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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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draufgegangen!«
    »Heather ist trotzdem tot! Genau wie O‘Brien«, entgegnete ihr Brandon mürrisch. »Und von Martin haben wir seit dem auch nichts mehr gehört!«
    »Cass sagt, er sei wohlauf und bleibt noch für drei Tage in Quarantäne«, erklärte Jenny. »Sie hat ihn schließlich selbst zurück nach Alexandria gebracht.«
    »Das warst du in unserem Wagen, der da stundenlang Kreise gedreht hat!?«
    Cassidy nickte erneut. Sie traute sich schon gar nicht mehr, den Mund aufzumachen. Jeder hier schien nur noch über sie zu reden.
    »Na dann«, gab sich Dekker zufrieden und nuschelte mit einer Handvoll Erdnüsse auf der Zunge weiter. »Anderson meinte, deine Leute hätten ihm den Arsch gerettet. Der würde wieder mit euch losziehen.«
    »Schluss mit eurem Drama!«, beschwerte sich Jenny und sprang von ihrem Barhocker. »Auf geht‘s, großer Kriegsheld!« Ohne Dekker eine Wahl zu lassen, schleifte sie ihn zur Tanzfläche.
    »Hast du das schon mal gemacht?«, fragte Alison Cassidy.
    In ihrem Dorf hatte es ab und an kleine Tänze zu Gitarrenklängen gegeben, ähnlich dem Jubiläumsfest von Silver Valley, bei dem Anthony mit seiner Geige für Stimmung gesorgt hatte. Das kam jedoch nicht mal ansatzweise an das Schauspiel heran, das Jenny zu der elektronischen Musik auf dem Parkett aufführte. Ihre langen blonden Haare wirbelten in rhythmischen Bewegungen zu den Bässen durch die Luft, ihre Hüften schwangen sich von links nach rechts, ihre Arme hatte sie hoch über den Kopf gehoben und ihre Füße schienen kaum noch den Boden zu berühren. Schon nach wenigen Augenblicken befand sie sich in einem Zustand vollkommener Ekstase, in der sie weder Raum noch Zeit wahrnahm.
    »Das hab ich noch nie ...!«, versuchte Cassidy das Unvermeidliche abzuwehren.
    »Ach was! Lass dich einfach gehen!«, rief Alison und zerrte sie vom Hocker. Nur Brandon blieb zurück und begnügte sich mit Zusehen, um seinen verletzten Arm zu schonen.
    Cassidys erste Bewegungen wirkten genauso unbeholfen wie ihre anfänglichen Schwimmversuche. Sie ließ sich viel zu sehr von ihren Erinnerungen an die Folkloretänze aus Silver Valley leiten, bis Alison ihr mit Zeige- und Mittelfinger das Signal gab, auf ihre Füße zu schauen und ihre Tanzschritte zu kopieren. Jenny und Dekker gesellten sich dazu und schirmten Cassidy etwas von den anderen Besuchern ab, so dass sie sich weniger beobachtet fühlte.
    Der zweite Jadedrink schien so langsam seine Wirkung zu entfalten. Cassidys verkrampfte Zuckungen wichen rasch flüssigen Bewegungsabläufen, die sich ausschließlich an den dröhnenden Klängen aus den Lautsprechern orientierten. Zur selben Zeit merkte sie auch, wie viel Spaß sie dabei hatte, und wie im Schwimmbad verlor sie ihr Zeitgefühl, bis der DJ die Musik herunterfuhr, um eine andere Platte aufzulegen.
    Hatte sich Cassidy vor der Disco noch Sorgen um die Kälte gemacht, war sie ihren neuen Freundinnen nun für die federleichte Bekleidung dankbar, denn auf dem Weg zurück zum Tisch wischte sie sich bereits den Schweiß von der Stirn.
    Die Stunden flogen nur so dahin. Cassidy ließ die Getränke der Gruppe auf ihre Rechnung ausstellen und verbrachte fast die ganze Zeit auf der Tanzfläche. Die Mischung aus Alkohol und lauter Musik sorgte dafür, dass sie sich wie noch nie zuvor in ihrem Leben amüsierte. Nach drei Jades, einem Siren und zwei Sydneys fragte sie sich, warum Angel keinen Alkohol anrührte. Zwischen Barhockern und Parkett wünschte sie sich nichts mehr, als dass die Nacht niemals enden würde.
     
    ***
     
Neces hatten Dog und Grant auf ihrem einstündigen Fußmarsch nicht aufgelauert, aber dafür trafen sie vor der Stadtbrücke auf eine kleine Gruppe von Legionären, die ihnen auf dem Weg zum Offiziersclub entgegenkamen. Der Colonel war gerade damit beschäftigt, seine Kameraden davon zu überzeugen, dass Dog keine Gefahr darstellte, nachdem er sich lautstark über ihre roten Barrettmützchen lustig gemacht hatte.
    Dem Hünen war das Interesse an der empörten Gruppe längst vergangen. Allein wankte er mit seiner Wodkaflasche in der Hand auf den ersten Checkpoint zu. Als Folge von Jades unkonventioneller Überraschungsübung erwies sich die Wachmannschaft diesmal auf Zack und umstellte den unbekannten Eindringling mit angelegten Gewehren.
    »Die Flasche weg und auf den Boden legen!«, befahl der Kommandeur. »Sofort!«
    »Was wollt ihr denn?«, lallte Dog zurück.
    »Verdammter Saufkopf! Auf den Boden hab ich gesagt!«
    So ließ Dog nicht

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