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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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konnte.
    »Ja, endlich!«, rief Kim und ließ sich erschöpft in einen Stapel alter Reifen fallen »Man, ich bin froh, dass ich das nicht für jeden machen muss!«
    »Wie meinst du das?«, fragte Cassidy erstaunt.
    »Naja«, begann Kim. »Frank macht so was nicht für alle Neuankömmlinge. Normalerweise drückt er den Leuten die Grundregeln in der Hand und lässt sie dann von seinen Adjutanten herumführen. Ich denke, er mag dich. Die beiden da drüben haben in ihren Berichten ja auch maßlos übertrieben!«
    »Hör bloß nicht auf sie, die ist nur eifersüchtig!«, murmelte Johnny unter der Schweißermaske hervor. Kim gähnte laut und ließ sich tiefer in die Reifen hineinsinken.
    »Seid ihr bald fertig mit der alten Kiste? Ich will ins Bett!«
    »Ist die letzte Platte, dann ist Schluss für heute«, antwortete Butch erschöpft.
    »Na super! Ich geh schon mal vor und zeig Cassidy ihr neues zu Hause!«, rief der freche Rotschopf und erhob sich ächzend.
    Cassidy folgte ihr in eine der Wohnbaracken hinein, Licht gab es keins, aber Kim zückte eine kleine Taschenlampe. An den Türen klebten Schilder mit jeweils zwei Namen. Einzelzimmer passten nicht in die Philosophie des Generals, erklärte Kim. Nach ein paar Schritten betraten sie einen beengten Raum in dem ein Doppelstockbett, ein runder Holztisch und ein einzelner Stuhl standen. Das Zimmer wirkte nicht sehr einladend, eher wie ein leeres Quartier in dem noch niemand wohnte, vermutete Cassidy. Umso mehr erstaunte es sie, als sie erfuhr, dass es sich um Angels privates Reich handeln würde.
    »Sie haust hier seit dreieinhalb Jahren, wenn man das so nennen will. Die Einzige von uns mit Einzelzimmer«, murmelte Kim etwas zurückhaltend. »Sie hat nie irgendwelchen Schmuck an die Wände gehängt oder nach sonstigen Dingen gefragt und verbringt auch nicht viel Zeit hier. Wir dachten, es könnte euch gefallen, zusammenzuwohnen, und ...«, sie machte eine kurze Pause. »Naja, vielleicht kannst du dem Raum die depressive Stimmung austreiben!«
    Cassidy wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Sie würde ohne Angels Einverständnis gar nichts ändern, soviel stand fest! Aber mit ihr in einem Quartier wohnen zu dürfen, erfüllte sie mit Stolz. Nun musste ihre Retterin nur noch gesund werden.
    »Ich lass dich jetzt allein. Wenn du was brauchst, Johnny und ich sind gleich links von dir, Butch und Victor zu deiner Rechten. Du kannst mich jederzeit wecken, ich hab ohnehin einen sehr leichten Schlaf«, gähnte Kim und verließ den Raum. »Ach ja, Angel schläft unten, also ist das obere Bett für dich. Gute Nacht!«
    Sie schloss hinter sich die Tür und stolperte in ihr eigenes Zimmer, wo sie fluchenderweise über Johnnys Gewehr gestürzt war. Cassidy schaute sich neugierig um. Bis auf einen roten Kugelschreiber auf dem Tisch gab es nichts, wodurch man vermuten könnte, dass hier jemand zu Hause war. Sie setzte sich auf das Bett und blickte durch das vergitterte Fenster nach draußen. Unheimliche Stille empfing sie. Die Kinder lagen bereits in ihren Kojen, der Grill war aus und die Lagerfeuer gelöscht. Auf den Wachtürmen leuchteten Fackeln und aus der Tankstelle flackerte ebenfalls schummriges Licht. Der General musste noch an seinem Papierkram arbeiten, überlegte Cassidy. Was er damit wohl gemeint hatte? Das einzige Papier, das sie kannte, waren zwei alte Märchenbücher, die ihr Bruder vor ein paar Jahren für sie ertauscht hatte. Mit ihrer Hilfe lernte sie Lesen und schon nach einem Sommer konnte sie fast jede Geschichte auswendig.
    Auf einmal polterte es laut auf dem Flur vor ihrem Quartier. Butch und Johnny wünschten einander eine gute Nacht und verschwanden in ihren Zimmern. Kaum waren sie unter sich, fauchte Kim ihren Freund wegen seiner Unordnung an, bevor sie zu Bett gingen und wieder Ruhe einkehrte. Cassidy blickte zur Krankenstation, wo Angel bewusstlos an ihrem Tropf hing. Gerade jetzt könnte sie ihren Rat gut gebrauchen. Kim und die anderen wollten sie in ihrem Team. Sie hatte sich geehrt gefühlt, als Monroe ihr das offenbarte, doch in der Stille der Nacht kamen ihr Zweifel. Innerhalb von nur zwei Tagen war sie mehrfach überfallen, angeschossen und fast getötet worden und das alles, ohne sich absichtlich in Gefahr zu begeben; sondern an Orten, die Angel als sicher beschrieben hatte. Was würde erst passieren, wenn sie das Risiko suchten?
    Ihre Schussverletzung am Hals schmerzte und Cassidy verdrängte den Gedanken. Sie kletterte in ihr Bett und war

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