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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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angenehm überrascht. Es bestand aus einer weichen Federkernmatratze, einer warmen Decke und sogar einem Kopfkissen, gefüllt mit echten Geflügelfedern! Eine völlig neue Art von Luxus! Schon kurze Zeit später schlief sie tief und fest.

6 - Entscheidungen
     
     
Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als Cassidy schurrend die Augen öffnete und zunächst keinen Gedanken daran verschwendete, ihr bequemes Bett zu verlassen. Einen solchen Luxus hatte sie in ihren siebzehn Jahren noch nie genießen dürfen! Als ihr Blick aber über die Bettkante hinaus auf den kleinen Tisch fiel, auf dem saubere Kleidung und eine grüne Zahnbürste auf sie warteten, erwachte ihre jugendliche Neugier und ließ sie schlagartig aus den Federn krabbeln. Es war alles dabei, von einer Unterhose bis zu schwarzen, robusten Lederschuhen. Das beigefarbene Outfit entpuppte sich als zusammengeflickte Armeeuniform mit Wüstentarnmuster. Kim meinte es wirklich ernst! Ihre alten Kleider würden keinen Tag mehr durchhalten, also zog sie die neuen Sachen sofort an. Zu ihrer Erleichterung passten sie wie maßgeschneidert, nichts schien zu lang oder zu eng, die stabilen Militärschuhe saßen äußerst bequem und sicher an ihren Füßen. Irgendjemand musste während ihrer Bewusstlosigkeit im Lazarett Maß genommen haben! Im Kragen des kurzärmligen Hemdes entdeckte sie sogar ihren eingestickten Namen. Frisch angekleidet trat sie aus der Wohnbaracke heraus und fand Kim lesend an einer der Schulbänke vor.
    »Guten Morgen, Langschläferin!«, rief sie Cassidy zu, die glücklich zurückgähnte und anschließend fragte, wo man sich in Silver Valley waschen konnte. Kim wies ihr die Richtung zum Waschsalon, wie sie es nannte, und erklärte dem Mädchen, dass in jedem der vier abgetrennten Abteile je zwei Kunststofffässer standen; ein rotes und ein blaues. Um so wenig wie möglich vom kostbaren Nass zu verschwenden, wusch man sich mit dem Wasser aus dem blauen Fass und kippte es im Anschluss daran in das rote, welches im Laufe des Tages zur Bewässerung der Felder verwendet wurde. Vor der überdachten Holzhütte warteten bereits ein halbes dutzend Dorfbewohner, doch als Cassidy sich hinten anstellte, traten sie kichernd beiseite und überließen ihr den Vorrang. Sie schaute verwirrt und wusste nicht, was sie davon halten sollte, aber die Menge ließ sich nicht umstimmen. Erst als ein relativ zahnloser Farmer sie darüber informierte, dass Ranger Vortritt hätten, erinnerte sie sich an die Privilegien, bei denen Monroe sich in Schweigen gehüllt hatte. Sie bemühte sich ihnen begreiflich zu machen, dass sie sich keineswegs vordrängeln wollte, doch die Gruppe amüsierte das lediglich. Sie erklärten Cassidy, dass sich ihre Abenteuer schon wenige Stunden nach ihrer Ankunft herumgesprochen hatten und sie zu einer kleinen Berühmtheit geworden war. Sie bestanden darauf – das schüchterne Mädchen war dem Mehrheitsbeschluss chancenlos ausgeliefert! Mit einem knallroten Kopf ging sie also vor und versuchte, so schnell wie möglich fertig zu werden. Ein paar Minuten später stand sie erneut vor Kim und wirkte immer noch ein wenig irritiert.
    »Sag mal Kim ...«, begann sie. »Wieso habt ihr mir so einen Aufzug gegeben? Die Leute machen mir auf einmal alle platz!«
    »Du sollst dich halt schon mal daran gewöhnen! Ich dachte es gefällt dir, und deine alten Klamotten waren ja nicht mehr zu gebrauchen«, erwiderte Kim mit einem breiten Grinsen auf den Lippen.
    »Du hättest mich vorwarnen können!«
    »Wo wäre denn da der Spaß geblieben?«, antwortete sie schadenfroh, immerhin hatte sie diesen Streich seit ihrer Ankunft gemeinsam mit Johnny geplant. »Die Entscheidung, ob du eine von uns werden willst, liegt aber letzten Endes bei dir.«
    Cassidy musterte nachdenklich die Uniform und setzte sich Kim gegenüber an die Schulbank. Zum ersten Mal, seit ihrem schicksalhaften Zusammentreffen in Temple Town, war sie Kim nah genug um die unterschiedliche Augenfarbe des quirligen Rotschopfs deutlich zu erkennen. Noch nie zuvor hatte sie einen Menschen mit einem grünen und einem blauen Auge gesehn, was durchaus zu ihrem generell farbenfrohen Auftritt passte. Kim begann ihrerseits das Mädchen in Augenschein zu nehmen, wobei ihrem geschulten Blick sofort der goldene Kruzifix-Anhänger aus der Kirchenruine auffiel. Sie selbst trug zwei silberne Amulette in Form eines mystischen Hammers und eines Pentagramms um den Hals.
    Kim hatte selten Gelegenheit sich über Mode und

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