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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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sie natürlich bemerkt, es aber bisher mit großer Anstrengung vermieden, ihren Blick zu kreuzen.
    »Das ist keine gute Idee«, murmelte Jade.
    »Hast du Angst vor seiner Seite deiner Geschichte?«
    »Ich würde nur gern jedes Risiko vermeiden, ihn von unseren Plänen Wind bekommen zu lassen«, hielt Jade dagegen. »Aber wenn du mir nach dem heutigen Tag immer noch nicht über den Weg traust, dann bitte, stell ihn selbst zur Rede und versuch, das Blut vom Teppich fernzuhalten. Morgen findet hier eine Schulaufführung statt.«
    Angel merkte, wie sie kurz davorstand, auf ihren Fingernägeln herumzukauen. Ihre langersehnte Rache schien in diesem Moment so unglaublich nah zu sein. Ein gezielter Schlag ins Genick oder auf den Kehlkopf und sie würde ihre Vergeltung für den Tod von Butch und Victor bekommen. Sie konnte General Torus für die Zerstörung der Freien Enklaven büßen lassen, wie sie es sich selbst geschworen hatte. Gleich hier und jetzt. Vor den Augen der Elite des Imperiums.
    Aber all das brächte sie keinen Schritt weiter und dürfte stattdessen in der Vernichtung der Flüchtlinge enden.
    »Gehen wir lieber«, murmelte Angel zähneknirschend. »Ehe ich es mir anders überlege.«
     
    ***
     
Gegen Mitternacht stand Cassidy mit Alison an ihrem Tisch, um sich etwas von den Anstrengungen der Tanzfläche zu erholen. Jenny war schon wieder auf dem Weg zum Tresen, um neue Drinks zu besorgen. Brandon und Dekker gingen derweil einem Tumult an einer benachbarten Bar nach und wollten die Türsteher unterstützen. Während sie die Männer beobachteten, fiel Cassidy auf, was für verträumte Blicke Alison Brandon zuwarf.
    »Seid ihr beide zusammen?«, fragte sie plump; teils aus Unerfahrenheit und teils aufgrund ihres Alkoholspiegels.
    »Das ist kompliziert«, antwortete Alison mit offenkundiger Trauer in der Stimme. »Eigentlich schon und wir würden auch gern weiter, aber ...« Sie wendete sich von ihm ab und starrte verloren in ihr Glas. »Brandon hat viel zu viel Angst vor meinem Vater, um etwas Ernstes daraus werden zu lassen.«
    »Warum? Wer ist denn dein Vater?«
    »Du bist ihm letzte Nacht begegnet. Lance Commander Anderson von der Prätorianischen Garde.«
    »Dein Name ist Alison Anderson?«, brachte Cassidy hervor und musste sich dabei unheimlich beherrschen, um nicht in ihrem Rausch loszuprusten.
    »Ich hab ihn mir nicht ausgesucht«, verteidigte sich Alison. »Seit Brandon von den Prätorianern aufgenommen wurde, ist er auf Abstand zu mir gegangen.«
    »Aber ... wieso?«
    »Na wie glaubst du reagiert mein Vater, wenn Brandon irgendwann mal Mist bauen sollte? Stell dir vor, er geht fremd oder ich werde plötzlich schwanger. Er hat Angst, dass seine Karriere dann beendet wäre; sofern ihn der Commander nicht gleich umbringt.«
    Cassidy starrte sie verdutzt an. Die abgehärtete Endzeitstimme in ihr wollte Alison den Kopf waschen und ihr lauthals ins Gesicht schreien, dass ihre Seifenopernprobleme nichts im Vergleich zu denen der echten Welt seien. Ein anderer, ziemlich junger Teil von ihr verstand sie jedoch auf einer Gefühlsebene, die Cassidy erst seit kurzem ergründete.
    »Weiß dein Vater von ihm?«
    »Klar. Wir waren schon zwei Jahre zusammen, bevor er sich bei der Garde eingeschrieben hat«, erklärte Alison frustriert. »Dad kennt Brandon und Dekker, seit sie als Kinder ins Haus Argon gesteckt worden sind. Es kommt nicht von ungefähr, dass sich alle beide für eine Laufbahn bei den Prätorianern entschieden haben. Mein Vater hat uns früher gern auf Ausflügen begleitet und später für die Jungs gebürgt, als es um die Rekrutierung ging. Er mag Brandon und hat im Prinzip nichts dagegen, aber für den ist das nicht so einfach.« Alison trank den Rest von ihrem Glas aus und seufzte deprimiert. »Vielleicht nach der Ausbildung«, sagte sie hoffnungsvoll. »Wenn er bis dahin keine andere gefunden hat ...«
    Jenny kehrte genau zur richtigen Zeit zurück und stellte eine neue Runde Drinks auf den Tisch.
    »Probleme?«, fragte sie mit vorsichtigem Stirnrunzeln, als sie die dicke Luft bemerkte.
    »Cassidy hat nach Brandon gefragt.«
    »Oha. Schwieriges Thema. Aber das wird schon wieder, wenn er seine Ausbildung erstmal abgeschlossen hat und ihm dein Vater nicht mehr den ganzen Tag auf der Pelle hängt!«
    Alison blickte hoch und lächelte Cassidy an. Immerhin hatte sie gerade eben erst dieselbe Zuversicht geäußert.
    »Und dabei könnte Allie es so einfach haben«, fuhrt Jenny fort. »Meine Eltern hassen

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