen schnellen, grausamen Tod.
    Mitch zeigte ihm die Werkbank, auf der die Funkgeräte aufgereiht in einer Ladestation standen. Butch erfragte einige technische Daten wie Reichweite, Lebensdauer der Akkus und den Frequenzbereich, in dem sie sendeten. Der kurzhaarige Jungspund schien Spezialist für die Ausrüstung zu sein und konnte jede seiner Fragen präzise beantworten.
    Unterdessen wartete Kim vor dem Kommandobunker und sah Johnny und Victor zu, wie sie das Equipment des Humvees neu ordneten und die Wasservorräte mit Dogs Erlaubnis am Vorratstank des schwarzen Trucks aufstockten. Plötzlich spürte sie einen Windhauch direkt hinter sich.
    »Hör auf, dich an mich heranzuschleichen!«, giftete sie, ohne sich umzudrehen.
    »Haben wir ein Problem?«, flüsterte Faith. Sie trat aus dem Schatten heraus und stellte sich neben Kim, vermied dabei aber jeglichen Augenkontakt.
    »Wir arbeiten zusammen, doch ich bin nicht hier, um Freunde zu finden! Tu, was Dog dir sagt! Und wenn alles vorbei ist, verschwinde wieder aus meinem Leben!«
    »Wie du meinst«, zischte die Amazone und verschwand zurück in den Schatten der umliegenden Ruinen. Kim knurrte leise vor sich hin. Sie hasste die Vultures, aber diese Frau trieb sie aus irgendeinem Grund in den Wahnsinn.
    »Du solltest sie nicht so schlecht behandeln«, sprach eine ruhige Stimme hinter ihr. »Eines Tages könntest auch du ihr dein Leben schulden - so wie wir alle.«
    Der Rotschopf drehte sich erstaunt um und erblickte den jungen Mann mit seiner schulterlangen, dunkelbraunen Mähne vor sich. Er war attraktiv, jedoch vom Alltag der Gang gezeichnet. Eine frische Narbe lief über sein linkes, stahlblaues Auge; wahrscheinlich ein Andenken an Gefechte mit den Sicarii.
    »Wer bist du?«, fragte Kim überrascht.
    »Ist das wichtig? Wir sind doch ohnehin nur Abschaum für dich!«
    Darauf fiel ihr keine Antwort ein. Mürrisch zwängte sich der unscheinbare Vulture an ihr vorbei und betrat den Sattelschlepper. Unsicher blickte Kim ihm nach und versuchte zu verstehen, was gerade passiert war.
    »Probleme?«, hörte sie eine bekannte Stimme fragen und zuckte instinktiv zusammen.
    »Könntet ihr mal aufhören, euch ständig von hinten an mich heranzuschleichen?«, giftete sie und drehte sich mit geballten Fäusten um. Dog stützte sich auf Angels Schultern und sah sie mit verschmitztem Gesicht an. Sie wurde das Gefühl nicht los, als würde er sie auslachen.
    »Faith wird tun, was ich ihr befohlen habe. Du hast nichts zu befürchten«, sprach er mit tiefer, gespielt väterlich besorgter Stimme.
    »Ich hab keine Angst vor euch, klar? Vor keinem von euch!«, rief sie ihm trotzig zu und verschwand in Richtung des Humvees.
    »Nicht gerade begeistert von deiner Idee, hm?«, interpretierte Dog die kleine Vorstellung und zog zynisch die Mundwinkel hoch.
    »Ob du es glaubst oder nicht, sie war die Erste, die zugestimmt hat!«, antwortete Angel verdutzt, während sie ihrer vor Wut schäumenden Freundin hinterher sah.
    »Oh! Da fällt mir was ein!«, rief der Hüne plötzlich und zerrte seine zurückgewonnene Gefährtin an der Hand zum Sattelschlepper. Im Inneren führte er sie bis vor den Durchgang zur Fahrerkabine und deutete auf einen Schaukasten an der Wand. In ihm befand sich ein schweres Scharfschützengewehr vom Kaliber .50 BMG in Wüstentarnlackierung, die Angel einst selbst mittels Airbrushverfahren aufgetragen hatte. Sogar der fünfzig Millimeter tiefe Antireflex-Wabenaufsatz der Zieloptik war noch vorhanden. Eine dicke Staubschicht bedeckte die transparente Folie, die den ursprünglichen Glaskasten ersetzte. Gerührt blickte die sonst so hartgesottene Kommandeurin zu Dog, der stolz die Arme verschränkte.
    »Ist das …?«
    Nickend bestätigte ihr Freund, dass es ihr eigenes Gewehr war, das sie bei ihrem letzten Einsatz als Vulture im Sattelschlepper zurückließ, als sie mit den Buggys Jagd auf Butchs

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