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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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tonnenschweren Stein ersetzt wurde. Das Kartenhaus von Dogs romantischen Vorstellungen brach beim Namen seines Erzfeindes augenblicklich zusammen. Sofort wollte er einen Schritt zurücktreten, Abstand nehmen, um sich nicht von ihr einwickeln zu lassen, wie sie es viel zu oft getan hatte! Doch es war schon zu spät. Unbemerkt war seine Hand, mit der er sie zuvor fast bewusstlos geschlagen hätte, sanft von ihr umklammert worden. Einen Moment lang versuchte er seinen Arm zurückzubekommen, nur um festzustellen, dass ihr Griff mit den Jahren noch stärker geworden war. Sein Instinkt sagte ihm, dass sie sich nur über ihn lustig machte. Häufig hatte sie ihre Intelligenz genutzt, um ihm Streiche zu spielen, ihn hereinzulegen oder schlicht zu manipulieren. Schließlich kam er zu der Überzeugung, mehr Informationen zu verlangen, bevor er sie in Ketten legen würde. Aber zumindest erhielt er seine Hand mit einem kräftigen Ruck zurück.
    »Wen haben die denn entführt, dass du dich freiwillig opfern willst und die Leben deiner Leute riskierst?«
    »Sie ist ein Mädchen aus einem der namenlosen Dörfer. Sie entkam eurem Überfall und lief mir in die Arme. Ich habe sie aufgenommen und ausgebildet. Vor zwei Tagen wurde sie bei einem Angriff der Sicarii auf Eagle Village zusammen mit einigen anderen Dorfbewohnern verschleppt.«
    »Diese anderen - willst du die auch rausholen?«, fragte er skeptisch.
    »Die sind Sekundärziele. Meine Schülerin hat Priorität, anschließend komme ich mit dir. Das ist mein Angebot.«
    Sie zeigte nicht die geringste Gefühlsregung, woraufhin Dog ungläubig die Arme hochriss.
    »Das ist doch ein Witz, oder? Ihr habt es wahrscheinlich nur auf den Truck abgesehen!«
    »Wenn ich nur daran interessiert gewesen wäre, hätte ich Victor nicht danebenschießen lassen«, spottete sie siegessicher. Dog drehte sich zu ihr um und schaute sie mit dem Blick eines Autorität gewohnten Mannes an, der sich einer Frau trotz seiner Allmacht ausgeliefert sah. Ein Teil von ihm wollte den Feuerbefehl geben, die Sache ein für alle Mal regeln und ein schmerzhaftes Kapitel seines Lebens abschließen. Doch die in seinen Augen äußerst geringe Chance, dass sie es ernst meinen könnte, hielt ihn zurück.
    »Also gut. Hol deine Leute und folgt unseren Spuren ins Lager, dort reden wir weiter! Aber du hast besser einen anständigen Plan dabei!«
    »Lässt du mein Team ziehen, wenn alles vorbei ist?«
    »An denen hab ich kein Interesse«, erwiderte Dog und wedelte abwertend mit der linken Hand in Richtung des Humvees. »Die können sogar ihren wertvollen Wagen behalten!«
    Er drehte sich um und marschierte haareraufend auf seinen Sattelschlepper zu, während Angel erleichtert zu ihren Leuten zurückkehrte. Als sie nah genug war, zeichnete sie mit ihrem Zeigefinger einen waagerechten Kreis in der Luft und gab so den Befehl zum Aufsitzen. Sie erklärte Butch, dass er exakt den Spuren des Trucks folgen musste, um keine der Minen auszulösen, und kletterte anschließend auf die Ladefläche. Die ganze Zeit über blickte Kim sie nervös an. Um ein Haar wäre sie losgestürmt, als ihre Kameradin zu Boden gegangen war, doch dann erinnerte sie sich an die rauen Sitten zwischen Angel und ihrem Liebhaber, von denen ihre Freundin ihr - und nur ihr - erzählt hatte. Hauptsächlich, um Kim dazu zu bringen, ein paar ihrer Rituale an Johnny auszuprobieren. Eine Art später Rache für seine Aufstachelungen nach Angels Überlaufen.
    Victor beäugte unterdessen kritisch jede Bodenerhebung auf ihrem Weg und analysierte mit geschultem Blick den Kampfwert des Stützpunkts. So nah kamen ihnen die Ranger selten und er wollte, dass wenigstens etwas Positives aus ihrer Selbstmordmission herauskam.
    Zwei Minuten später hielten sie neben dem schwarzen Sattelschlepper, mitten im Palisadenwall. Angels Team musterte unbehaglich die Umgebung. Mehrere bewaffnete Vultures verfolgten ihre Bewegungen mit Neugier und Feindseligkeit zugleich. Ihnen juckte der Finger am Abzug – und den ungeladenen Gästen ging es nicht anders.
    »Ich denke, das wird der Beginn einer langen Freundschaft!«, kommentierte Angel die misstrauischen Blicke und prüfte damit insgeheim, ob Dogs Autorität nach wie vor unantastbar war. Als die befürchtete Reaktion seiner Untergebenen ausblieb, ließ sie sich mit ihrem Team in den unterirdischen Kommandobunker im Zentrum des Stützpunkts führen. Darüber hatten die Vultures bereits einen Scheiterhaufen mit ihren gefallenen Kameraden

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