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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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Anweisungen, niemand hatte sich gerührt. Ein siegesbewusstes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Eins zu null für sie!
    »Soviel zu den Berichten, sie hätten dich verweichlicht!«
    Misstrauisch zog er sich an Angels Hand zurück auf die Beine. Sein Unterkiefer war halb taub und ließ ihn beinahe betrunken klingen. Außerdem hatte ihm seine gewalttätige Gespielin denselben Knochen schon einmal gebrochen und wusste daher genau, wo er zu treffen war.
    »Ich freu mich auch, dich zu sehen!«, ächzte sie bedingt durch seine um einiges überlegene Gewichtsklasse.
    »Was willst du hier? Du hast uns verlassen und verraten!«
    »Dich um deine Hilfe bitten!«, erwiderte sie mit einem sarkastischen Zwinkern. Dogs Augen verrieten den tiefen Zwiespalt, darüber zu lachen oder sie erneut zu schlagen. »Ich brauche dich und deine Truppen für eine Rettungsaktion.«
    Nun lachte er, aber so leise, so dass ihn seine eigenen Leute nicht hören konnten. Er würdigte sie keines Blickes und wischte stattdessen das Blut von seinen Lippen.
    »Ich weiß, dass ihr Probleme mit den Sicarii habt. Ziemlich große Probleme, wenn mich meine Verhörmethoden nicht im Stich gelassen haben«, fuhr sie fort und unterschlug dabei ihre kreative Auslegung des Wortes Verhör . Dog verschränkte die Arme, als würde er auf weitere Erklärungen warten. In den gemeinsamen Jahren mit Angel hatte er viel von seiner Gefährtin gelernt. Immer wieder hatte sie ihm gepredigt, wie dumm es von den Überfallkommandos sei, ohne Aufklärung und Hintergrundwissen Entscheidungen zu treffen und Hals über Kopf anzugreifen. Er hatte ihre Lektionen nicht vergessen.
    »Sie haben jemanden entführt. Jemanden, den ich zurückhaben will.«
    Dog stolzierte mit verschränkten Armen an ihr vorbei und blickte in die Richtung des Humvees. Er selbst riskierte vor ein paar Jahren Kopf und Kragen für die Rettung seiner Männer, obwohl Eric ihn für verrückt erklärt hatte. Angels Gefühle konnte er nachvollziehen, ihre Motivation jedoch nicht. Noch sah er keinen Grund, ihr zu vertrauen. Er wusste, dass der General aus Silver Valley den Einsatz der schweren Geländewagen niemals für eine solche Mission genehmigen würde. Viel zu groß war seine Angst, die teuren Spielzeuge mitten in der Steppe an die Vultures zu verlieren. Angel verschwieg offensichtlich ihren wahren Auftrag.
    »Wirst du mir helfen?«, fragte sie und sah ihn mit einem Blick an, bei dem man vermuten konnte, dass sie im Falle einer Ablehnung noch ein dutzend Alternativpläne vorbereitet hatte.
    »Du verlässt mich, verrätst deine Familie, lässt vier Jahre lang nichts von dir hören, nur um aus heiterem Himmel wieder aufzutauchen und mich um Hilfe zu bitten? Für wen zum Teufel hältst du dich!«, schrie Dog sie plötzlich an, woraufhin Angel einen Moment brauchte, um sich zu sammeln.
    »Ich habe eine neue Familie gefunden«, antwortete sie ruhig und achtete dabei peinlich genau darauf, den Augenkontakt nicht zu verlieren.
    »Du meinst diese Schwächlinge da hinten?«
    »Schwach genug, um euch seit Jahren in Schach zu halten!«, erwiderte sie trotzig und hätte Victor am liebsten das Signal für einen Artillerieangriff auf das verlassene Lager erteilt.
    »Wofür brauchst du mich dann?«, rief der Hüne erbost.
    »Es dauert eine Woche, um meine eigenen Leute zu holen. Bis dahin ist sie tot!«
    »Ah ich verstehe, du hast wie üblich für alles eine Antwort parat! Nehmen wir für einen Moment an, ich würde auf deine lächerliche Geschichte reinfallen, was bietest du mir als Gegenleistung?«
    »Mich.«
    Damit hatte sie seinen wunden Punkt getroffen - schon wieder. Verdutzt sah der Hüne sie aus den Augenwinkeln heraus an und überlegte, wie er darauf reagieren sollte. Viele Nächte hatte er davon geträumt, die Mauern von Silver Valley zu stürmen, um seine Geliebte zu befreien. Da die Realität aber freilich anders aussah, versuchte er seit vier Jahren seine Gefühle zu unterdrücken. Nun war sie ohne Vorwarnung in sein Leben zurückgekehrt und bot sich ihm sogar freiwillig an!
    »Cole war nur wenig begeistert von meiner Idee, dich aufzusuchen. Vielleicht hätte ich lieber auf seine Hilfe vertrauen sollen«, murmelte sie in sich hinein und spielte gekonnt die enttäuschte Geliebte, die sich ja auch an die Konkurrenz wenden konnte. Das traf ihn mitten ins Herz! Dieser eiskalte Schauer, der über seinen gerade aufgeheizten Rücken lief. Das wohlige Kribbeln im Bauch, das binnen eines Herzschlags von einem

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