Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)
haben nicht einen einzigen Hinweis entdecken können!«, warf Kim ein.
»Das ist richtig, doch wie du hier erkennen kannst ...«, Monroe deutete auf ein Gitternetz, das auf die schematische Karte der Umgebung in der Mitte des Raumes eingezeichnet worden war. »... sind Team Eins, Zwei und Drei um einiges weiter südlich unterwegs gewesen, während Vier und Fünf zwei Tagesreisen weiter nördlich entsandt wurden.«
»Sie glauben, die haben was gefunden?«, fragte Butch stirnrunzelnd, wobei Cassidy sich wunderte, warum gerade der sonst so kumpelhaft wirkende Mechaniker den General siezte.
»Oder etwas hat sie aufgehalten«, bestätigte Monroe seine Vermutung. »Mit normalen Schwierigkeiten würden sie fertig werden und selbst bei Verlusten hätten wir zumindest ein Lebenszeichen von ihnen erhalten müssen! In der Nähe ihres Suchgitters gibt es ein Dorf, das mit uns in Kontakt steht, das wird euer erstes Ziel sein.«
Angel drehte der Karte ihren Rücken zu, rieb sich das Gesicht und seufzte laut. Ihr gefiel die Situation nicht.
»Sprich es schon aus!«, brummte Monroe. Sie wendete sich wieder dem Plan zu, starrte auf die Zeichnung, schloss kurz die Augen und blickte betrübt zu ihren Freunden.
»Frank redet von Sienna. Die haben vor drei Jahren zum ersten Mal Kontakt mit uns aufgenommen und um Hilfe gegen die Vultures gebeten. Wir haben damals Team Vier zu ihnen geschickt, um mit dem Aufbau zu helfen. Victor war dabei und half als Sprengstoffexperte beim Minengürtel«, erklärte Angel.
»Das ist richtig. Wir waren acht Tage lang bei denen. Nette Menschen, ursprünglich ein bisschen naiv im Umgang mit den Gangs«, fügte der Techniker schulterzuckend hinzu. »Die Jahre zuvor hatten sich die Vultures hauptsächlich auf uns im Süden konzentriert. Als sie nach den schweren Verlusten dank Angels Hilfe ihre Aufmerksamkeit von Silver Valley nahmen, wurde es für Sienna aber doch zu ungemütlich.«
»Wir haben anschließend regelmäßig Berichte über die Wirksamkeit der Verteidigung und ihren Widerstand gegen die Überfälle erhalten. Diese Meldungen endeten vor genau zwei Monaten. Irgendwas muss da oben passiert sein«, fasste Angel zusammen und tippte dabei auf den blauen Punkt, der die nördlichste verbündete Siedlung markierte.
»Dazu kommt ...«, begann Monroe erneut. »..., dass sich Gerüchte über eine neue Gang häufen, die in den Wastelands ihr Unwesen treiben soll. Mit den Vultures werden wir mittlerweile ganz gut fertig und sie lassen unsere Dörfer weitestgehend in Ruhe. Es scheint fast als hätten sie momentan andere Probleme, was wiederum zu den Nachrichten passt, dass sich eine bisher unbekannte Gruppe gebildet hat, die die armen Schweine nun unter Druck setzt.«
»Die killen also Vultures. Soll mir Recht sein«, murmelte Johnny mit verschränkten Armen.
»Und wer sagt uns, dass sie vor unseren Dörfern halt machen? Sienna könnte nur die erste Siedlung sein. Die Verteidigungseinrichtungen waren fast so schlagkräftig wie die von Silver Valley. Was, wenn die lediglich einen berechenbaren Gegner zerstören und anschließend mit all dem erbeuteten Material auf uns losgehen?«, erwiderte Monroe und sah Johnny fragend an, der daraufhin mürrisch seinen Einspruch zurückzog. »Die Vultures sind unmenschliche Bastarde, aber wir kennen sie und können ihnen jederzeit ihre Grenzen aufzeigen. Diese neue Gruppe stellt dagegen ein unberechenbares Risiko dar. Wir müssen unbedingt herausfinden, was dort oben passiert ist.« Der General deutete auf das Gebiet nördlich von Sienna. »Und wenn ihr schon dabei seid, sucht nach der Basis. Wir brauchen dringend Nachschub an Waffen, sonst haben wir gegen zwei Gangs keine Chance!«
Eine bedrückende Atmosphäre füllte den Raum, jeder starrte nun deprimiert auf die Karte. Gerade Cassidy wurde vom Ernst des Lebens wie von einer kalten Dusche überrascht. Genau davor hatte sie sich bei ihrer Entscheidung, den Ranger beizutreten, gefürchtet, doch nun gab es kein zurück mehr.
»Morgen ist unser zehnjähriges Jubiläum und ich habe Angel versprochen, dass ihr diesen Tag genießen dürft, da es für lange Zeit der letzte in Frieden sein könnte. Wie sieht’s eigentlich mit eurem Training aus?«
»Gut … denke ich«, stammelte Cassidy schüchtern.
»Sie ist ein echtes Naturtalent«, schwärmte Kim auf einmal los. »Schau dir den armen Johnny an, ganz grün und blau!«
»Das ist nicht lustig!«, erwiderte dieser empört. Er hatte seit Tagen Probleme eine bequeme,
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