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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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nickten noch kurz Jade mit einem garstig klingenden »Herrin« zu, bevor sie sich zum Büffet begaben.
    Svetlana drehte sich unterdessen wieder um. »Willst du mir deinen Gast nicht vorstellen, der dich von mir fernhält?«
    Jade verschränkte die Arme, als versuchte sie absichtlich, keinerlei Respekt zu zeigen. »Angel, General der Ranger, das ist Svetlana Avianos, Tochter unseres erlauchten Imperators und meine Zimmergenossin während unserer Schulzeit in Alexandria.«
    »Zwei gemeinsame Jahre, die wir wohl nie vergessen werden.«
    »Und dabei sind deine Narben so gut verheilt!«
    »Aber nur, weil du zugeschlagen hast wie eine unzivilisierte Barbarin!«
    »Möchtest du es auf eine Revanche ankommen lassen?«, raunte Jade und lehnte sich nach vorn. »Ich hab nämlich dazugelernt!«
    »Genau wie ich!«, giftete Svetlana zurück.
    Angel stellte die Vermutung auf, dass sich die beiden jeden Moment die Augen auskratzen würden, und arbeitete bereits an einem Rettungsplan. Inzwischen kannte sie Jades wunde Punkte und ohne ihr Schwert war sie ihr im Nahkampf klar überlegen. Doch dazu kam es nicht.
    »Was willst du hier?«, knurrte Jade stattdessen. »Hat Scarlet dich herbeizitiert?«
    »Keine Bacchae kommandiert mich herum, ebenso wenig wie meinen Vater!«
    »Vorsicht!«, zischte Jade. »Sonst verlierst du noch deine Fassung!«
    Sie hatte Recht. Als Svetlana das begriff, straffte sie ihren magersüchtigen Körper und nahm wieder Form an.
    »Ich bin auf Wunsch deines Imperators hier, um in Erfahrung zu bringen, was ihr in den letzten zwei Monaten angerichtet habt.«
    »Wir!?«, fuhr es aus Jade heraus. »Torus hat ...!«
    »Spar dir die Worte!«, schnitt Svetlana sie mit einem Handwisch ab. »Scarlet hat mich längst über Arnac und die Ranger in Kenntnis gesetzt.« In diesem Moment richtete sie zum ersten Mal ihre Aufmerksamkeit auf Angel und reichte ihr dazu beide Hände mit einer taktvollen Knieverbeugung. »Erlaubt mir, euch im Namen des Sicariianischen Imperiums für die unverhältnismäßige Invasion auf die Freien Enklaven um Verzeihung zu bitten.«
    Angel bekam es mit der Angst zu tun und zögerte, ihre Geste anzunehmen. Sie fürchtete, ihre dürren Händchen mit zu starkem Druck zerbrechen zu können.
    »Du bellst den falschen Baum an«, brummte Jade. »Sie kann mit deinem Gewäsch ebenso wenig anfangen wie ich.«
    »Ich verstehe«, sagte Svetlana. Sie zog ihre Hände blitzartig zurück und stellte sich wieder gerade hin. »Ihr wollt Klartext reden? Gut. Trefft mich in zehn Minuten am Hinterausgang.«
    »Ich ... wir ...« Jade versuchte, Widerspruch einzulegen, doch Svetlana schwebte bereits in ihrem geisterhaften Abendkleid davon. »Ich hätte sie erwürgen sollen, als ich die Chance dazu hatte.«
    »Prinzessin?«, fragte Angel verwirrt. »Ich dachte, ihr habt keine Monarchie?«
    »Den Spitznamen hab ich ihr wegen ihrer herablassenden Art gegeben. Sie hat ihn aus Trotz behalten, als ich von Sydney auserwählt wurde, und beansprucht ihn nun als inoffiziellen Titel«, erklärte Jade gereizt. »Als die uns in ein Zimmer gesperrt haben, hat sie mir von früh bis spät Anweisungen erteilt. Wie ich mich anziehen soll, dass meine Haare völlig zerzaust seien oder wie man richtig mit Messer und Gabel isst. Ihr Vater war damals Senator und sie hielt sich für was Besseres. Kurz vor meinen zweiten Ferien hab ich sie vor Wut grün und blau geschlagen und wäre dafür fast per Sonderdekret von der Schule geflogen, aber Svetlana hatte zu viel Stolz, um ihren Vater eine offizielle Beschwerde einreichen zu lassen. Sie ist keine Kriegerin wie wir, sondern führt ihre Gefechte in Gerichtssälen und dem Senat.Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, können nicht mal wir sie aufhalten.«
    »Du klingst ja beinahe beeindruckt«, sagte Angel vorsichtig.
    Jade verstand den unterschwelligen Humor und nahm die Bemerkung nicht persönlich. Mit einem beginnenden Lächeln auf dem Gesicht wiederholte sie sich selbst. »Nicht alle Gefechte lassen sich mit Gewalt gewinnen. Ich würde es ihr gegenüber nie zugeben, aber sie könnte demnächst ebenso wichtig für das Imperium werden wie Davids neue Legion, unsere Nocturnals oder deine paramilitärischen Ranger.«
    »Nicht wie die Bacchae?«
    »Ich bitte dich!«, entgegnete ihr Jade erhaben. »Wir sollten ihr lieber folgen, bevor sie in Schwierigkeiten gerät.«
    »Ich würde gern noch ein paar Worte mit Torus wechseln«, hielt Angel sie zurück und starrte zum Büfett.
    Der General hatte

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